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Geschrieben von Notaphilist am 15.02.2013 um 21:32:

  Lohnbeutel 1916

Hallo,

heute ist mir beim kramen dieser alte Lohnbeutel von 1916 eines Straßenbahnführers aus Chemnitz wieder in die Hände gefallen.
Schon erstaunlich wie damals den Leuten ihr weniges Geld in diese kleine Tüte (115mm x 74mm) gestopft wurde. oder war die ausgefüllte Tüte nur pro forma. Weis da jemand mehr?

Mfg der Notaphilistaugenzwinkernd



Geschrieben von wallenstein33 am 16.02.2013 um 00:17:

 

Ja, der Hilfsfahrer Fuchs - hat er doch glatt Reparaturkosten um 2 Mark verursacht ;-)



Geschrieben von Fletcher am 16.02.2013 um 07:26:

 

Allerdings brauchte er keine "Strafen" bezahlen händeklatschend



Geschrieben von jause am 16.02.2013 um 11:05:

 

Servus,

es ist auch ein interessanter Hinweis auf die Löhne der Straßenbahnfahrer...

Bei 15 Überstunden erhält er 16,65 Mark Zuschlag => 1,11 Mark /Stunde

Daraus folgt => 111,- Mark Monatslohn sind dementsprechend 100 Fahrstunden.....



Geschrieben von chris48 am 16.02.2013 um 11:50:

 

Hmmm kopfkratzend - ich seh da nur einen Überstundenzuschlag von 5,55. Irgendwie a weng weng für 15 Stunden ...

chri48



Geschrieben von jause am 16.02.2013 um 13:49:

 

Zitat:
Original von chris48
Hmmm kopfkratzend - ich seh da nur einen Überstundenzuschlag von 5,55. Irgendwie a weng weng für 15 Stunden ...

chri48

stimmt bong-bong bong-bong bong-bong

doch noch niocht ganz wach gewesen...... schämend



Geschrieben von Fletcher am 16.02.2013 um 14:39:

 

Also ich sehe das so.
111 Mark im Monat sind bei einer 48 Stundenwoche, (mindestens) damals, glaube ich, so ca. 55 bis 60 Pf die Stunde. Für 15 Stunden 5,55 Mark = ca. 37 Pf für die Überstunde.
Ich glaube, das Verhältnis ist heute auch noch so.

Fletcher



Geschrieben von QQQAA am 16.02.2013 um 15:05:

 

Für die damaligen Verhältnisse, sicher kein übiger Lohn, jedoch auf Heute umgerechnet so an die 400 Euro, schlechter Hartz IV Satz....
Wobei die Einkommensverhältnisse recht unterschiedlich im Reich waren.....gute Facharbeiter konnten durchaus bis zu 160 Mark im Monat verdienen.
Und Lohntütten wurden verbreitet bis in die 60er Jahre genützt, ich weis sogar Heute noch eine Firma die dies so handhabt...



Geschrieben von Notaphilist am 17.02.2013 um 14:33:

 

Hallo,

wie man sieht, doch eine schwere Zeit.
Eine Erklärung für die geringe größe der Lohntüte könnte nicht nur der geringe Inhalt sein, sondern es ist auch eine ideale Größe für Notgeld. Das würde zu der Zeit passen.

Zitat:
Original von wallenstein33
Ja, der Hilfsfahrer Fuchs - hat er doch glatt Reparaturkosten um 2 Mark verursacht ;-)


Da es vorgedruckte Abzüge sind, könnte man auch vermuten das alle Angestellten eine pauschale für Reperaturen abtreten mussten, wie das Kranken und Invalidengeld (Versicherung) an sich.

Mfg der Notaphilistaugenzwinkernd



Geschrieben von xxxepf am 17.02.2013 um 22:33:

 

Wenn man mal ganz formal rechnet, also:
5,55 M / 15 h = 0,37 M Stundenlohn
und dann 111 Mark / mtl in Stunden umrechnet, erhält man:
300 h Arbeitszeit im Monat, das sind rechnungsmäßig
25 Arbeitstage pro Monat bei einer 6 Tagewoche je 12h am Tag.
Ja, das war wirklich eine schwere Zeit.

Gruß Ralph


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