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Zum Ende der Seite springen [Arabisch] Sprach- und Entzifferungsleitfaden
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captainpeter   Zeige captainpeter auf Karte captainpeter ist männlich
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[Arabisch] Sprach- und Entzifferungsleitfaden Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

ARABISCH

EINLEITUNG
-----------------

BISMILLAHI AL-RAHMANI RAHIMI!
(Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!)

Das ist die „Basmala“ (siehe Bildchen BASMALA), und mit diesem Ausspruch beginnt jeder fromme Moslem eine neue Tätigkeit.

Zur Sprache:
---------------------------

Arabisch ist eine semitisch-hamitische Sprache.
Das „offizielle“ Arabisch ist das NORDARABISCH (Hocharabisch). Es ist das klassische Arabisch - die Sprache des Korans und der Literatur. Offiziell ist es die Gemeinsprache aller arabischen Länder. Es wird in amtlichen Verlautbarungen, in Zeitungen, im Rundfunk und Fernsehen verwendet.

Gesprochen werden im täglichen Leben aber Dialekte:

a) Ostgruppe (Syrien, Libanon, Jordanien, Ägypten, Irak, Arabische Halbinsel, Teile Libyens)
b) Zentralgruppe (Beduinendialekte)
c) Westgruppe (Tunesisch, Algerisch, Marokkanisch, Maltesisch)

Obwohl die Dialekte kaum geschrieben werden, sind sie doch Muttersprache vieler Araber. Das Hocharabische klingt besonders in den Ohren der Westgruppe gekünstelt und die Erlernung desselben ist für sie eine schwere Belastung.

Zur Schrift
--------------

Sowohl die arabische wie auch die hebräische Schrift sind Abkömmlinge einer Schrift, deren älteste Form in der phönizischen Grabinschrift des Königs Achiram von Byblos (13. Jh. V. Chr.) vorliegt. Ein Charakteristikum der meisten semitischen Schriften (auch der arbischen und hebräischen) besteht darin, daß sie nur die Konsonanten darstellen. Die arabische Schrift ist also defektiv. Das in der Schrift Fehlende muß der Leser ergänzen.

Mit andern Worten: Das, was sie dem Schreiber an Mühe spart, bürdet sie dem Lesenden auf. Der Lesende muß nicht nur lesen, sondern auch kombinieren.

Um Mißverständnisse besonders beim Lesen der heiligen Schriften (hebräisch: das Alte Testament, arabisch: der Koran) auszuschließen, wurden sowohl für das Hebräische als auch das Arabische Vokalzeichen geschaffen, die über oder unter den betreffenden Konsonanten gesetzt werden.
Besonders wichtig erwies sich eine solche Vokalisierung für das Hebräische, dessen richtige Aussprache in Vergessenheit zu geraten drohte, da das Volk schon 450 v. Chr. dazu überging, Aramäisch zu sprechen. Nach der Form der Vokalzeichen (Punkte) nennt man die jüdischen Gelehrten, die mehrere Jahrhunderte nach Christi Geburt begannen, hebräische Texte nach der Aussprache ihrer Tradition (alsio nicht der aktuellen Aussprache!) zu vokalisieren, Punktatoren.

Die Vokalbezeichnung der arabischen Schrift begann wohl schon in vorislamischer Zeit. Das Arabische kennt jedoch nur drei Vokalphoneme (A, I, U). Die Tatsache, daß die arabischen Punktatoren nur drei Vokalzeichen schufen, zeigt, daß sie die phonologische Struktur ihrer Sprache bereits damals mit erstaunlicher Schärfe erkannt haben.

Sowohl im Hebräischen wie im Arabischen sind Sprache und Schrift aufs engste miteinander verflochten. Amtliche Verlautbarungen, Zeitungen und Bücher werden in beiden Sprachen meist ohne Vokalzeichen gedruckt. Nur die heiligen Schriften und Schulbücher sind streng vokalisiert.

Beide Schriften laufen von rechts nach links.

Kennzeichnend für die arabische Schrift sind die vielen Ligaturen. Sie bewirken, daß die meisten Buchstaben in vier Formen auftreten (die hebräischen Buchstaben stehen stets unverbunden nebeneinander).

Das macht die arabische Schrift kalligraphisch sehr reizvoll und schön, aber keineswegs einfacher.


Zur Struktur:
----------------------------

Noch stärker als in den indogermanischen Sprachen wird im Arabischen die Struktur des Wortes verändert. Die meisten arabischen Wörter enthalten drei (wenige zwei oder vier) Konsonanten, die einen allgemeinen Begriff ohne jede Beziehung andeuten.
z.B.: Durch die drei Konsonanten K-T-B wird nur der Begriff des „Schreibens“ wiedergegeben. Dieses als Wurzel bezeichnete Konsonantengerüst, das nur in der Vorstellung bzw. Idee lebt, wird erst in Verbindung mit einem oder mehreren Vokalphonemen zur sprachlichen Wirklichkeit. Erst dann bekommt das Gerüst eine Funktion. Durch das Wechselspiel von Konsonanten- u. Vokalphonemen werden nun die Wörter geschaffen:

z.B.:
katb = schreiben
kataba = er schrieb
kitab = Buch
kutub = Bücher

Ein Wort, das uns noch oft auf Banknoten begegnen wird, besteht aus dem Konsonantengerüst

S-R-F

Wir finden es z.B. hier auf diesem libanesischen Schein (5 Livres, P-62)

siehe Bildchen "MASRIFU"

S-R-F ist die Wurzel.
Diese definiert das Bedeutungsumfeld „GELD ausgeben“, „Geld wechseln“. Sehr oft findet man in arabischen Banken, wo die Touristen Schlange stehen, auch das Schild „SARF“ (=Geldwechsel).

Hängt man an das S-R-F- vorne ein „MA“ dran, so bezeichnet das den Ort der Tätigkeit. Und so wird aus dem S-R-F „MASRF“ und dieses Gerüst „S-R-F“ erwacht als „Ort des Geldwechselns“, also als „BANK“, zu einem neuen Leben als Hauptwort.

Im Detail finden wir in diesem Wort folgendes:

- MIM („M“)
- einen Schrägstrich über dem „M“. Das ist das Vokalzeichen „FATHA“, welches auf den Konsonanten „M“ ein „A“ folgen läßt.
- SIN („S“)
- RA („R“)
- FA („F“)
Und ein Kringelchen über dem „F“. Das ist das Vokalzeichen „DAMMA“, welches auf den Konsonanten „F“ ein „U“ folgen läst.

Also lesen wir hier M - A - S - R - I* - F - U, und wie wir schon wissen, heißt das „BANK“.

(* das „I“ ist nicht vokalisiert. Es wird vorausgesetzt, daß der Leser das weiß).

Wagen wir uns nun zum Absschluß dieses Kapitels noch an den Namen der Bank als ganzes:

siehe Bildchen "MASRIFULUBNANI".


Die MASRIFU, also die Bank, kennen wir bereits.

Das zweite Wort hat folgende Buchstaben:

- LAMED („L“)
- BA („B“ – in der Form der Wortmitte)
- NUN („N“ – in der Form der Wortmitte)
- einen Schrägstrich über dem „N“. Das ist das Vokalzeichen „FATHA“, welches auf den Konsonanten „N“ ein „A“ folgen läßt.
- ALIF (langes „A“)
- NUN („N“ in der Form am Wortende)

- Das kleine Kringelchen über dem „N“ am Schluß ist ein „i“. Das steht hier nur aus grammatikalisch korrekten Gründen, denn es ist die Genetivendung. Das „i“ wird aber im modernen Arabisch nicht gesprochen.

Das „A“ kommt eigentlich zweimal vor. Einmal als „Fatha“ (Schrägstrich) über dem „N“, und dann noch einmal als „ALIF“. Das bewirkt ein langes „A“.

Also heißt das Wort. LUBNAANI.

LUBNAN ist der LIBANON, - also BANK DES LIBANONS.

Anmerkung:
Am Wort „Lubnaan“ sieht man, daß das „N“ in der Wortmitte anders aussieht als am Wortende. Das „N“ in der Wortmitte ist kleiner, gequetschter.

Es ist eine Besonderheit der arabischen Schrift (die deren Erlenen nicht unbedingt erleichtert), daß die meisten Buchstaben vier verschiedene Formen haben, je nachdem, wo sie stehen:

- am Anfang
- in der Mitte
- am Ende
- alleinstehend

iin den folgenden Kapiteln werde ich auf die Vokalisierung und die dazugehörigen Zeichen nicht mehr sehr intensiv eingehen. Einmal haben viele mit reiner Grammatik zu tun, die den Rahmen sprengen würde.
Andererseits sind es Aussprachehilfen, und wir wollen eigentlich vordergrüdnig eher erkennen, was denn überhaupt auf den Banknoten steht und gemeint ist.

Einen kompletten Arabisch-Kurs in letzter Perfektion kann ich hier verständlicherweise nicht bieten.

-------
erbitte erste Feedbacks, ob das verständlich rüberkommt und weiteres Interesse besteht ...

wenn ja, werden wir so nach dem Motto "VOM MAGHRIB bis BRUNEI" anhand Beispieltexten auf Banknoten in die Welt der Arabischen Schrift Einblick finden können.

italy
09.04.2010 01:18 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
Jacek
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SEHR GERNE!!!! bitte weiter fortsetzen Kniefall
09.04.2010 11:08
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ich würde auch gern noch etwas dazulernen - bitte weitermachen. händeklatschend händeklatschend händeklatschend
09.04.2010 13:30 WORLDNOTES ist offline E-Mail an WORLDNOTES senden Beiträge von WORLDNOTES suchen Nehmen Sie WORLDNOTES in Ihre Freundesliste auf
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Finde ich toll händeklatschend händeklatschend

__________________
Gruß
Roland
09.04.2010 13:35 Lord Vader ist offline E-Mail an Lord Vader senden Beiträge von Lord Vader suchen Nehmen Sie Lord Vader in Ihre Freundesliste auf
captainpeter   Zeige captainpeter auf Karte captainpeter ist männlich
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Bedankt Feedbacks! Es gibt also Interessenten ... dann machen wir weiter.

Heute geht es um die Verschiedenen Namen von Geldinstituten.
Die MASRIFA als Bank kennen wir bereits, aber es gibt ja auch noch "Currency Boards" und "Monetary Agencies" und "Zentralbanken".

Bei bahrainischen Banknoten lernen wir sehr schön einige neuen Wörter kennen, die uns auf arabischen Banknoten immer wieder begegnen.

Betrachten wir BAHRAIN P-4.
Das ist ein Dinar der BAHRAIN CURRENCY BOARD.

Der Bankname lautet MADSCHLIS NAQDI AL-BAHRAYN, wie man auf dem Bildchen „Currency Board“ nachvollziehen kann.
Das sieht im ersten Moment schrecklich verwürfelt und verschlungen aus, ist aber sehr leicht zu lesen, da der Text voll vokalisiert ist, und man zum Lesen daher weder raten noch Arabisch können muß (man muß nur die Buchstaben lesen können).

Es soll künftig nicht mehr lang und breit auf die Vokalisierungen eingegangen werden, und auch nicht auf die Zeichen, die grammatikalische Gründe haben (und gar nicht gesprochen werden), hier sei es aber noch einmal erklärt:

Über dem „M“ in „Madschlis“ ist ein Schrägstrich. Eine sogenannte „Fatha“, welche besagt, daß aus „M“ ein „MA“ wird. Über dem Schrägstrich ist ein kleiner Kreis. Das ist ein „SUKUN“. Das heißt auf Arabisch „Ruhe“ und besagt, daß dem Konsonanten KEIN Vokal folgt. Der Kringel gehört zum „DSCH“, also folgt auf „DSCH“ gleich shcon der nächste Konsonant, hier ein „L“ (Lamed).
Das „Lamed“ ist unterhalb mit so einem leicht gewellten Schrägstrich versehen. Ob leicht gewellt oder nicht, spielt keine Rolle, das ist nur kallgraphische Zierde. Wichtig ist, daß es UNTER dem Lamed steht, und damit ist es eine „KAZRA“, und die besagt, daß dem Konsonanten ein „i“ zu folgen hat.
Der Endbuchstabe ist ein „S“, und somit heißt das Wort „MADSCHLIS“.

Übersetzung dieses Wortes:
Erinnern wir uns an die Konsonantenwurzeln.

Mit denen steht und fällt das ganze Arabisch.
Konsonantengerüste und dann eine WEchselspiel von Vokalen und Silben.

Hier lautet die Wurzel DSCH-L-S (Dschim – Lamed – Sin)
Das bedeutet konkret noch gar nichts, es gibt lediglich das Bedeutungsumfeld an, was hier „SITZEN“ ist.

Das „MA“ davor gibt den ORT der Tätigkeit an. MA-DSCHLIS ist also ein Ort, an dem man sitzt, tagt, eine Sitzung abhält, Rat hält.
Auf Englisch übersetzt mit „BOARD“.

Erinnern wir uns bei unserem vorhergehenden Beispiel an die Wurzel S-R-F, die als Bedeutungsumfeld „Geld ausgeben, Geld wechseln“ hat. Das MA davor gibt den Ort an, wo man das tut, - und daraus wird die Bank (MASRIFU).

Zum nächsten Wort bei Bahrain:

NAQDI

Al-Naqdu ist auf gut Arabisch das Geld.
Noch einmal zu den Vokalzeichen: Über dem „N“ ist wieder eine Fatha, darum „NA“, und über dem „Q“ ist wieder ein kleiner Kreis, also ein „Sukun“, … das „Q“ ist also vokal-los. Darum
„NAQDI“

Das Wort BAHRAYN kann man dann auch sehr schön lesen.

Zur Aussprache von BAHRAIN:
Das Arabische eine Menge genau definierter H- und Kehllaute.

Man spricht es nicht genau so aus wie im deutsdchen „Bach“, man darf aber auch nicht einfach „Baarain“ sagen. Das „H“ muß hörbar sein.

Die arabische Schrift ist natürlich für die arabische Sprache und deren Laute entwickelt worden, und daher tut man sich mit latenischen Buchstaben gerade bei den vielen arabischen H- und Kehllauten schwer. Da ist die lateiniscdhe Schrift unzulänglich. Es gibt eine Reihe verschiedener Transkriptionssysteme und Lautschriften, die aber hier den Rahmen sprengen würden.

Das „H“ in Bahrain ist am besten defininert als ein „H“ mit Kehlkopfpressung, aber OHNE Kratz- bzw. Reibe-geräusch.


Nehmen wir gleich noch den Wert mit: (siehe Bildchen 02 dinar)

DINAR WAHD

„Dinar“ ist klar und „wahd“ heißt „eins“.
(gesprochen wie "Wacht").


Der „Madschlis Naqdi“ (Währungsrat) wurde dann in der nächsten Serie in „Monetary Agency“ (Finanzagentur) umgetauft. Gucken wir uns an, wie das nun aussieht (siehe Bildchen 03 agency)

Gucken wir auf BAHRAIN P-20:

Das erste Wort lautet „MWASSASSATU“ = gesprochen „Mu'assassatu“.
Darin steckt die Wurzel Hamza-S-S (Hamza ist ein Buchstabe, der einen Stimmabsatz bedeutet. Es ist ein Stimmlippenverschlußlaut. Man könnte im Deutschen vergleichen: Der Ausspracheunterschied zwischen „Ameise“ und „am Eise.“

Der Stimmabsatz ist im Arabischen ein stets ausgeschriebener Buchstabe, der am Anfang, in der Mitte und sogar am Ende eines Wortes vorkommen kann, aber natürlich braucht er am Anfang und in der Mitte immer einen „Träger“, an dem er „aufgehängt“ werden kann.
Das „Hamza“ ist hier auf dieser Textkartusche direkt über dem zweiten Buchstaben (dem „W“) zu sehen (kleiner nach rechts offener Kringel. Das „WAW“ fungiert in diesem Falle als Träger.

Die Konsonantenwurzel „Hamza-S-S“ hat das Bedeutungsumfeld „Grundlage, Basis“.

Das von der Wurzel Hamza-S-S- abgeleitete Verb ’assasa heißt: „er hat gegründet“. Das wiederum davon abgeleitete Partizip Passiv ist dann „mu’assasun“ – in der femininen Form „mu’assasatun“, und damit wären wir bei dem Wort auf der Banknote al-Muassasatu, was also wörtlich heißt: „Die Gegründete“, auf "Grund stehende".
Auf English „Agency“, und daher äußerst freei und sogar fragwürdig übersetzt, aber so steht es nun mal da.

Die anderen nbeiden Wärter sind klar: „Naqdi“ und „Bahrain“ ….
MUASSASATU NAQDI AL-BAHRAYN … Die „Auf Geld-Basis Gründende von Bahrain“.

(ich gebe es zu: „Muassasatu“ ist kaum entzifferbar, wenn man die Sprache und die Grammatik nicht kennt).

Nun wird es wieder einfacher, und wir lernen noch ein ganz wichtiges Wort in folgendem Beispiel, das uns durch ganz Arabien begleiten wird:

Bahrain P-25: (Bildchen 04central)

Da haben wir als erstes Wort wieder die uns bereits aus dem Libanon bekannte „MASRIFA“ … die BANK.

Al-Bahrain ist dann auch klar wie gewohnt wie gehabt.

Und das letzte Wort ist MARKAZIU … und das heißt „zentral“.
Wurzel Ra-Kaf-Za = Bedeutungsumfeld „Mitte“
Silbe „MA“ also Ort der Mitte, also das ZENTRUM.

Das „MARKAZI“ kommt uns ja von iranischen Scheinen bekannt vor, und auch im Türkischen ist die Zentralbank die „Merkez Bankasi“.

italy
09.04.2010 14:35 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
captainpeter   Zeige captainpeter auf Karte captainpeter ist männlich
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RE: [Arabisch] Sprach- und Entzifferungsleitfaden Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

mansoll ja bei strengem trockenem langweiligen Unterrricht immer Auflockerungsübungen dazwischentun, hat es einmal geheißen früher ...

daher hier ein paar Sätze, sehr schön geschrieben und ganz einfach zu lesen, da voll vokalisiert, wie die meisten Traditionstexte.

Man kann sagen, je heiliger oder wichtiger oder traditionsreicher ein Text, umso mehr ist er vokalisiert. Der Koran ist voll vokalisiert, denn da darf unter keinen Umständen etwas falsch ausgesprochen werden, was ja sogar den Sinn verändern könnte.

Bei Tageszeitungen oder amtlichen Mitteilungen ist das nicht so wichtig, da steht eh immer dasselbe drin, das kennen die Leser schon - auch ohne Vokalzeichen.

Das Hocharabische, so wie es täglich mehrmals im Fernsehen der Imam vorliest, ist das vollendedste Arabisch. So spricht aber niemand., Es wäre, wie wenn man im deutschen Alltagsleben noch wie Klopstock oder Goethe sprechen würde.

Die arabischen Dialekte unterscheiden sich wie gesagt stark vom Hocharabischen.
Filme im algerischen Dialekt z.B. sind in Kuwait überhaupt nicht verständlich. Sie werden, wenn sie dort ausgestrahlt werden, mit Hocharabisch untertitelt.

Somit haben wir folgende Situation:

Alle Araber sprechen ihre eigenen Dialekte, niemand Hocharabisch. Es ist nur die offizielle theoretisch verbindende Sprache.
Was sie noch stark verbindet, ist natürlich der Islam.

Hier nun also die Lockerungsübung.
Das müßte eigentlich jeder lesen bzw. zumindest nachvollziehen können, der sich eine Alphabetstabelle gezogen hat.

Achtung auf die verschiedenen Buchstabenformen! (Anfang, Mitte, Ende, Alleinstehend!).

italy
09.04.2010 15:30 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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Danke captainpeter händeklatschend ,

eine super Idee und sehr gut und verständlich erläutert. belehrend
Bitte weiter so.
cu

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"Wen die Götter lieben, den führen sie zu der Stelle, wo man seiner bedarf !"
09.04.2010 16:04 citynord ist offline E-Mail an citynord senden Beiträge von citynord suchen Nehmen Sie citynord in Ihre Freundesliste auf
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bedankt, citynord :-)

wenn das so gut und schnell geschnallt wird, dann ist Allah in der Tat groß und barmherzig. lächelnd

Zur Erhärtung und Festigung des vorher bei Bahrain Gesehenen vergleichen wir diese Kartusche.
Siehe Bildchen 01qatar-dubai.

MADSCHLIS AL-NAGDI QATAR WA DUBAYY

(BeiDubai ist das "I" am Schluss verdoppelt. Also DUBAYY ganz streng genommen.)


Das dürfte sitzen.

wenn dem nun so sein soll, dann kommt jetzz etwas für Währungshistoriker.

Dafür gehen wir einmal in den SUDAN – auf P-24

Gucke Bildchen 02sudan.

Zuoberst sehen wir den Banknamen, in sehr moderner Kalligraphie und nicht vokalisiert.
Wir lesen B-N-K AL-S-W-D-N

Und das ist die BANK Al-SUDAN
(das Waw wird nach Bedarf auch als U gelesen).

Nun wird dem Aufmerksamen auffallen:

Moment! Die Bank ist doch die MASRIFA oder al-MASRIFU! belehrend

Ja, aber nicht immer und überall. Die Araber kennen sehr wohl auch das Wort „Bank“ in ihrer Sprache. Auch im Deutschen gibt es ja für „Bank“ mehrere Ausdrücke (Bank, Kreditinstitut, Sparkasse, …)

„MASRIFA“ ist natürlich „arabischer“.
"Bank" ist internationaler. Ein Neologismus sozusagen.

An Telephonzellen liest man in manchen arabischen Ländern „AL-TILIFUN“, was auch ein Neologismus ist. Das Wort ist ja griechisch.

In einigen Ländern aber liest man auch: „AL-HATIFU“.
Konsonsantenwurzel H-T-F … Lärm … „HATIFU“ = laut rufen.

Im Sudan heißt die Bank eben al-BANKU.

Bleiben wir gleich auf demselben Schein.
Wir wissen, es sind 50 Piastres.

Wir lesen in der Wert-Kartusche aber mit Erstaunen:

HAMSIN QIRSHAN!!!

vergeblich suchen wir hier den Piaster.

„hamsin“ heißt 50 … das weiß natürlich jeder, denn der „HAMSUN“ ist ein Wüstenwind, der nur einmal im Jahr bläst, und das genau 50 Tage lang, - seit eh und je - trotz Klimakatastrophe.

Und QIRSHAN ist der Plural von QIRSH … und das ist eine alte kleine arabische Münzeinheit.
Die Türken haben noch heute ihre KURUS, den 100. Teil der türkischen Lira. Darin steckt natürlich dieselbe Wortwurzel.

Die Araber verwenden also das Wort PIASTER nicht.
Das ist lja auch italienisch (Piastra = eine Silberplatte).


Auch dieses ist geklärt.

Nun gucken wir mutigen Blickes auf die PFUND-Note des Sudans. P-

Bildchen 03sudan

Und wir lesen mittlerweile ohne Probleme:

WAHD GUNAYA.

Was soll das jetzt?
Wir glaubten doch zu wissen, daß das Pfund dort unten die LIRA ist ??? Wo Lira?

Leider nirgends.

Das Wort GUNAYA sagt uns so nichts, aber es sagt uns etwas, sobald wir wissen, wie man es richtig ausspricht, nämlich „GINI“.

Und damit wären wir bei der Guinee … einem alten englischen Namen für das Pfund.

So hat sich dieser alte Währungsname in Arbien bis heute erhalten.

Was aber auch erst zu beweisen war freudig


Eigentlich beginnt "GUNAYA" mit einem "DSCH".
Aber Vorsicht! Man sagt nicht "DSCHINI" (ein DSCHINN ist was anderes, ein Geist, "Bezaubernde Jeannie" z.B: hat es mal gegeben in der FLasch vor langer Zeit im Fernsehen.

Im Agyptischen Dialekt (und somit auch im Sudan) wird das DSCH als ein "G" ausgesprochen.

vgl. z.B. DSCHUMHURIA = Republik ... aber die Ägypter sagen dazu GUMHUREYA.

italy
09.04.2010 17:11 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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Auflockerungsübung - weiter mit Sindbad.

da findet man allerhand Wörter ...

vpr allem den AMIR ... der Beherrscher .... daher natürlich Al-AMIRAT ... das Emirat, wie wir später noch bei den Vereinigten Arabischen Emiraten sehen und brauchen werden.

es begab sich ja auch mal folgendes in 1000 und einer Nacht (ALFI LAILA WA LAILA):

Es sprach der Scheich zum Emir: "Zahlen wir, und dann geh'n wir."

Da sprach der Emir zum Scheich: "Zahlen wir nicht, und geh'n wir gleich!"
freudig

so hat man früher zumindest gesagt. Heute wäre das ja alles rassistisch und auch noch moslem-feindlich und alles ... cool


italy
09.04.2010 17:53 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
rabaul
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Das Vorhaben hier findet unsere ganze Zustimmung. lächelnd

Überhaupt wieder ganz vorbildlich: im Stau stehn und gleich so viel Kreativität entfalten. händeklatschend

Grüße, rabaul
09.04.2010 21:12
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Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ahoi Captain,
eine geniale Idee, dieser Arabisch-Kurs. händeklatschend

Bisher habe ich mich immer mit dem "Arabischkurs für Philatelisten" über Wasser gehalten.

__________________
Nhengo yesangano Internationaler Banknoten-Sammlerverein banknotesworld e.V.
-
Fachliteratur kann man nie genug haben.
09.04.2010 21:23 Huehnerbla ist offline E-Mail an Huehnerbla senden Beiträge von Huehnerbla suchen Nehmen Sie Huehnerbla in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Damit sich das alles festigt, gucken wir noch eine Zentralbank.

Diesmal SYRIEN.Nehmen wir einfach SYRIEN P-111:


Das Bildchen ist selbsterklärend mittlerweile.
Die Syrer, wie die Libanesen, nennen ihre Bank wiederum MASRIFA. Nicht den Neologismus "al-Banku".


Da wir ja nun wissen, daß das Pfund im Arabischen eine „Guinee“ sein kann, wollen wir doch aber sofort verschärft gucken, ob das auch für das syrische Pfund etwa zutrifft?

Nein, tut es nicht.
Die Syrer beliben bei der LIRA.

Die genaue Währungsbezeichnung ist auch klar:

LIRA SURIATI. - - - die syrische Lira also. das SYrian Pound.


Man darf daraus aber nicht schließen, daß das die ganze Levante so hält.

Gehen wir nach PALÄSTINA, zur Zeit der britischen Mandatsverwaltung noch.

wir lesen den arabischen Taxt:

aha.

Da ist das Pfund eine gute alte GINI FILISTINYY.

Eine palästinische Guinee also.

Checken wir kurz mal noch mit dem Hebräischen ab! Wie die wohl dazu sagen.
Da steht es ja auch Hebräisch drauf.

Leider ist in den 1970-er Jahren eine Bildungsreform in Deutschland ausgebrpchen, die mittlerweile chronisch geworden ist und der fast alle klassisch-humanistischen Gymnasien zum Opfer gefallen sind, wo man noch das HEBRAICUM machen mußte, wenn man zu den Menschen zählen wollte.
Hebräisch-Unterricht gibt es mittlerweile nur noch an Volksschulen - - - die stehen aber natürlich alle in Israel. cool

Außer Cleophas und ich wird hier keiner mehr von uns das Hebraicum haben. Cleophas automatisch, weil er dort lebt, und ich, weil ich eben so alt bin, und noch anders erzogen worden bin. Mit Hebräisch halt auch nebst anderem – und wenn das nicht prompt saß, gabs noch was mit der Rute.
Heute ist man froh um diese autoritäre Erziehung im Kloster, denn man braucht nicht mühsam im hohen Alter alles noch auf dem vielgepriesenen "Zweiten Bildungswege" nachlernen. Man hat es seit Kindesbeinung intus, was einem zwar die Kindheit restlos verhundst, aber das Alter sehr komfortabel macht freudig

"Bereshit bara ELOHIM et hashamayim we'et ha'erez. ... we ha'erez hayetah tohu wa bohu" ...

Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde und die Erde war WÜST und LEER.

Daher das Tohuwabohu.

Hat sich nichts geändert bis heute.
Und der hebräische EL ist natürlich der islamische ALLAH ... der STARKE, der MÄCHTIGE.
Das nimmt sich also nichts.

Zurück zum Palästina Schein: PALESTINE P-7

Da steht also in hebräischen Lettern:

LIRA PLSTINAI.
Also auf Hebräisch gibt es keine „Guinee.“

italy
09.04.2010 23:04 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

nun wieder die Lockerungsübung.
Die letzte, denn einmal muß der Spaß mit locker ja auch vorbei sein. Schließlich betreiben wir hier ja WISSENSCHAFT und nicht Märchenstunde. teuflisch lachend

Sindbad, der arme KLastenträger ist nun müde und total geschafft vor dem Beherrscher der Gläubigen, dem Kalifen Harun al-Raschidf erschienen ...

nochmal aus ALFI LAILA(tin) WA LAILA ...

1000 Nächte und (eine) Nacht.

Wobei man nun auch nebenbei weiß, daß wenn man mal einem Mädchen von da unten begegnet, und die heißt LAILA, dann heißt die ganz einfach "Nacht" freudig

ALFI ist nicht der Alfi vom fremden Stern seinerzeit im Fernsehen, sondern das heißt einfach "1000" auf gut Arabisch.

ich hoffe, man geht jetzt bereits schon erheblich beschwingter an diese Kartuschen als früher, als man in arabische Scheine nur reinguckte wie ein Schwein ins Uhrwerk.

Die Vokalzeichen und grammatikalischen Zeichen und gegebenfalles nochdie Zier-Zeichen (die vielen kleinen Ürmchen) sind dann für die Banknoten gar nicht so wichtig.
Die Zierzeichen vor allem dienen nur der Schönheit.

Da im Islam das Darstellen von Bildern eigentlich streng genommen verboten ist, haben sich die Künstler schon früh eben auf die relativ harmlose und erlaubte Kalligraphie gestürzt und es da zu großem Ruhme gebracht.

Heute ist das Bilderverbot auch ausgehöhlt, denn der Emir von Kuwait und das wahhabtische Königshaus in Saudi Arabien und die ganzen anderen Diktatoren da unten können natürlich auch nicht drauf verzichten, sich rund um die Uhr im Fernsehen und sonst überall zu zeigen.

Wo man nach wie vor niemals Bilder von Menschen oder Lebewesen sieht, sind die Moscheen. Da findet man auchdie schönsten Kalligraphien.


italy
09.04.2010 23:17 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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im Rahmen des Projekts "angewandtes Banknotenarabisch" hier ein Scheinchen aus dem Sudan, - P-29

50 Ginis, wie wir ja jetzt wissen.

da ist hinten ein Schiff drauf, und an der Beschreibung sieht man schön, wie das Arabische mit den einfachen 3-buchstabigen Konsonantenwurzeln fuhrwerkt.

da steht: NAQILAT AL-BATRUL

man kann schon fast so vorgehen, wie wenn man im Lateinunterricht einen Tacitus übersetzt hat früher:
Frage: Verb? Substantiv? Objekt? Prädikat?

im Arabischen müssen wir die Konsonanten-Wurzel erkennen.

NAQILAT ...

Wurzel?

Anwort: Q-L-T --- QAF - LAMED - TA

Bedeutungsumfeld?

"Last, schwer, Bürde ... "

und nun kommt das Wechselspiel der Vokale und Konsonanten, das erst aus dem Gerüst etwas Konkretes macht.

NA - Q - I - L - AT

Na - I - a

das Befördernde, das Tragende, das Transportierende ...

kurz und gut: das Schiff.

AL-BATRUL ?

da braucht man weiß Allah nicht groß Arabisch können, das versteht jeder, der Englisch oder Latein kann:

das PETROL oder PETROLEUM. freudig

so beginnen diese "Krakel" nun nach langem Schweigen gegenüber dem Banknotensammler ihre Stimme zu erheben. lächelnd


also ist das NAQILAT AL-BATRUL das Öl-Schiff, der Öltanker.

BATRUL ist natürlich Lateinisch, ... PETR-OLEUM ... das Steinöl ... die Araber haben daraus BATRUL gemacht.

Also ein Neologismus aus dem Lateinischen.
noch für ganz genaue Hingucker:

Die beiden Punkte links über dem Kringel von QAF müßten eigentlich nach strengem Rigor genau ÜBER dem Kringel stehen.

tun sie aber nicht.
Das spielt keine Geige, denn die Pünktchen sind ganz einfach "kalligraphisch versetzt".
damit der Schriftzug nicht zu "hoch" wird.

ähnlich im Spanischen, wo man z.B: bei Grossbuchstaben oft den Akzent ganz wegläßt.

ein Beispiel: Nicaragua:

die Währung heißt natürlich IMMER CÓRDOBA ... (sonst würde man ja sagen: CORDOOBA.

nur sieht es eben kalligraphisch etwas holprig aus, wenn Akzente über den normalen Schriftzug hinausstehen. Darum läßt man es weg.

Im ARabischen tut man das auch manchmal, aber manchmal auch nicht. Da ist dann eine Kartusche erwünscht, wo möglichst viel "Würmerkram" auftaucht, weil man das als schön empfindet.

Bei der Bezeichnung des Öltanker aber handelt es sich um eine reine Information, eine sozusagen "amtliche Mitteilung".
Und da kommt es nicht auf Schönheit an.

So muß man das verstehen. Darum hat der Graphiker die Punkte versetzt.

italy
09.04.2010 23:51 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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Heute keine neuen Entzifferungen mangels Zeit, aber etwas generelles zur Anwendung des arabischen:

ich bin ja in jungen Jahren, als mein geistiges Niveau noch höher war als heute, viel da runter gekommen.

Damals hatte ich einen eigentlich guten Reiseführer (ein Buch), in dem
hinten auch zwei Seiten arabische Begriffe standen.

Ich ging dann in Beyrouth in ein Teehaus und sagte zum Ober: "Schay, min fadlik!" (das ist soweit noch korrekt).

Der staunte mich an, lief gleich nach hinten zum Patron und berichtete dem gleich brühwarm von dem Ereignis, daß ein erkennbarer Europäer auf Arabisch bestellt hätte.

Ich wunderte mich, was daran so Besonderes war. Aber das machte mir auch Spaß.

Wenig später in Alexandria ging das aber ziemlich in die Hose. Wieder in einem Teehaus wollte ich nach Trinken eines Tees jetzt die nächste Stufe zünden und rezitierte nach Angaben des Buches den Satz

"Ich möchte bezahlen"

- wofür aber im Buch nur ein Wort stand. Ich versuchte das genauso auszusprechen, wie es im Buch stand. Der Ober glotzte mich an und verstand offenbar nicht, was ich wollte. Also wiederholte ich das noch ein-, zwei-, dreimal, bis er davonlief und eine Zeitlang nicht wiederkam. Ich fing schon an zu überlegen, wo er bleibt und wie und wann ich denn endlich bezahlen und gehen könnte.

Nach geraumer Zeit kam er wieder und stellte mir eine Tasse mit einem
Getränk hin. Jetzt merkte ich, dass das völlig schief gelaufen war, aber
hatte soviel Geistesgegenwart, einfach gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Ich trank das Getränk, es schmeckte wie Mokka-Kaffee mit einem Gewürz. Ich ließ das mit dem Arabisch sprechen erstmal sein, bezahlte anschließend auf "touristisch" und ging.

Einige Zeit später hatte ich Gelegenheit, in Jeddah mit einem Geldwechsler näher in Kontakt zu kommen, und irgendwann erzählte ich dem die Geschichte und fragte ihn, was der Ober in Alexandria da wohl verstanden hätte. So kamen wir nach einigem Rätselraten dann darauf, dass diese Lautschrift in dem Buch so schlecht war, dass mein Wunsch zu zahlen am ehesten klang wie ein ziemlich
barsches:

"Zimt!"

(aber auch nur im ägyptischen Dialekt)... oh wie peinlich
im Nachhinein. geschockt

Dies und noch viele andere Erlebnisse, wo ein paar arabische Worte einem Türen und Herzen öffneten, führten dann dazu, daß ich mich entschloß, ausprobieren zu wollen, ob man Arabisch überhaupt erlernen kann.

Man kann schon, aber ich hab es nie richtig geschafft.

Als ich mich dann nach vielen Reisen immerhin auf einem gewissen Niveau relativ ausdrücken konnte, wollte ich das bei der nächsten Reise nach Tripolis natürlich anwenden. Dann kam der nächste Schock: Da ich das jetzt zum ersten Mal beurteilen konnte, mußte ich mehrere Dinge feststellen:

1. Mein schönes wohlklingendes Hocharabisch, das ich erlernt
hatte, wird praktisch von niemand im Alltag gesprochen. Jedes arabische Land hat seinen eigenen Dialekt, der mehr oder weniger stark von der Hochsprache abweicht.

Der ägyptische Dialekt weicht z.B. vom Hocharabisch mindestens in
dem Maße ab, wie Schwyzerdytsch von Hochdeutsch. Es gibt Abweichungen bei bestimmten Lauten (vor allem beim DSCH und G), und es gibt Abweichungen in der Wortwahl.

vgl. AL-BANKU und AL-MASRIFA

Damit meine ich Folgendes:

Arabisch ist eine ungemein reiche Sprache. Es gibt wohl 100 Ausdrücke für "KAMEL".

Im Dialekt werden damm landesabhängig mit hoher
Wahrscheinlichkeit wieder andere Wörter mit gleicher oder ähnlicher
Bedeutung standardmäßig gebraucht, und das kannte ich eben nicht.

2. Ein Gebildeter kann es zwar verstehen, wenn man Hocharabisch spricht, aber er antwort einem gewöhnlich dann in seinem Dialekt.

Wobei das Verstehen selbst schon ein hochkomplizierter Prozess ist. Das läuft in der Regel so ab:

Ich sage in perfektem Hocharabisch und in perfekter Aussprache
irgendetwas. Mein Arabisch-muttersprachliches Gegenüber glotzt mich an als wenn ich Finnisch spräche. Ich wiederhole das schon Gesagte. Mein Gegenüber glotzt noch mehr und versucht mir mit Gesten verstehen zu geben, dass er kein Finnisch spricht. Ich wiederhole beharrlich das Gesagte. In meinem Gegenüber erscheint ein erster Funke von Verwunderung und ungläubigem Erstaunen. Ich wiederhole das Gesagte ein weiteres Mal.

Mein Gegenüber erkennt jetzt oder auch bei der nächsten iederholung endlich, daß ich Arabisch spreche, noch dazu Hocharabisch! Eine Welle von Erstaunen und Begeisterung überschwemmt mein Gegenüber und ein rasanter Wortschwall ergießt sich über mich.

Nach dem zweiten oder dritten Wort kann ich ihm
nicht mehr folgen. Das ist schon wieder das Ende der Konversation... böse

Obwohl sich die Einheimischen also im Prinzip sehr herzlich darüber freuen, wenn jemand "sich dazu herabläßt", sich mit ihnen in ihrer Sprache zu unterhalten, rechnen sie in keiner Weise damit.

Ein Europäer, der Arabisch spricht...

Was nicht sein kann, darf auch nicht sein.

Das ist so eine massive geistige Sperre, das dauert richtig lange, bis jemand überhaupt begreift, daß man Arabisch spricht. Und wenn das endlich soweit ist, können sie sich nicht in ihrem Sprachniveau auf einen Anfänger einstellen.

Und das alles macht es für einen Anfänger in der Sprache unendlich mühsam, auch Praxis zu erlangen.

Daher kann ich heute zwar so lala arabische Texte
übersetzen, aber ich kann keine Unterhaltung führen, die über das Einfachste hinausgeht, das muss man leider so sehen.

Die Schwierigkeit, als Europäer mit Arabisch-Muttersprachlern Arabisch
zu reden, hat auch noch einen anderen Aspekt:

Es gibt eine sehr schwer zu begreifende Geisteshaltung in vielen Völkern, die man einerseits vielleicht als kulturell-sprachlichen Minderwertigkeitskomplex beschreiben könnte, andererseits ist es auch ein gewisser verzweifelter und machtloser Stolz auf die eigene Kultur, der in einer Art Isolationismus mündet.

Ich erlebte in Marokko auch etwas Ähnliches mit der Berbersprache. Das ist die Muttersprache von vielen Millionen Menschen, aber das wird total
gering geachtet.
Das spricht man zuhause und in der Straße, wo man wohnt, aber ansonsten gilt man nur als schick, wenn man in der Öffentlichkeit
Arabisch (marokkanischer Dialekt) oder noch besser affektiert Französisch
spricht.

italy
12.04.2010 18:37 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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Heute doch noch Zeit gefunden, und zwar für MAROKKO lächelnd

Der marokkanische Dialekt als der westlichste bietet einiges an Merkwürdigkeiten.

Es gibt ja im Arabischen sehr viele schwer zu lesende Schreibweisen. Gerade die vielen geschwungenen und miteinander verbundenen Buchstaben (LIGATUREN) und die in vielen Fällen bedeutungsentscheidenden Punkte, die im Druck oder der Schreibung verwischt oder verblaßt oder verschoben sein können, dann gibt es in den kalligraphischen Schreibungen noch die Vokalzeichen und die „Füllzeichen“ (Schnörkel und sonstiger „Fliegendreck“, die keine Bedeutung haben, die man aber mit Vokalzeichen verwechseln kann).

Das alles kann es in manchen Fällen zum Ratespiel machen, selbst wenn man kein Anfänger ist. Es bleibt dann oft nichts anderes übrig, als alle möglichen theoretisch lesbaren Kombinationen im Wörterbuch nachzuschlagen und dann kommt man oft darauf, was man eigentlich lesen sollte. Manchmal muss man auch kapitulieren.

In den besseren Wörterbüchern sind die arabischen Einträge nämlich nach den Wurzelkonsonanten geordnet, d.h nicht einfach alphabetisch wie z.B. in einem englischen Wörterbuch. Das ist für arabische Wörterbücher eigentlich auch die bessere Methode, weil dadurch alle Wörter einer Wortfamilie zusammen angeordnet sind. Allerdings muß man, um einen Eintrag zu suchen, eben schon die Wurzelkonsonanten aus einem zunächst unbekannten Wort herauslesen können. In den meisten Fällen ist das zum Glück nicht allzu schwer, aber es gibt eben auch harte Nüsse.

Eingeschoben sei noch, daß der ägyptische Dialekt ziemlich unverwechselbar im Vergleich zu allen anderen arabischen Dialekten ist. Da die arabische Welt insbesondere durch ägyptische Schnulzen und Shows im Fernsehen geradezu überflutet wird, haben die meisten keine Probleme damit, den Dialekt zu verstehen. Für mich hört er sich – um es in meiner gewohnt sanften und gelinden Art auszudrücken - "nicht gerade sehr ästhetisch" an.

Besonders die in den ägyptischen Filmen stets obligatorisch auftretenden keifenden und zeternden Weiber hören sich furchtbar vulgär an! böse

Unsere keifenden und zeternden Weiber sind ja weiß Gott schon kein Genuß, aber die ägyptischen kann man überhaupt nicht ertragen. böse

Das was ich hier zu den Inschriften auf den Geldscheinen zu erklären versuche, ist in der Regel immer eine Erklärung auf der Basis des Hocharabischen (es sei denn, ich weiche ausdrücklich davon ab). Das Hocharabische wird normalerweise im täglichen Gebrauch nicht benutzt, sondern da gibt es die Dialekte. Manche weniger gebildete Menschen werden also das, was auf den Geldscheinen steht, anders aussprechen, als im Hocharabischen, oder sie verstehen das gar nicht, weil ihnen der Wortschatz dazu fehlt.

Nun aber zu MAROKKO – zum MAGHREB - zum WESTEN:

Hier gleich als Vorbemerkung, was fast alle der dargestellten Inschriften von marokkanischen Banknoten betrifft: Bei (historischen) marokkanischen Inschriften muss man sehr aufpassen mit der Schreibung der Buchstaben „Fa“ und „Qaf“. Dies hat damit zu tun, dass traditionell in marokkanischen Maschahif (Plural von Muschaf = gedruckter Koran) eine von der „üblichen“ abweichende Schreibweise verwendet wird. Abgesehen von der Änderung der Form bestimmter Buchstaben (z.B. ist das „Dal“ nicht gerundet, sondern in einer angespitzten Form geschrieben, und ähnliches), werden insbesondere „Fa“ mit einem Punkt unten(!) und Qaf mit einem(!) Punkt oben geschrieben!

Heutzutage findet man das eigentlich nur noch in den Maschahif (Koranen) und Zierinschriften.
Die Schüler lernen in der Schule die „übliche“ Schreibweise. Viele Jüngere haben schon Schwierigkeiten, die traditionelle marokkanische Schreibung in den in den Moscheen ausliegenden alten marokkanischen Koranen flüssig zu lesen.

Wie man auf den von Inschriften von ALTEN marokkanischen Geldscheinen sehen kann, hat man diese Schrift wohl auch früher dort verwendet (auf neuen marokkanischen Geldscheinen gibt es das nicht mehr).
Daher gehen Versuche von Laien bei der Entzifferung oft fehl, vor allem steht und fällt alles mit dem FA und dem QAF.

Bildchen 01morocco
----------------------------
Das ist Marokko P-33

Da lesen wir:
AK-BANK AL-MACHZANIU AL-MAGHRIBIU

“Staatliche marokkanische Bank” (vgl. Die Französische Form: BANQUE d’ÉTAT DU MAROC = Bank des Staates von Marokko).

Das zweite und dritte Wort sind Adjektive, also korrekte Übersetzung: „Staatliche marokkanische Bank“.

Der Begriff „MACHZEN“ ist nur in Marokko gebräuchlich, woanders versteht man den in diesem Sinn gar nicht.
(Das übliche arabische Wort für „Staat“ lautet „al--Dawla“).

Darunter steht der Wert:

HAMSAT FRANKAT = 5 Franken

„Frank“ wird hier (obwohl Fremdwort) durch eine arabische Endung in den Plural versetzt … FRANK-AT.

Ganz nebenbei. Der „Frank“ ist männlich. Von 3-10 haben männliche Wörter aber eine WEIBLICHE Endung (-AT). Erst ab 11 geht es normal weiter (bis 99), dann kommt ab 100 die Grundform nur noch zum Tragen.

Dann verdient das Wort „FRANKAT“ hier noch eine besondere Beachtung:

die kalligraphische Kunst bei der Schreibung des Zahlworts: Die Buchstaben sind wie in einem Kreis angeordnet, der Punkt über dem ersten Buchstaben dient auch zur Anzeige der (eigentlich zwei) Punkte über das weibliche „TA MARUTA“ am Ende – ein sehr schönes Detail.


Bildchen 02morocco
---------------------------

AL-BANKU AL-MAGHRIB ist klar

KHAMSAT DARAHIM = 5 Dirham

„Dirham“ geht etymologisch auf Drachme zurück.
Interessant ist die Pluralbildung „DARAHIM“.

Die Pluralbildung im Arabischen unterliegt komplizierten und schwer einzuordnenden Regeln (normalerweise muß man es einfach auswendig lernen, man kann das nur selten erkennen), aber es gibt immer wiederkehrende Formen, wie hier in diesem Fall. Es würde aber den Rahmen sprengen.


Bildchen 03morocco
---------------------------
ASCHARAT DARACHIM = 10 Dirham

Der erste Buchstabe des „Ascharat“ (=10) ist ein AYN.
Die Aussporache des Kehllautes „Ayn“ kann man kaum erklären, das muss man einfach hören und lernen. Es ist aber ein Konsonant und daher eigentlich nicht mit einem zusätzlichen „a“ zu umschreiben streng genommen. Hier sei es aber getan, es langt für unsere Zwecke.

„Ascharat“ hat ein „TA MARBUTA“ am Ende wieder („verbundenes T), und das sagt uns: weibliche Endung.
Normalerweise wird es wie „Ah“ ausgesprochen, wenn aber eine Bindung zum folgenden Wort möglich ist, wird es -at gesprochen.

Bildchen 04morocco
------------
Ischrun DIRHAMAN = 20 Dirham

Hier sehen wir es jetzt schön: ab 11 folgt das gezählte Wort im unbestimmten Akkusativ Singular, deshalb Dirhaman. Eigentlich schreibt man zur Verdeutlichung über dem Alif am Schluß des Wortes „Dirhaman“ zwei Fatha-Striche (das sind die Schrägstriche für die Vokalisierung des „A“), - das hat man hier eingespart.
Man darf das aber unter gar keinen Umständen als „Dirhama“ lesen. Es heißt DirhamaN.

Bildchen 05morocco
--------------

MIAT DIRHAM

Dier lautet die Form dann „ganz normal“ DIRHAM.
Wieder greift die weiblich-männlich Regel bei Zahlen.
Die Regel mit dem unbestimmten Akkusativ gilt nur von 11-99, ab 100 ist es dann wieder der „normale“ Nominativ. Diese komplizierten Zahlwort-Regeln sind Bestandteil des Hocharabischen, die meisten Leute benutzen das in der Umgangssprache überhaupt nicht.

Das Zahlwort für 100 besitzt eine unregelmäßige Schreibung: Es wird eigentlich „ma-iya“ geschrieben, wie wir am Bildchen sehen, aber es wird „MIA“ ausgesprochen, d.h. das Alif ist stumm.


Bildchen 06morocco
---------------
MI-ATA DIRHAM = 200 Dirham

Hier haben wir es mit der DUAL-Form von „100“ (MIA) zu tun, also „200“, das „MI-ATAN“ heißt.

italy

editiert von Huehnerbla: doppelte Bilder entfernt

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Huehnerbla: 13.04.2010 10:33.

13.04.2010 03:17 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

aha,k das lädt hier lustig Bilder ohne Ende auf, obwohl es sagt, "Fehler, bad request".
wußte gar nicht, daß man da 100.000 Bilder n einen Post stellen kann, normal hat es mal geheißen, bei 5 ist sowieso Schluß kopfkratzend

naja, egal, das muß einer der jungen Leute rausschmeißen, was doppelt ist, .... Leute, die sich auskennen.

wir machen ja hier ARABISCH, und nicht Computer.


Das Vorhergehende wäre schon allerhand, aber nun wagen wir uns ans RIFF:
Das schöne Rebellengeld vom Berberaufstand unter Abd-el-Karim aus den frühen 20-er Jahren.

Bildchen RIFF 1
-------
Marokko P-R1 und 2

BANKU HUKUMATI AL-RIF
Bank der Regierung des Rif.

„AL-HUKUMA“ ist die Regierung.

Hier aufgepaßt beim „KAF“ im Worte „hukumati“!

Das ist ein KAF, und kein ALIF, wie es erst aussehen könnte.

Dann im Worte „RIFU“ lauert auch eine Falle:

Der Punkt des „FA“ ist einer der drei in dem Punktebündel, also unten, nicht oben über dem Schnörkel von FA, wie sonst üblich. Die zwei restlichen Punkte gehören zum „YA“. Das ist wieder eine kalligraphische Verzierung, daraus drei Punkte im Dreieck zu machen. Das sehen wir bei Riff-Scheinen öfters, und es ist wohl als ein Spezifikum des Rif-Staates, so eine Art nationales Symbol, immer wenn der Begriff Rif vorkommt.

italy
13.04.2010 03:22 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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Nun geht es ins CHERIFISCHE KALIFAT …

Bildchen cherifien 1
----------
Marokko P- 41-43

Das geht schön los mit Santimin und Frank, und der 2-Francs zeigt uns eine Besonderheit:

Wenn es sich um „2“-Stück handelt, braucht man im Arabischen kein Zahlwort. Da genügt es, hinten enfach ein „AN“ dranzuhängen.

Betrachte auch hier wieder den Punkt UNTER dem "FA" statt wie übrall anders darüber … eine marokkanische Spezialität.

Nun kann uns gar nichts mehr schrecken, und wir lesen mal richtig schöne Texte aus dem Cherifat:

Wir gucken Bildchen cherifien 2:
-------------------

Ich schicke jetzt voraus, das es nicht einfach wird. Man sollte es mit der gebührenden Sorgfalt angucken. Vergessen kann man es ja dann immer noch.


AL-IYALAT AL-SCHARIFA

“IYALA” heisst eigentlich Distrikt, Provinz. Hier aber als „Reich“ gemeint. Auf Französuisch nannte man es „Empire Cherifien“.

HIMAYAT Al-DSCHUMHURIYAT AL-FRANSAWIYA

„HIMAYA“ heißt „Schutz“.
„Dschumhuriyat Fransawiya“ ist natürlich die Republik Frankreich.
Also Schutzgebiet Frankreichs, - Französisches Protektorat.

Der Text ist wirklich schwer zu entziffern,.
Nicht vokalisiert und schechter Druck auch noch.

Im Wort „Dschumhuriya“ steckt auch noch zu allem Überfluß einiges aus der kalligraphischen Trickkiste, nebenbei gesagt.


Bildchen cherifien 3
----------

YU-AQABU AL-MUZAWIRU BI Al-ASGHALI AL-SAQQA

Das ist sehr schwer zu lesen.

YU-AQABU heißt „er wird bestraft“ – also Passiv 3. Person.
Das erkennt man da aber nicht, da der Text nicht vokalisiert ist. Das ergibt sich aus dem Zusammenhang.

AL MUZAWIR ist ein Partizip Aktiv zum Verb ZAWARA = er hat gefälscht, also eleganter übersetzt mit „der Fälschende“

BI ist eine Präposition, hier mit der Bedeutung „mit, durch“.

Das nächste Wort AL-ASGHAL ist ein Plural, die Singularform heißt „AL SUGL“ – die Arbeit.

Das letzte Wort ... al-saqqa" ... ist ein Adjektiv zu AL-ASGAL mit der Bedeutung beschwerlich, mühsam, hart.

Der Ausdruck AL-ASGHALI AL-SAQQA ist dann als ein zusammengesetzter Begriff mit fester Bedeutung zu sehen: Zwangsarbeit.

Der ganze Satz lautet somit wörtlich übersetzt: „

„Der Fälscher wird bestraft mit Zwangsarbeit“ also genau dasselbe wie der französische Text.


Dazu ist anzumerken:

Da das hier so absolut wörtlich das gleiche wie im Französischen ist, ebenso so wie oben der Text mit dem scherifischen Protektorat, würde ich stark vermuten, daß das von den Franzosen sehr perfekt ins Arabische übersetzt wurde.

Ein marokkanischer Muttersprachler hätte das wahrscheinlich irgendwie anders formuliert, für mich hört sich das sehr hocharabisch an, und das ist eine Sprache, die Marokkaner in der Regel nur beherrschen, wenn sie sehr gebildet sind, aber überhaupt nicht gebrauchen.

(das gilt für alle arabischen Völker natürlich. Niemand redet Hocharabisch im täglichen Leben).

italy

die drei Posts kann man eigentlich in einen tun, und die Doppelbilder rausschmeißen.
13.04.2010 03:33 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Seemann,

Spitzenklasse. Da macht es sogar mir Spaß, Deinem Unterricht zu folgen.

Warum bist Du eigentlich kein Lehrer geworden?

Entschuldigung - Ich w e i ß ! !

Gruß
Fletcher
13.04.2010 06:06 Fletcher ist offline E-Mail an Fletcher senden Beiträge von Fletcher suchen Nehmen Sie Fletcher in Ihre Freundesliste auf
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Heute machen wir mal Ägypten, und hier werden wir sehen, daß gerade bei den kleinen Piuaster-Scheinchen, den Currency Notes, die kein Mensch auseinanderhalten kann, Arabisch noch nie so wertvoll wie heute war.

Erst aber die Routine-Jobs:

Bildchen 01egypt
-------------

Dürfte klar sein.
Auch hier wieder die Guinee --- die Ghini-Misria, also das ägyptische Pfund.

Bildchen 02egypt
------------------------

Wenn man arabisch nicht im gewohnten Stil schreibt mit viel Schnörkeln und Fliegendreck, dann erschreckt einen das zuerst, aber wenn man es sich in Ruhe anguckt, kann man das sogar noch besser lesen als das altmodische. Ein schönes Beispiel ist die modernbe Schriftform hier.

Bildchen 03egypt
------------------------

Nun aber zu den Dingern, die man dauernbd verwechselt, und damit damit ein für allemal Schluß ist, sei es hier erklärt.

Erstmal die REPUBLIK ÄGYPTEN.
(P-174 & 175)

Und das sind natürlich auf gut Arabisch keine Piaster, sondern QIRSCH (Kurusch).

Bildchen 04egypt
------------------------
Nun die VEREINIGTE ARABISCHE REPUBLIK (P-176-181)

Da steht schön: AL-Dschumhuria al-Arabia Al-Mutahida.
(das “MU” in Mutahida … längst ahnt es auch der Sprach-Unbegabteste … (Erinnerung an Bahrain: MU-ASSASSATU = die Gegründet Wordene) hat was mit dem Passiv zu tun … klar, die vereinigt wordene Rupublik).

Und darunter gleich das, was jetzt jetzt ist: (ab P-182)
Logischerweise die DSCHUMHURIA AL-MISRIA Al-ARABIA
Die Arabische Republik Ägypten.

Zu bemerken: Dschunmhuria (Republik) spricht man im ägyptischen Dialekt wie "GUMHUREYA" aus.

Wenn jemand "G" statt "DSCH" sagt, - und sm Schluß "EYA" statt "IA" erkennt man immer sofort den Ägypter.


Und man fragt man isch zurecht: „Wo Problem? Und wie konnte man sich mit den Dingern nur so lange sinnlos herumärgern?“

Bildchen 05egypt
-----------------------
Und dann gibt es z.B: noch P-163 – 168,
und da haben wir noch eine Staatsform:

Al-HUKUMA AL-MAMLAKA AL-MISRIA

Das HUKUMA kennen wir schon, bzw wir wissen, daß man in Marokko (nur in Marokko!) „MAHZANIA“ dazu sagt … also es ist die REGIERUNG.

Das MAMLAKA ist von AL-MALIK (König), und ist somit das Königreich.

Also "Regierung des Königreichs Ägypten".

--------------------------------------------------------------
Das wäre so das Wichtigste bei Ägypten.

italy
13.04.2010 13:37 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Fein - dachte nicht mehr daran in meinem Alter noch was zu lernen gross grinsend

__________________
Gruß
Roland

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lord Vader: 13.04.2010 18:37.

13.04.2010 18:37 Lord Vader ist offline E-Mail an Lord Vader senden Beiträge von Lord Vader suchen Nehmen Sie Lord Vader in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
dachte nicht mehr daran in meinem Alter noch was zu lernen



ja,eigentlich sollte mit der Lernerei eigentlich auch mal Schluß sein ... ist ja nur Streß geschockt
Das Alter ist dafür da, die Rente zu genießen, hochintellektuell mit den Enkeln Bauklöätzchen zu spielen, und einmal im Jahr als Erlebnis-Highlight auf der Wiener Messe sein paar Würschtel zu essen und sich dann noch 20 Jahre lang dort immer die gleichen Rasenmäher anzuschauen freudig

Heute machen wir mal Währungsbezeichnungen:
------------------------------------------------------------------

in den wenigstens Fällenwird überhaupt die Währung so genannt im Sprachgebrauch, wie sie auf den Scheinen steht:

nehmen wir nomal Marokko, da sieht man das ganz typisch:

- Offizielle Währung ist natürlich der Dirham = 100 Santim, und das immerhin schon seit Jahrzehnten. Diese Währungseinheit wird aber trotzdem bis heute fast nur von "modernen" Geschäften, Banken usw. benutzt. Natürlich auch dann, wenn die Einheimischen mit Touristen zu tun haben, denn Touristen "verstehen" nur Dirham.

- Beim Einkaufen von Lebensmitteln und auf Märken wird dagegen praktisch ausschließlich die Währungseinheit Riyal verwendet.

Ein Riyal entspricht dabei 5 Santim, bzw. 20 Riyal für einen Dirham.

Wenn auf einem Preisschild auf dem Gemüsemarkt also "80" steht, dann kosten die Äpfel 4 Dirham pro kg.

Die Einheimischen haben das total verinnerlicht, die brauchen überhaupt
nicht zu rechnen, und wenn sie mit einer Dirham-Münze bezahlen, denken die nicht "1" sondern "20", und eine 5-Dirham-Münze sind sowieso der "mia Riyal" (100 Riyal) - ähnlich wie früher der "Heiermann".

Das ist übrigens die gleiche Relation wie die algerischen Franc.
Alles rechnet in Algerien auchheute noch in alten Francs. Kein Mensch sagt "Dinar".


- Jetzt wird es aber noch komplizierter in Marokko: Gerade für die Dinge, die richtig teuer sind, wie z.B. für Autos oder Immobilien, benutzt man eine dritte,
noch kleinere Währungseinheit, nämlich Frank.

Ein Frank entspricht dabei einem Santim, also 100 Frank auf einem Dirham. So hat wir z.B. für das Ferienhaus in Agadir z.B. 100 Millionen bezahlt - natürlich Frank, nicht Dirham.

Auf dem Preisschild im Autohaus steht natürlich eine Angabe in Dirham, aber niemand würde sagen: "Ich kaufe mir ein Auto für 200.000
Dirham", ... das kostet dann natürlich 20 Millionen. Wenn man sich über solche Preise unterhält, wird natürlich nie dazugesagt, welche Währungseinheit gemeint ist, das weiß man einfach.

Der arme Ausländer muß dann immer fragen und eine Riesen-Rechnerei
veranstalten, bis ihm der Schädel brummt, erst von Frank oder Riyal auf
Dirham, dann von Dirham auf Euro,

... echt schlimm also. unglücklich

italy
14.04.2010 15:32 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
So hat wir z.B. für das Ferienhaus in Agadir z.B. 100 Millionen bezahlt - natürlich Frank, nicht Dirham.


DU hast ein Ferienhaus in Agadir geschockt

Super, dann weis ich schon wo ich meinen nächsten Urlaub verbringe teuflisch lachend


Zitat:
Auf dem Preisschild im Autohaus steht natürlich eine Angabe in Dirham, aber niemand würde sagen: "Ich kaufe mir ein Auto für 200.000
Dirham", ... das kostet dann natürlich 20 Millionen. Wenn man sich über solche Preise unterhält, wird natürlich nie dazugesagt, welche Währungseinheit gemeint ist, das weiß man einfach


Klaro, das ist typisch für die Araber. 20 Mille kling natürlich viel wertvoller als schnöde
200.000 augenzwinkernd

__________________
Gruß
Roland
14.04.2010 18:16 Lord Vader ist offline E-Mail an Lord Vader senden Beiträge von Lord Vader suchen Nehmen Sie Lord Vader in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
DU hast ein Ferienhaus in Agadir


nien, das sollte heißen: Hat "wer" .. im Sinne von "jemand".

Fehlte mir noch da unten ne Bude.


So, nun machen wir mal ALGERIEN:

Bildchen 01 Straftext:
-----

Das kommt von ALGERIA P-91 und ist der Strafsatz.

Da lesen wir also oben die Basmala, die wir ja schon kennen.
„Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers!“

Damit beginnt man eine neue Tätigkeit oder bekräftigt auch etwas Gesagtes.

Daruner:

WAYLUN LIL-MUTAFFIFIN!

Wehe den Fälschern!


Der französische Text lautet:

„L’Article 139 du Code Pénal punit des travaux forcés à perpétuité le contrefacteur.“
(Der Artikel 139 des Strafegesetzes bestraft den Fäslcher mit lebenslänglicher Zwangsarbeit.)

Und darin offenbart sich ganz wunderbar der ganze große Unterschied im westlichen und orientalischen Denken!

Das ist wirklich ein richtig schönes Beispiel, wennn man es mit dem französischen Text in Relation setzt, der auf der anderen Seite steht.

Einem Europäer muss man mit Paragraphen drohen, einem (muslimischen) Araber muss man nur mit der Basmala und einem Wehe…! drohen.

Und so versteht man jetzt auch, warum Moslems in Deutschland die Gerichte und deren Urteile für einen Witz oder für sie nicht zuständig erachten.
Eine zünftige Blutfehde regelt man eben anders als nach § Soundso StGB. freudig

Geldfäschen natürlich auch.


Die Franzosen als gute Kolonialherren hatten das natürlich begriffen.
Die Deutschen sind noch im Lernprozeß diesbezüglich teuflisch lachend

Aber es ist noch etwas tiefschürfender als nur dies. Es ist eigentlich ein Zitat aus dem Koran, nämlich der erste Vers der Sure 83.
Da lesen wir:

„Wehe den Maßkürzern!“

Das geht dann in den nächsten beiden Versen noch erklärend weiter mit:

„ … die, wenn sie sich von den Menschen zumessen lassen, sich voll geben lassen, und wenn sie ihnen zuwiegen oder ihnen abwiegen, Verlust zufügen.“

Noch ein paar Worte zur Übersetzung:

AL-WAIL bedeutet das Unheil, im Ausdruck "waylun li" ... kann man es übersetzen mit Wehe dem/für...!

LI- ist eine Präposition, in diesem Zusammenhang mit der Bedeutung „für“.

AL-MUTAFFIF ist ein Partizip Aktiv zum Verb TAFFAFA – "er gab zu geringes Gewicht, er gab kein volles Maß" .... also eigentlich im Bezug auf Maße und Gewichte „der Fälschende“.

Die maskuline Pluralform wird gebildet durch Anhängen von -UN, also AL-MUTAFFIFUN.
Die (Maße-)Fälscher in dem Text stehen aber in Abhängigkeit der Präposition LI-, und im Arabischen regieren alle Präpositionen den Genitiv, daher muss das –UN zu einem –IN werden.

Bitte, das ist Grammatik, es macht den SChein nicht teurer. augenzwinkernd

Die Schreibweise der Buchstaben FA ist übrigens ungewöhnlich, das habe ich eigentlich noch nie gesehen, dass man die kleinen Schleifen geöffnet geschrieben hat, weil man das normalerweise auch in einem Zug ohne abzusetzen schreibt.

Und außerdem hat sie als FA auch den Punkt darunter und nicht darüber, das ist wie in klassischen Schriften aus Marokko.

Ansonsten eine sehr schön klare und deutliche Schrift mit kompletter Vokalisierung.
Nun ja, da es ein Koranzitat ist, hat man sich natürlich besonders Mühe damit gegeben.


Bildchen 02 Centimes
--------------------

Das ist von ALGERIEN P-97


Dieses Ding macht mir einige Probleme: Ich kann das zweite Wort nicht recht identifizieren. Am ehesten könnte man es noch ASCHARA SURDI (SAWARDI?) lesen. Der dritte Buchstabe kann kein „LAM“ sein, denn dann wäre das folgende „YA“ angebunden, von daher am ehesten ein „DAL“. Von der Grammatik müßte das Wort eine Pluralform sein, aber ich habe keine Idee, wie die Singularform lauten könnte. Es ist auf jeden Fall eine Währungseinheit, die 5 Centimes entsprechen muss, vielleicht kann ein nebenbei-Münzen oder Briefmarkensammler da etwas herausfinden.

Hier ist Hilfe erbeten, denn ich kann nur Arabisch, versteh aber nix von Münzen und Fraktional-Währungs-Kroppzeug.

Bildchen 03 Francs
---------------------

Das ist Algerien P-102

Und wir lesen

ZAWDSCH FRANK

Vgl. z.B. die 2-Liri-Scheine von Malta … da lesen wir dieses ZEWDSCH auch. DEr maltesische Dialekt ist ja auch ein arabischer. Allerdings mit viel Italienisch drin.


Nun wird natürlich jemand kommen und sagen: Moiment, „2“ heißt doch ITHNAIN !!!

Und bei „2“ muß es doch wie bei Marokko „FRANK-AN“ heißen!

In der Tat. Aber:

ITHNAIN (das „th“ spricht man wie ein engl. TH) ist Hocharabisch. Ebenso ist die Dualform „Frankan“ nicht in der Umgangssprache anzusiedeln.

Es würde sich in der Umgangssprache furchtbar hochgestochen anhören, wenn jemand im Alltag „ITHNAIN FRANKAN“ sagen würde.

und beim dem kleinen Geld der Région Éconoque dAlgérie hat man mal so richtig im Dialekt ausgetobt.

Auch das schöne Beispiele, daß auf Geldscheinen nicht immer die höchste Kanzleisprache vorherrschen muß.

Der Alltagsaraber im Westen Nordafrikas sag zu "zwei" ganz umgangssprachlich: „schuusch“.

Das Wort AL-ZAWDSCH kommt von ZAWWAGA.

Ganz wörtlich: „er heiratete zurück“

das bedeutet sowohl Ehemann als auch Ehefrau oder auch das PAAR.

Von daher wird es im westarabischen Dialekt und Maltesischen auch für den Zahlbegriff „Paar“ verwendet.

Also auf dem Schien steht: „ein Paar Franken“.

Paar nastürlich groß geschrieben.



Bildchen 04 Nouveaux Francs
---

Das sind Neue Francs.

Ganz klar :

HAMSUN (50) FRANKA DSCHADIDAN = neue Francs

DSCHADID heißt neu.


Bildchen 05 Dinar

Jetzt geht es in die DINAR-Deklination.


KHAMSA DANANIR

Die Pluralform bei 3-10 lautet DANANIR.


ISCHRUN DINARAN

Also 20 Dinar

Und

MIAT DINAR
Also 100 Dinars.

(beachte wiederum, daß das Wort „MIAT“ orthagraphisch etwas merkwürig geschrieben wird.


Also wieder diese Zahlengeschichte:
1 - DINAR
2 - DINARAN
3-10 DANANIR
11-99 DINARAN
100 DINAR

italy
14.04.2010 19:31 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

der Vollständigkeit halber noch das Heutige in Algerien:

einmal die "Zentralbank von Algerien" in schöner uns längst wohlbekannter und leicht leserlicher Schrift.

und einmal richtig schön modern die "Bank von Algerien".

keine Schwellenangst, wenns modern aussieht, das ist oft leichter als das alte.

das Neue und Moderne ist sowieso immer das Beste freudig

Algerien ist natürlich ein Berberdialekt oder Französisch sprechendes Land.
Heute soll es etwas besser geworden sien, aber früher hörte man in 3 Wörter Französisch und ein halbes Arabisch ... ein grauenvolles Kauderwelsch, was die dort redeten.

Das richtige Arbaisch kann dort so gut wie niemand.

ich hatte einmal einen ägyptischen Capitano vor langer Zeit, den hat das immer maßlos aufgeregt in Algier, wenn er mit Arabisch nicht weit kam.
Französisch konnte er nicht, und so mußte ich oft als Dolmetscher fungieren.

Worauf ich eines Tages bösartig wie ich bin zu ihm sagte:

"So sieht das also aus mit der vielgepriesenen und mit großem Tamtam propagierten ARABISCHEN EINHEIT! ... Ein Ägypter braucht in Algerien einen Französisch-Dolmetscher!" har har har teuflisch lachend

Worauf er sagte, das ist wohl leider wahr, aber uns verbindet wenigstens der ISLAM !!! auch: har har har!!! teuflisch lachend

italy
14.04.2010 19:45 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Nun kommt LIBYEN

Bildchen 01 kingdom:
------

Al-Mamlaka all-Libiya Al-mutahida

Vereinigtes libysches Königreich

al-Mamlaka ist wie schon bekannt das Königreich. Der König heißt al-malik, bei mamlaka ist wieder diese Vorsilbe ma- für den Ort vornedran. Also da, wo der König tut, macht, herrscht.

LIBIYA ist hier ein Adjektiv mit femininer Endung, also libysch, nicht der Landesname Libyen, der wird auf Arabisch LIBIYA mit Alif (also nicht mit „ta marbuta“/verschlungenem „T“ am Ende geschrieben.

„MUTAHID“ bedeutet vereinigt oder vereint. Die Vereinten Nationen heißen auf Arabisch z.B:

„AL-UMAM al-MUTAHIDA“

die Vereinigten Staaten heißen dann „AL WILAYAT Al-MUTAHIDA“


Bildchen 02 nationalbank
----------------------------------

Al-BANKU AL-WATANIYA AL-LIBIYU

Al-WATAN ist die Nation, das Vaterland.

Bildchen 03 military
---------------------------
Das sind die Scheine der Britischen Militär-Autorität.

Da lesen wir

TUBIA Bi-AMRI Al-SULTATI AL-ASKARIYATI AL-TARABULUSI AL-GHARB

TABA-A = er druckte
Das Passiv erkennt man hier gut durch die vorhandene Vokalisierung. TU-BIA … er wurde gedruckt

Oft findet man in arabischen Texten, die ansonsten gar nicht vokalisiert sind, bei einigen Verben trotzdem vereinzelte Vokalzeichen, das sind dann meistens Passivformen, die man sonst nicht erkennen könnte.

AL-AMR ist der Befehl, die Anordnung

aus diesem Bedeutungsfeld kommt natürlich auch der AMIR (Emir)

AL-SULTA ist ndie Macht, die Autorität, die Behörde (damit verwandt ist natürlich AL-SULTAN

ASKARIY ist das Eigenschaftswort zu Al-ASKAR – das Heer, die Armee,

und AL-GHARB ist der Westen.

Restlos geklärt, abgehakt, vergessen.


Bildchen 04 Lire 2
-------------------------

LIRATAN

Hier steht die Firma mit –AN am Schluß ohne ein Zahlwort. Und daher m,üssen es ZWEI Lire sein.
Die „2“ steht als Nummer dabei, müßte gar nicht. Ist sinnlos vergeudete teure Druckerschwärze.


05 Viertel
-------------

RUBHU DINAR

= Viertel Dinar

Im Arabischen werden die Bruchteile durch eine ziemlich einfache Konstruktion aus den Zahlwörtern abgeleitet. Hier ein paar Beispiele:

3 = THALATHA …. 1/3 = THULTH (engl. TH bitte)
4 = ARBAA ….. ¼ = RUBH
5 = KHAMSA …. 1/5 = KHUMS
10 = ASCHARA … 1/10 = USCHR

Der HALBE Dinar ist dann ein

NISFU DINAR

Das Zahlwort NISF für ein Halbes wird wie NUSS ausgesprochen.


Bildchen 07sure
----------------------

Nun wieder etwas aus dem Koran.
Der Satz, er ab P-33 auf allen libyschen Banknoten steht.
(P-33 bis P-37 gibt es mit und ohne diiesen Satz).

Wir lesen


WA LATAKULU AL-AMWAL-KUM BAINA BI L-BATIL

Ja. Wie wahr.
Dem ist nichts hinzuzufügen.



Ach so, es könnte möglicherweise unter uns noch den einen oder anderen Nicht-Araber geben, oder einen, der es mittlerweile noch nicht perfekt beherrscht, und dem man das übersetzen sollte.

Das ist ganz einfach:

Das ist der erste Teil von Sure 2, Vers 188 des Koran.

Bei Sprüchen aus dem Koran sollte man sich nicht selbst mit Übersetzungen versuchen. Genaugenommen kann der Koran auch nicht übersetzt werden, da jeder Übersetzungsversuch bestimmte vielfältige Bedeutungsnuancen der Begriffe gar nicht wiedergeben könnte.
Man spricht daher auch bei „Übersetzungen“ nur von „ungefährer Bedeutung“, „Interpretation“, „Auslegung“ oder ähnlichem.

Dann kommt dazu – ganz wichtig!

Die „Übersetzungen“ von nicht-muslimischen Orientalisten (also Leuten wie ich) werden von Muslimen nur mit sehr großem Mißtrauen betrachtet, und generell schaut man schon sehr genau hin, welches Geistes Kind der Übersetzer ist.

In Deutschland verwendet man sehr gerne die Koran-Übertragung durch einen deutschen Muslim (Achmad von Denffer), der sehr viel Kenntnis über den arabischen Originaltext hat und der sich sehr viel Mühe gegeben hat, nicht nur die Begrifflichkeiten möglichst exakt und auch konsistent über den gesamten Text hin mit treffenden deutschen Begriffen wiederzugeben, sondern auch die Diktion des arabischen Originaltexts möglichst zu erhalten (also die Wortanordnung, der Satzbau, usw.).
Das klingt dann manchmal etwas umständlich, aber es gibt eine viel bessere Vorstellung vom Originaltext als eine sprachlich „geglättete“ Übertragung. Hier also die Bedeutung des obigen Satzes:


also laut Denffer lautet der Satz:

„Und verbraucht nicht eure Vermögensgüter zwischen euch auf nichtige Weise!“

Genau genommen hat das nichts mit dem Zinsverbot zu tun, obwohl man das gerne immer wieder behauptet (ich auch, aber langsam gehe ich davon ab).

Es geht hier darum, sein Vermögen nur auf (im islamischen Sinn) zulässige Weise zu gebrauchen, also keine sinnlose Verschwendung und keine islamisch verbotenen Dinge. Also eigentlich eine sehr sinnvolle und angebrachte Erinnerung auf einem Geldschein!


Noch ein wenig zur Syntax und Grammatik:

„WA“ heißt und.
“LA“ heißt "nein, ncht" und dient auch zur Verneinung von Verben.
LA-TAKULU ist ein verneinter Imperativ an mehrere Personen gerichtet, es gehört zum Verbstamm „AKALA“ – er aß, also heißt „LA-TAKULU“ - eßt nicht! Eine schöne Allegorie im Zusammenhang mit dem folgenden Wort.

AK-AMWAL ist der Plural zu Al-MAL – Geld, Vermögen, Vermögenswert, Besitz.

Die Endung –KUM ist das besitzanzeigende Pronomen für „euer“ (2. Person Plural mask.).

„BAINA“ st eine Präposition mit der Bedeutung „zwischen“. Daran angehängt ist wieder das Pronomen „–kUM“.

Das kommt auch in gleicher Konstruktion vor im Gruß

AL-SALAMU ALA-IKUM
(Der Friede (sei) auf euch!)

BATIL ist ein Adjektiv, es bedeutet ungültig, nichtig, verkehrt, sinnlos. In der Konstruktion mit der Präposition „Bi-„ bedeutet „BI-L-BATIL“: zu Unrecht.


Darunter steht noch ein kleines Satzel, das aber zu verschwommen ist, aber ich weiß, was es heißen soll:

SADAQA L-LAHU L-AZIM
(Allah, der Gewaltige, sprach die Wahrheit.)

Das steht fast immer bei Zitaten aus dem Koran, - es weist darauf hin, daß der Koran das unverfälschte Wort Allahs ist und daß es hier auch unverändert wiedergegeben wurde.

und so etwas Wahres wie dieser Satz, Geld nur sinnvoll zu gebrauchen, das kann nur vom allerhöchsten Gott persönlich kommen, da braucht man überhaupt nicht drüber debattieren. freudig

Bankotensammlen ist natürlich aller-gottgefälligst, das gefällt nicht nur Allah gut, sondern auch unserem Gott, und somit gibt es nichts Frommeres und Gottgefälligeres auf der Welt als Banknotensammler. lächelnd

Niemand gibt sein Geld sinnvoller aus.

Das war Libyen.

italy
14.04.2010 23:08 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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bie Libyen tragen wir noch die heutige Zentralbank nach --- da ist die Bank keie al-Banku mehr, sondern eine MASRIFA.

italy
15.04.2010 01:00 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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RE: Arabisch leicht gemacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von captainpeter
Das ist von ALGERIEN P-97


Dieses Ding macht mir einige Probleme: Ich kann das zweite Wort nicht recht identifizieren. Am ehesten könnte man es noch ASCHARA SURDI (SAWARDI?) lesen.

Ahoi Captain,

mit Sw R D I dürftest Du richtig liegen.
Im italienischen hätte man Soldi geschrieben.

btw.: 5 Centesimi = 1 Soldo

__________________
Nhengo yesangano Internationaler Banknoten-Sammlerverein banknotesworld e.V.
-
Fachliteratur kann man nie genug haben.
16.04.2010 02:28 Huehnerbla ist offline E-Mail an Huehnerbla senden Beiträge von Huehnerbla suchen Nehmen Sie Huehnerbla in Ihre Freundesliste auf
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sehr bedankt, Huehnerblah! :-)

ja, das "Soldi" macht Sinn.
Im mittelmeerraum kursierten ja ein Gewusel von allerhand unsäglichen Münzen, ... Kraut und Rüben ... und so kam es zu diesen Ausdrücken.

italy
16.04.2010 04:14 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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Heute ein wenig Ägypten

Bildchen 01egypt
---------------

al-Banku l-ahliyu l-misriy

soviel wie: Nationale ägyptische Bank

„al-ahl“ bedeutet Bewohner, Einwohner, Familienangehörige, Leute.
Davon kommt übrigens auch das erste Wort im Willkommens-Gruß „Ahlan wa sahlan“, frei übersetzt könnte man das erste Wort dann als "(Fühlt euch) wie Familienangehörige" verstehen.

„sahl“ ist ein Adjektiv und bedeutet leicht, einfach, also in der Fortsetzung "...und (macht es euch) bequem/leicht".

Der Buchstabe H in diesen Wörtern wird übrigens nie als Dehnungs-h gesprochen, also diese Worte werden nicht wie das deutsche Mahl ausgesprochen, sondern mit deutlich hörbarem, aber nicht gehauchtem h.

zur Bank: „ahliyy“ als von „al-ahl“ abgeleitetes Adjektiv bedeutet dann „inländisch, einheimisch, oder eben auch national“.

Wir haben beim Wort „Nationalbank“ schon den Begriff „al-wataniy“ gesehen.
Da gibt es wahrscheinlich einen leichten Begriffsunterschied zu „al-ahliyu“, aber das macht für uns keinen Unterschied.

Bildchen 02egypt
------------------------

Das betrift die Currency Notes P-163 – P-168

Oben

al-HUKUMATU al-MALIKIYATU AL-MISRIYA

also – Königliche ägyptische Regierung

Darunter:

AWRAK UMLATI RASMIYA

„al-awraq“ heißt Blatt (auch vom Baum übrigens), auch Papier, Zettel.

Banknoten sind „AWRAQ NAQDIYA“ - also wörtlich Geldzettel-

Wertpapiere sind „AWRAQ MALIYA“, also wörtlich Finanzzettel.

„al-Umla“ heißt Währung, Münze, es ist abgeleitet von „al-Amil“ (der Arbeiter).
„al-Amal“ ist die Arbeit, „al-mamal“ ist durch die Silbe „MA“ der Ort der Arbeit, also z.B: die Fabrik.

Wie man jetzt aus diesem Bedeutungsumfeld auf einen Begriff mit der Bedeutung "Währung" kommt, das benötigt wohl viel Phantasie, aber eine Währung kann halt auch was bewirken., also Arbeit leisten.

„rasmiy“ ist offiziell, amtlich.

Den Begriff auf der Banknote könnte man also wörtlich übersetzen mit: Note offizieller Währung.

Das ist halt das Problem,. wenn man abstrakte westliche Begriffe i eine blumenreiche Sprache des Orients übersetzen mußte.

das ist sicher im Chinesischen nicht anders.
Was kommt wohl heraus, wenn man z.B. dem Marx seinen "dialektischen Materialismus", was ja nicht einmal (außer DDR-Bürger) westliche Menschen vertehen, ins Choinesiche übersetzen muß mit einem Konfutianischen Vokabular?

Es geht schon, es gibt in China Dolmetscher, die tun ihre Leben nichts anderes also solche abstrakten Begriffe zu übersetzen.

Ob was Gescheites dabei herauskomt, muß man halt anhand dessen beurteilen, wie gut oder schlecht in China der Kommunismus umgesetzt wird.



Noch zu den Unterschriften:

WAZIRU AL-MALIYAA

Finanzminister, Geldminister

Al-MALIYA ist das Geld/Finanzwesen/Vermögenswesen.
Wir hatten das Al-MALIYA schon beim Koranzitat auf den libyschen Scheinen.

und rechts daneben noch einen

WAZIRU AL-HIZANA

Schatzminister

Al-HIZANA ist der Safe, der Tresor.
Es gibt aber auch noch den Begriff „al-HAZINA“ – Kasse, Schatzkammer.

Die Worte sind abgeleitet von dem Verb „HA-ZANA“ – er lagerte, speicherte.

Daher kommt natürlich auch ganz logischerweise „AL MA-HZAN“ – .. also wieder ein ORT des Speicherns ... ein Depot, Speicher, ... und unser "MAGAZIN".

„MAGAZIN“ ist also ein schönes arabisches Wort, das wir jeden Tag brauchen, wenn wir dorthin gehen, um Werkzeug zu holen oder unsere Waffen laden, um unsere Sammlungen vor Dieben zu schützen geschockt

italy
16.04.2010 21:57 captainpeter ist offline Beiträge von captainpeter suchen Nehmen Sie captainpeter in Ihre Freundesliste auf
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