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Zum Ende der Seite springen Verschleierungstaktik der US-Notenbank
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Verschleierungstaktik der US-Notenbank Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo,

ich habe vor kurzem einen sehr interessanten Artikel gelesen. Dazu habe ich mal ein paar Fragen an unsere Experten. Die Zeitung heißt "Junge Freiheit" und ich kann den Artikel nicht mehr im Original wiedergeben sondern nur sinngemäß.

Iran hat angekündigt eine eigene asiatische Erdölbörse zu gründen. Das Öl wird ja in New York und in London in Dollar abgewickelt. Die neue asiatische Börse wird in EURO gehandelt.
Daraufhin haben China und Russland angekündigt, 2/3 ihrer Devisenreserven nicht mehr in Dollar sondern in Euro zu führen bzw. umzuschichten.
China hat im Moment Reserven in Höhe von über 1 Billionen US - Dollar.

Auslöser des ganzen soll die US - Notenbank sein, die seit dem 26. März keine Zahlen mehr über die Geldmenge M3 veröffentlichen wird.
Damit beabsichtigt die Notenbank einen "Schleier" um den Dollar zu legen.

Was ist die Geldmenge M3....???
Bedeutet das die Abwertung des US - Dollars...???
Kommt es zu einem weltweiten Börsencrash....???
Was bezweckt die US - Notebank damit ???

Lauter Fragen, aber vielleicht könnt Ihr mir einige beantworten.

Gruss
Matthias
07.04.2006 20:40
captainpeter   Zeige captainpeter auf Karte captainpeter ist männlich
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Beiträge: 6.987

RE: Verschleierungstaktik der US-Notenbank Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

also ob die Meldung stimmt, weiß ich nicht.

Zitat:
Was ist die Geldmenge M3....???


das weiß ich.

Es gibt 3 Geldmengen.

M1
ist der gesamte Umlauf von Barknete - aber OHNE die Kassenbestände der Banken und Sparkonten.


M2
ist M1 plus Spareinlagen (bis 4 Jahre befristet). Man nennt das auch "Quasigeldbestände".

M3
= M2 plus Spareinlagen mit nur dreimonatiger Kündigungsfrist

Es ist eigentlich DER Wert, den die Zentralbank als Geldumlauf bezeichnet.
Sie steuert die Geldmenge auch aufgrund dieses Wertes.

Zitat:
Bedeutet das die Abwertung des US - Dollars...???


Das Nichtveröffentlichen von M3 durch die Federal Reserve hat absolut keinen Einfluaß auf die Inflation.

Aber die Nichtakzeptanz des $ bzw. das Ausweichen der Erölzahlungen auf eine andere Währung wäre für den $ katastrophal.

vgl. 1973 - da ist genau dasselbe mit dem Pfund passiert. Die Scheichs haben das Pfund auf einmal abgelehnt. Resultat. Fiel über Nach von 10 DM auf 5 DM.

Zitat:
Kommt es zu einem weltweiten Börsencrash....???


das ist eine sehr schwere Frage.
Muß nicht unbedingt sofort sein, denn es kommt ja nicht zu einer Weltwirtschaftskrise, sondern es wird nur auf eine andere Währung ausgewichen.

Aber langfristig ist das natürlich furchtbar.

Die USA und ihre Währung derart zu schwächen, ... bis zur Importunfähigkeit unter Umständen ....

da reden wir dann nicht mehr von Börsencrash, sondern besser von Weltkrieg.

Denn das lassen die sich nicht gefallen.

Zitat:
Was bezweckt die US - Notebank damit ???


Naja, sie denkt sich, wir machen erstmal das Informationstor dicht und schauen uns das an.

Unter Umständen kann das eine Erhöhung der Zinsen in USA zur Folge haben, um Anlagen in $ attraktiver zu machen.

Dann würde wieder Kapital in die USA importiert werden, denn Geld geht immer dorthin, wo es sich am besten vermehrt.

Ich könnte darüber jetzt ein Buch schreiben, kurz gesagt nur:

Die Folgen wären eindeutig nicht absehbar und ganz sicher katastrophal.

italy

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von captainpeter: 07.04.2006 21:09.

07.04.2006 21:06 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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unregistriert
RE: Verschleierungstaktik der US-Notenbank Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

captainpeter,

an Dir ist ein zweiter André Kostolany vorbeigegangen. gross grinsend
Sein Buch habe ich gelesen, sehr interessant, war auch wie Du mehrmals mit seinen Aktien pleite.

Danke für die raschen und doch sehr informativen Antworten. händeklatschend

Was hat das aber für Auswirkungen auf unseren Euro...?? Wenn der Dollar ins Uferlose sinkt und der Euro im gegenzug steigt.
Für den Export nicht gerade förderlich.

Können wir dann Öl billiger einkaufen, wenn das Öl in Euro gehandelt wird...?? Es gibt ja denn keine Kursschwankungen mehr.


Gruss
Matthias
07.04.2006 21:17
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RE: Verschleierungstaktik der US-Notenbank Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Matthias
Können wir dann Öl billiger einkaufen, wenn das Öl in Euro gehandelt wird...?? Es gibt ja denn keine Kursschwankungen mehr.


Vor allem aber Banknoten... teuflisch lachend

__________________
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07.04.2006 21:20 str42 ist offline E-Mail an str42 senden Beiträge von str42 suchen Nehmen Sie str42 in Ihre Freundesliste auf
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So tragisch, dass China und Russland gleich die $-Bestände gegen € tauschen, wird es wohl vorerst nicht ...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22264/1.html

__________________
Nhengo yesangano Internationaler Banknoten-Sammlerverein banknotesworld e.V.
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Fachliteratur kann man nie genug haben.
07.04.2006 21:33 Huehnerbla ist offline E-Mail an Huehnerbla senden Beiträge von Huehnerbla suchen Nehmen Sie Huehnerbla in Ihre Freundesliste auf
captainpeter   Zeige captainpeter auf Karte captainpeter ist männlich
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Dabei seit: 12.05.2004
Beiträge: 6.987

RE: Verschleierungstaktik der US-Notenbank Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
an Dir ist ein zweiter André Kostolany vorbeigegangen.



naja, Kosto war natürlich schon ein As.
Und kein Börsianer gewinnt immer, und jede Totalpleite macht Dich wieder ein stück schlauer.

Wenn Du gut bist an der Börse, und zwar echt gut! - dann machst Du nur 49 mal Verlust und 51 mal Gewinn - von der Differenz mußt Du leben.

Besser geht es nicht.


Zitat:
Was hat das aber für Auswirkungen auf unseren Euro...?? Wenn der Dollar ins Uferlose sinkt und der Euro im gegenzug steigt.
Für den Export nicht gerade förderlich.


Das Ende.
Er ist jetzt schon viel zu hoch.

Die Grundidee war 1:1 zum $.

Die Spedkulation und die Zinsarbitrage haben den Euro ansteigen lassen zuungunsten des $.

Zitat:
Können wir dann Öl billiger einkaufen, wenn das Öl in Euro gehandelt wird...??


nicht unbedingt.
1. bist Du bei den Brüdern nie vor Rohstoffpreiserhöhungen sicher, und 2. ist es für uns ja gerade das GUTE, daß wir das Öl in $ kaufen - denn den Dollar krieg nwir viel billiger als den Euro.

Vergleiche es mit Banknotensammlen:

Wo kaufst Du günstiger ein schönes Scheinchen im Moment?

beim Ami-Händler oder bei der Germano-Händlerhyäne?

Ich habe auch die Zeiten erlebt, 1$ war 2,60 DM.

Da gabs noch kein Ebay natürlich, aber einige Ami HÄndler haben mir kräftige Rabatte gegeben, weil sie Mitleid mit mir hatten, weil unsere europäischen Währungen zum $ so mies standen.

Zitat:
Es gibt ja denn keine Kursschwankungen mehr.


die werden durch die Zinsarbitrage ohnehin ausgeglichen.

Wenn Europa tankerweise Öl einkauft, geht man ja nicht 3 Minuten vorher zur Bank und hebt die Kohle ab.

Die Gelder sind auf dem Terminmarkt schon lange vorher eingekauft.

Nur Europa kann dann wirklich nicht mehr exportieren, und dann steht auch alles still.

Die EZB könnte natürlich hergehen und, wie das so schön heißt, INTERVENIEREN.

d.h.:
Stützungskäufe in Dollar machen um den Kurs einigermaßen zu halten.
Früher hat die Bundesbank das oft mit der Lira getan.

Aber das ist alles nur ein Herumdoktern, und heilt nicht.

Wenn das kommt mit dem Dollar, der nicht mehr Leitwährung ist, dann endet das übelst.

Das sag ich Euch voraus.

Aber ich werde davon profitieren.

Ich werde ein kleines Termingeschäftchen machen.

Ich verkaufe zum Termin 1.8. z.B: 2 Millionen Dollar. Sagen wir, Terminkurs ist 0,80 - ich gehe also mit 2 Millionen $ SHORT, wie man in der Fachsprache sagt.

Die Option kostet mich keine 20.000 $.

Nun kommt der 1.8. - der Kassekurs am 1.8. ist aber z.B. nur noch 0,75 Dollar.

Dann bekomme ich für meine 2 Millionen $ 1.6 Mio Euronen, obwohl sie nur 1,5 Mio wert sind.

Natürlich will ich die blöden Dollars gar nicht, sondern sage zu meinem Broker, "behalte den Mist und zahl mir die Differenz aus". freudig

Wenn der Kassekurs vom TErminkurs noch erheblicher differeiert, dann setzt etwas ganz Wunderbares ein:

Der sogenannte Hebeleffekt - (LEVERAGE EFFECT).

Ich habe einmal in jungen Jahren auf Pfund spekuliert, bin damit aber LONG gegangen (hatte also eine Kaufoption) und durch den großen Kursunterschied rutschte ich in einen fast 30-fachen Hebel.

Das war natürlich ein sattes Geschäft.

Ich muß aber gleich im selben Atemzug alle hier von solchen Termingeschäften warnen!!!!

Sie sind nur etwas für sehr erfahrene Börsianer!

Es ist ein enorm risikoreiches Geschäft!

Man spekuliert wie gesagt auf Termin. Das bedeutet, man muß nur eine relativ kleine Summe einschießen, um ein Riesenquantum Kupfer oder Weizen zu kaufen, denn in diesem Fall ist die eingezahlte Summe nicht der Kaufpreis, sondern nur eine Sicherheit (Option) für das in der Zukunft fällige Geschäft. Genauso ist es bei Terminkontrakten auf Aktienindizes, Anleihen und natürlich DEVISEN.
Weil der Verkäufer erst später liefern und der Käufer erst später beziehen muß, nennt man die Terminkontrakte auch FUTURES


Und ich sags nochmal:

Das Risiko dieser Geschäfte kann aufgrund des anfänglich geringen Kapitaleinsatzes gar nicht hoch genug eingeschätzt werden!


Läuft der Kurs der Ware oder Devise auch nur einige Prozente gegen die gewünschte Richtung, muß der Halter der Position sofort weitere Beträge dazuzahlen, damit die Option, also die Sicherheit, in der ursprünglichen Höhe erhalten bleibt. Für den Fall, daß er dies nicht tut, wird seine Position sofort zwangsliquidiert, was eventuell den gesamten Verlust seiner bereits eingezahlten Gelder nach sich zieht.

Ich empfehle daher keinem privaten Spekulanten, sein Glück an den Rohstoff- oder Devisenbörsen zu suchen.

Manchmal aber kann es die eine oder andere Konstellation geben, die zu einer Spekulation einlädt.

Niemals sollte man sich jedoch mit den Telefonverkäufern der "Waren-, Indizes- u. Devisenterminspelunken" einlassen, die mich manchmal peinigen, und die einem mit größtem Verkaufsgeschick sicherer Gewinne versprechen.

Sicher ist da nämlich nur eines:

Der Totalverlust! böse

Die Unerfahrenen also Hände weg von allen Arten von Termingeschäften, Optionen und Futures!

italy

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von captainpeter: 07.04.2006 21:55.

07.04.2006 21:52 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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