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----- [Trend 07+08/2005] Der Schilling lebt (http://www.banknotesworld.com/thread.php?threadid=1664)


Geschrieben von *ryhk* (†) am 25.07.2005 um 21:42:

  [Trend 07+08/2005] Der Schilling lebt

¡Hola!

Unter diesem Motto ist in der österreichischen Hochglanzzeitschrift in der Sommerausgabe Juli/August 2005 ein vierseitiger Artikel um das Papiergeld und die Münzen Österreichs zu finden.
Man erwähnt den "Austria Netto"-Katalog (samt Preisbeispiel für den Suttner-Tausender von 1966, der in diesem Katalog in III mit € 90 und in I mit € 210 notiert sei) und bringt es sogar fertig, fehlerfrei über die beiden erwähnten Erhaltungszustände zu sprechen!
Man weiss sogar, dass Katalogpreise nur in den seltensten Fällen zu erzielen seien (eher noch bei Privaten denn bei Händlern), wo bei letzteren die Abschläge zwischen 10 und 30% liegen.
Es wird darauf eingegangen, dass für Sammler der Zustand ein sehr wichtiges Kriterium ist.
Ein bekannter Händler kommt zu Wort - Manfred Weywoda, der sogar halbe Schleichwerbung mit dem Mozart-Fünftausender machen darf (sein Preis € 480, im "Netto" mit € 490 notiert).
Die Präklusionsfrist wird erklärt (der Zeitraum zwischen dem letzten Tag als gültiges Zahlungsmittel und dem letzten Tag der Umtauschfrist in gültige Währung).
Man berichtet über den "kleinen und den grossen Kaplan" und auch der Grund für die Seltenheit des "kleinen" ist bekannt: die Österreicherinnen und Österreicher folgten allzu brav dem Aufruf der Nationalbank, den verwechslungsgefährdeten Schein zurückzugeben, so dass nur wenige der Vernichtung entgingen.
Und man berichtet darüber, dass noch 12 Milliarden Schilling nicht umgetauscht worden sind, die noch ausstehen. Ein Teil sei noch in den Händen von Österreich-Urlaubern, ein Teil in den Händen von Sammlern und ein anderer Teil in den Händen von Menschen, die erst am letzten Tag umtauschen würden.
Umgelegt würde die Summe bedeuten, dass jeder Österreicher noch 6.000 Schilling derzeit unnütz herumliegen hat.
Amüsant finde ich die Aussage von Dietmar Spranz, Chef der Münze Österreichs: "50 Prozent unserer ausgegebenen Schilling- und Groschenmünzen sind nie mehr aufgetaucht. Eine Erklärung gibt es dafür nicht. Doch nicht nur der Schilling ist davon betroffen: die häufigste Münze der Welt ist das amerikanische 1-Cent-Stück. Die grösste Münzstätte der Welt in Philadelphia prägt davon jährlich Milliarden - und keiner weiss, wohin die verschwinden."

http://www.trend.at/articles/0526/580/115486.shtml


Adíos
Ronny



Geschrieben von cat$man$ am 26.07.2005 um 01:57:

  RE: [Trend 07+08/2005] Der Schilling lebt

Zitat:
Original von *ryhk*
Ein Teil sei noch in den Händen von Österreich-Urlaubern, ein Teil in den Händen von Sammlern und ein anderer Teil in den Händen von Menschen, die erst am letzten Tag umtauschen würden.

http://www.trend.at/articles/0526/580/115486.shtml




... Wird der Schilling wertlos? Ich dachte, um einen Rückfluss der Schilling-Sondermünzen zu verändern hätte man ein Gesetz verabschiedet, nachdem die letzten Schilling-Ausgaben unbegrenzt umtauschbar bleiben? kopfkratzend


Zitat:
Original von *ryhk*

häufigste Münze der Welt ist das amerikanische 1-Cent-Stück. Die grösste Münzstätte der Welt in Philadelphia prägt davon jährlich Milliarden - und keiner weiss, wohin die verschwinden."

http://www.trend.at/articles/0526/580/115486.shtml





... die wird doch nicht etwa die Mafia in die Schweiz verkaufen? augenzwinkernd

(Zur Erklärung: Viele Lire-Münzen sind diesem Schicksal erlegen, deshalb die Geldknappheit Mitte der 70er Jahre in Liranien! Captain Peter berichtete.)



Geschrieben von *ryhk* (†) am 27.07.2005 um 00:20:

  RE: [Trend 07+08/2005] Der Schilling lebt

¡Hola!

Zitat:
Original von cat$man$
... Wird der Schilling wertlos?


A geh, das steht doch auch im Artikel:

Zitat:
Original Trend 07-08/05 Seite 137 1. Spalte
Grundsätzlich verlieren nämlich alle Geldscheine und Münzen irgendwann ihre Gültigkeit und mutieren zu reinen Objekten der Sammlerbegierde – bis auf eine Ausnahme: „Die Münzen und Banknoten, die bei der Einführung des Euro im Umlauf waren, gelten sozusagen ewig“, erklärt Wolfgang Duchatczek, Vizegouverneur der Nationalbank.



Zitat:

... die wird doch nicht etwa die Mafia in die Schweiz verkaufen?


Souvenirfabrikanten, Touristen, in Gullys und Wäldern verloren usw - das werden die Hauptgründe für den Verlust der Centmünzen sein.


Adíos
Ronny



Geschrieben von ohrgasmus am 27.07.2005 um 21:04:

  RE: [Trend 07+08/2005] Der Schilling lebt

Nachdem ich mir den Trend nun ebenfalls zugelegt habe kann ich mich der Meinung von rhyk nur anschließen: Wirklich gut recherchiert und tadellos geschrieben - man könnte fast vermuten ein Banknotensammler hätte den Bericht verfasst. Interessant auch dass der Schwerpunkt des Berichtes eindeutig auf Banknoten gelegt wurde und nicht auf Münzen - die ja einen wesentlich größeren Sammlerkreis ansprechen.
Mit einer Info bin ich nicht ganz zufrieden: 2000 bis 3000 Euro für einen weißen Kaplan - das stimmt höchstens für die Musterscheinvariante. Der richtige wird deutlich höher gehandelt. Die 480 Euro für den 5000er die von Weywoda "angepriesen" werden sind im Gegenzug dafür viel zu teuer. Für mehr als 400 bis 410 Euro geht der Schein bisher auf Auktionen nie weg.


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