[Griechenland] - Ab wann ist eigentlich ein Staat bankrott? |
alex11
Dabei seit: 04.12.2005
Beiträge: 400
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Wir sollten uns schämen, die Griechen arbeiten genau so hart für ihr Geld wie andere Europäer auch....
Das mag stimmen, nur zahlen sie dafür (überspitzt formuliert) keine Steuern dafür.
Insofern sollten sich eher die Griechen schämen (egal ob man jetzt dafür die Regierung oder die Bürger hauptverantwortlich dafür macht).
Ohne einigermaßen effiziente Steuereintreibung kann aber ein Sozialstaat nicht funktionieren, daran gibt's nichts zu beschönigen oder dies auf eine mediterranäe Einstellung zu reduzieren.
Und das ist nur eine von mehreren markanten Schwächen / Versäumnissen in der griechischen Staatshaushalts-Gebarung.
Solange sich in diesem Punkten nichts signifikantes ändert, ist der Weg in den finanziellen Abgrund für Griechenland (weiterhin) vorgezeichnet.
Ich habe da jetzt keine genaueren Kenntnis-Stand über die Jahrzehnte vor der Euro-Einführung, aber ich halte es für gut möglich, dass die scheinbare Sicherheit ein Euro-Land zu sein sowie bei Bedarf praktisch unlimitierte finanzielle Unterstützung von Seiten der EU abrufen zu können, nicht unwesentlich dazu beigetragen haben, dass gewisse Bereiche dermaßen aus dem Ruder gelaufen sind.
Und das sollte sich auch in keinster Weise mit einer "linken" Ausrichtung der aktuellen Regierung schneiden, weil z.B. Einkommenssteuer kann man sicher nicht von sozial Schwächeren wie (Mindest-)Pensionisten oder Kleinst-Verdienern einheben.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von alex11: 09.07.2015 11:16.
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09.07.2015 11:16 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Griechenland Tsipras - Das Phänomen |
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Ich sage es mal leise und positiv.
Griechenland und dann ganz besonders Herr Tsipras hat mich gelinde gesagt verblüfft.
Mit einer Logik, die ich gern erklärt bekomme, denn ich bin gerade geistig-logisch vollkommen off.
Der Reihe nach. Tsipras tritt die Euroländer in den Hintern und bläst zum Referendum, weil er die Hilfsangebote in Zusammenhang mit Sparauflagen und Reformbedingungen für Griechenland als zu hart anieht.
Das Volk sieht das mit überwältigenden 60% genauso.
Tsipras ist der große Held gegen die bösen Europäer, die Griechenland terrorisieren, das Volk demütigen und die Regierung zum Teufel jagen wollen.
Bis hierhin konnte ich noch folgen, auch wenn ich das ganze schon zu diesem Zeitpunkt für ein riesengroßes Schmierentheater halte.
Jetzt lässt Tsipras einen Vorschlag von der Troika ausarbeiten, die er selbst aus dem Land gejagt hat und am Ende kommen härtere Sparmaßnahmen und Einschränkungen heraus als vorher.
Versteht irgendjemand noch was hier abgeht?
Wenn ich Grieche wäre, ich würde mich gelinde gesagt sorry- verarscht fühlen.
Damit ist ein ein Grexit wohl vom Tisch, GR ist weiter an der Backe, Supi, haut rein Euroländer, mal sehen, wir sehen uns dann zum 88. Hilfpaket mit dann insgesamt 54 Milliarden mal 85, kann sich jeder selbst ausrechnen.
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10.07.2015 15:33 |
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str42
Super Moderator
Dabei seit: 31.01.2005
Beiträge: 8.969
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RE: Griechenland Tsipras - Das Phänomen |
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Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Jetzt lässt Tsipras einen Vorschlag von der Troika ausarbeiten, die er selbst aus dem Land gejagt hat und am Ende kommen härtere Sparmaßnahmen und Einschränkungen heraus als vorher.
Versteht irgendjemand noch was hier abgeht?
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Klar, jetzt müssen die Euro-Länder zustimmen. Sagt nur einer nein (Finnland oder Lettland bspw.) , dann gibt es zunächst keine weiteren Hilfen.
Dann kann Tsipras behaupten: Wir wollten ja, aber ihr habt uns nicht gelassen...
__________________ No good deed ever goes unpunished. (285th Ferengi Rule of Acquisition)
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10.07.2015 15:36 |
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RE: Griechenland Tsipras - Das Phänomen |
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Zitat: |
Original von str42
Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Jetzt lässt Tsipras einen Vorschlag von der Troika ausarbeiten, die er selbst aus dem Land gejagt hat und am Ende kommen härtere Sparmaßnahmen und Einschränkungen heraus als vorher.
Versteht irgendjemand noch was hier abgeht?
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Klar, jetzt müssen die Euro-Länder zustimmen. Sagt nur einer nein (Finnland oder Lettland bspw.) , dann gibt es zunächst keine weitern Hilfen.
Dann kann Tsipras behaupten: Wir wollten ja, aber ihr habt uns nicht gelassen... |
Nein sagen? Das kam und kommt für die Euroländer gar nicht in Frage. Dann werden die so lange weichgekocht von Merk und Holla und vielleicht bekommen die auch noch Vergüstigungen versprochen. Für mich ist ab heute klar, dass ein Grexit nie wirklich im Raum stand. Das war und ist ein abgekartetes Spiel von allen Seiten. Die Deppen sind wir.
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10.07.2015 15:44 |
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MBL
Chatham-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 14.01.2004
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Wohnort: Groß-Giesing - Welthauptstadt des Fußballs
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RE: Griechenland Tsipras - Das Phänomen |
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Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Die Deppen sind wir. |
Wieso eigentlich?
Sicherlich kann man über die Rettungsarie für Griechenland und den letzten Akt - das abgekartete Spiel einer neuen, griechischen Reformliste - zu Recht angewiedert sein.
Aber die Deppen sind in diesem ganzen Spiel zunächst mal die Griechen und nicht wir!
Die Griechen hatten über Jahrzente unfähige Politiker, die das Land in die Katastrophe geführt haben - nicht wir...
Die Griechen hatten über 5 Jahre lang eine grausame Sparpolitik zu ertragen, die zigtausende Existenzen zerstört hat - nicht wir..
Die Griechen haben jetzt eine Regierung, die vor dem Gegner komplett eingebrochen ist und ihr Volk jetzt offen betrügt - nicht wir....
Und die Griechen werden nun auch noch einige weitere Jahre mit dieser brutalen Sparpolitik zu leben haben - nicht wir....
Ich gebe gerne zu, dass auch ich FÜR den Grexit bin; einfach weil ich nicht glaube, dass dieses Land über den Euro wieder zur Wachstum und einem soliden Staatshaushalt finden kann.
Und auch, weil die sich jetzt abzeichnende Rettung Begehrlichkeiten anderer Euro-Länder wecken wird.
Aber WIR - und damit meine ich den ganz normalen, deutschen Bürger - haben durch die bisherigen Rettungspakete und auch ein mögliches, drittes Hilfspaket zunächst mal gar keine Nachteile.
Und jetzt mal ehrlich: die lächerlich kleine Summe von maximal 90 Milliarden Euro (und nein, dass meine ich definitiv nicht ironisch!) für die Deutschland irgendwann einmal gerade stehen muß, und die dann über viele Jahre hinweg abgestottert werden kann, wird den Bundeshaushalt garantiert nicht ernsthaft belasten. In 20 Jahren etwa sind das ca. 3 Milliarden Euro pro Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass Otto Normalverbraucher dass überhaupt irgendwie merken wird, ist minimal.
So berechtigt man sich über dieses Theater aufregen kann: man sollte doch die Kirche im Dorf lassen.
Gruß
MBL
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von MBL: 10.07.2015 16:16.
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10.07.2015 16:16 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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RE: Griechenland Tsipras - Das Phänomen |
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Zitat: |
Original von MBL
Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Die Deppen sind wir. |
Wieso eigentlich?
Sicherlich kann man über die Rettungsarie für Griechenland und den letzten Akt - das abgekartete Spiel einer neuen, griechischen Reformliste - zu Recht angewiedert sein.
Aber die Deppen sind in diesem ganzen Spiel zunächst mal die Griechen und nicht wir!
Die Griechen hatten über Jahrzente unfähige Politiker, die das Land in die Katastrophe geführt haben - nicht wir...
Die Griechen hatten über 5 Jahre lang eine grausame Sparpolitik zu ertragen, die zigtausende Existenzen zerstört hat - nicht wir..
Die Griechen haben jetzt eine Regierung, die vor dem Gegner komplett eingebrochen ist und ihr Volk jetzt offen betrügt - nicht wir....
Und die Griechen werden nun auch noch einige weitere Jahre mit dieser brutalen Sparpolitik zu leben haben - nicht wir....
Ich gebe gerne zu, dass auch ich FÜR den Grexit bin; einfach weil ich nicht glaube, dass dieses Land über den Euro wieder zur Wachstum und einem soliden Staatshaushalt finden kann.
Und auch, weil die sich jetzt abzeichnende Rettung Begehrlichkeiten anderer Euro-Länder wecken wird.
Aber WIR - und damit meine ich den ganz normalen, deutschen Bürger - haben durch die bisherigen Rettungspakete und auch ein mögliches, drittes Hilfspaket zunächst mal gar keine Nachteile.
Und jetzt mal ehrlich: die lächerlich kleine Summe von maximal 90 Milliarden Euro (und nein, dass meine ich definitiv nicht ironisch!) für die Deutschland irgendwann einmal gerade stehen muß, und die dann über viele Jahre hinweg abgestottert werden kann, wird den Bundeshaushalt garantiert nicht ernsthaft belasten. In 20 Jahren etwa sind das ca. 3 Milliarden Euro pro Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass Otto Normalverbraucher dass überhaupt irgendwie merken wird, ist minimal.
So berechtigt man sich über dieses Theater aufregen kann: man sollte doch die Kirche im Dorf lassen.
Gruß
MBL |
Wir sprechen uns bei der nächsten Steuererhöhung wieder. Oder wenn man noch ehrlicher sein würde beim Griechen-Soli-Beitrag. Wer mir weiß machen will, dass der Steuerzahlende in Deutschland die Griechenland-Farce nicht merken wird, der - entschuldige, dass ich das jetzt auch etwas blumig beschreibe- der schwebt auf einer Traumwolke.
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10.07.2015 16:37 |
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MBL
Chatham-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 14.01.2004
Beiträge: 1.553
Wohnort: Groß-Giesing - Welthauptstadt des Fußballs
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RE: Griechenland Tsipras - Das Phänomen |
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Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Wir sprechen uns bei der nächsten Steuererhöhung wieder. Oder wenn man noch ehrlicher sein würde beim Griechen-Soli-Beitrag. Wer mir weiß machen will, dass der Steuerzahlende in Deutschland die Griechenland-Farce nicht merken wird, der - entschuldige, dass ich das jetzt auch etwas blumig beschreibe- der schwebt auf einer Traumwolke. |
Und wer mir weiß machen will, dass wir bei einem Grexit nicht mindestens genauso viel zu zahlen haben, bzw. trotz der dann auf uns zukommenden Kosten nicht später doch noch weitere Rettungspakete auf uns zukommen, dem unterstelle ich Traumtänzerei.
Gruß
MBL
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10.07.2015 16:49 |
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A0000001A
Grönlandkronen-Verbummler
Dabei seit: 08.05.2013
Beiträge: 3.132
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Es kann eigentlich nur so sein dass Tsipras nur noch eine Marionette ist. Aus dem eigenen Land wird ihm nun ein eisiger Wind entgegenblasen, das macht er nicht freiwillig. Wahrscheinlich wird er massiv unter Druck gesetzt. Von wem? Nun ja ich gehe mal davon aus, dass z.B. Frankreich, die sich auffällig aggressiv gegen den Grexit aussprechen, genau wissen dass ihre Großbanken wahrscheinlich zig Milliarden von derzeit noch gut bewerteten GR-Schulden im Portfolio haben. Wird GR pleite, könnte es in der Bilanz eng werden. Wenn systemrelevante Banken pleite gehen, haben wir eine neue Bankenkrise etc. .. ich gehe davon aus das ist der wahre Grund warum man einen Grexit um jeden Preis verhindern will. Das kann man natürlich nicht offen so sagen. Aber es wurde ja schon an anderer Stelle gesagt. Hier wird nicht GR gerettet, sondern die Banken. GR wird niemals tilgen können daher haben die Schuldpapiere theoretisch einen Wert von knapp über 0. In den Bilanzen sieht es aber anders aus.
P.s. ich wette es wird ein neues Hilfspaket geben. Und was ist das Ende vom Lied? Bei den tollen Reformen auf dem geduldigen Papier wird sich nicht viel tun, und in 1-2 Jahren wird sich GR in genau der selben Situation befinden wie jetzt. Nur mit noch höherer Schuldenlast. Und dann geht es wieder von vorne los.
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10.07.2015 16:58 |
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Huehnerbla
Administrator
Dabei seit: 17.12.2003
Beiträge: 11.098
Wohnort: Mittelschwaben IBNS-Mitgliedsnummer: ja
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Zitat: |
Original von A0000001A
Es kann eigentlich nur so sein dass Tsipras nur noch eine Marionette ist. |
Hallo,
das kann ich mir nicht verstellen. M.E. war die einzige "Marionette" Yanis Varoufakis. Der wurde aber von griechischer Seite gesteuert.
__________________ Nhengo yesangano Internationaler Banknoten-Sammlerverein banknotesworld e.V.
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Fachliteratur kann man nie genug haben.
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10.07.2015 17:38 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von A0000001A
P.s. ich wette es wird ein neues Hilfspaket geben. Und was ist das Ende vom Lied? Bei den tollen Reformen auf dem geduldigen Papier wird sich nicht viel tun, und in 1-2 Jahren wird sich GR in genau der selben Situation befinden wie jetzt. Nur mit noch höherer Schuldenlast. Und dann geht es wieder von vorne los. |
Du sprichst mir aus dem Herzen.
G.
Zitat: |
Original von MBL
Und wer mir weiß machen will, dass wir bei einem Grexit nicht mindestens genauso viel zu zahlen haben, |
Das sehe ich auch so, dass wir das zahlen müssen.
Zitat: |
Original von MBL
trotz der dann auf uns zukommenden Kosten nicht später doch noch weitere Rettungspakete auf uns zukommen, dem unterstelle ich Traumtänzerei.
Gruß
MBL |
Genau darum gehts doch. Nach einem Grexit gibts keine wirtschaftlichen Hilfspakete mehr, höchstens hunanitäre Hilfen, das ist aber was ganz anderes.
Jetzt weiter Hilfpaket für Hilfspaket ist eine never ending Story. Denn wenn man mehr ausgibt als man einnimmt, weiß meine Oma, gibts irgendwann gar kein Fisch mehr offn Tisch.
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10.07.2015 18:06 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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10.07.2015 19:08 |
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cebcollect
Zählmaschinen-Falten-Hasser
Dabei seit: 05.12.2013
Beiträge: 4.847
Wohnort: Paris IBNS-Mitgliedsnummer: 11175 Meine eBay-Auktionen:
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Bonjour
Das ist natürlich die seriöseste Quelle die wir in der deutschen medienlandschaft haben
Gruß aus F
curt
__________________
Il n'y a pas de billet en mauvais état, chaque billet a son histoire.
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10.07.2015 19:19 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von cebcollect
Bonjour
Das ist natürlich die seriöseste Quelle die wir in der deutschen medienlandschaft haben
Gruß aus F
curt |
Wenn es nicht der Wahrheit entspricht , ist es wenigstens gut gelogen.
Bild hin, Bil her.
Genau so stelle ich mir die Situation in diesem unverlässlichen Land aber vor. Heute beschließt man mal nebenbei 54 Milliarden Hilfsprogramm, dann können wir wieder machen was wir wollen.
Genau so, genau so. Dieses Gefühl werde ich nicht los bei denen.
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10.07.2015 19:34 |
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cebcollect
Zählmaschinen-Falten-Hasser
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Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Genau so stelle ich mir die Situation in diesem unverlässlichen Land aber vor. Heute beschließt man mal nebenbei 54 Milliarden Hilfsprogramm, dann können wir wieder machen was wir wollen.
Genau so, genau so. Dieses Gefühl werde ich nicht los bei denen. |
Bonjour
Also ich bin kein matheAss aber wenn ich das richtig rechne dann sollen die 54 Milliarden auf drei Jahre verteilt werden, das sind bei 325 Millionen Europäer 166 euros pro Kopf und wenn man mit 280 Millionen einwohner der eurozone rechnet 192 euros auf 3 Jahre, also 65 Euro pro Jahr und etwas über 5 Euro pro Monat pro Kopf. ... das ist weniger als mein Päckchen Zigaretten kostet..... das sind 17 cents am tag... das kann Ich noch verkraften um den Griechen zu helfen.
Wie gesagt, ich bezweifle stark dass der einzelne dies in seinem täglichen Leben bemerkt.
Allerdings, mathematisch lasse ich mich hier gerne belehren... habe das so auf die schnelle gerechnet.
Gruß aus F
curt
__________________
Il n'y a pas de billet en mauvais état, chaque billet a son histoire.
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10.07.2015 19:53 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von cebcollect
Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Genau so stelle ich mir die Situation in diesem unverlässlichen Land aber vor. Heute beschließt man mal nebenbei 54 Milliarden Hilfsprogramm, dann können wir wieder machen was wir wollen.
Genau so, genau so. Dieses Gefühl werde ich nicht los bei denen. |
Bonjour
Also ich bin kein matheAss aber wenn ich das richtig rechne dann sollen die 54 Milliarden auf drei Jahre verteilt werden, das sind bei 325 Millionen Europäer 166 euros pro Kopf und wenn man mit 280 Millionen einwohner der eurozone rechnet 192 euros auf 3 Jahre, also 65 Euro pro Jahr und etwas über 5 Euro pro Monat pro Kopf. ... das ist weniger als mein Päckchen Zigaretten kostet..... das sind 17 cents am tag... das kann Ich noch verkraften um den Griechen zu helfen.
Wie gesagt, ich bezweifle stark dass der einzelne dies in seinem täglichen Leben bemerkt.
Allerdings, mathematisch lasse ich mich hier gerne belehren... habe das so auf die schnelle gerechnet.
Gruß aus F
curt |
Es ist eine Freude wie Du Dich anbietest, Frau Merkel den Deutschen etwas Ungeniesbares zum mit Freude Essen schmackhaft zu machen.
Aber die meisten sind nicht blöde, also verkauf hier bitte keinem sowas.
Und betrachte bitte nicht bloß den Moment, sondern dann, wenn die Bombe irgendwann mal richtig hochgeht.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ex-Forumsmitglieder: 10.07.2015 19:59.
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10.07.2015 19:57 |
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cat$man$
100.000-US-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 06.10.2004
Beiträge: 11.487
Wohnort: Katzenohrbach
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cebcollect hat absolut richtig gerechnet
__________________ Miau, ich habe gesprochen
Gruß Cat$Man$
Der Schein trügt, wenn es ein falscher ist
WarI ned so wiarI bi so warI a nedI
Many solutions were suggested, but most of these were largely concerned with the movement of small pieces of paper.
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10.07.2015 22:08 |
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blackmoon
Kontrollnummern-Berechner
Dabei seit: 03.12.2006
Beiträge: 1.322
Wohnort: Bavaria
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Zitat: |
Original von cat$man$
cebcollect hat absolut richtig gerechnet
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bekommt dann jeder Grieche die nächsten 3 Jahre 1800 € jährlich überwiesen ??
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10.07.2015 22:48 |
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WELTBANKNOTEN
Administrator
Dabei seit: 24.12.2007
Beiträge: 9.645
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RE: [Griechenland] - Ab wann ist eigentlich ein Staat bankrott? |
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Zitat: |
Original von blackmoon
bekommt dann jeder Grieche die nächsten 3 Jahre 1800 € jährlich überwiesen ?? |
... das vielleicht nicht...
Aber Pavlos, ein Strassenarbeiter, den ich persönlich kenne, wird dann wohl weiterhin mit 53 in Rente gehen dürfen und seine monatliche Rente wird bei den ihm avisierten 3.000 EUR bleiben - wohlgemerkt mit der 13. Rente, denn in Griechenland gibt es eine 13. Rente, ähnlich wie bei uns Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Aktuell hat er Angst, dass er länger als bis 53 arbeiten muss, und dass sie dann vielleicht seine Rente kürzen.
Er sagte mir, dass wir uns doch nicht so aufregen sollen, in Griechenland käme immer wieder in den Medien, dass wir Deutschen viel mehr bekommen, als so einfache Arbeiter wie er (in den griechischen Medien werden sehr gerne die deutschen Spitzengehälter plakativ dargestellt und folglich die hohen Renten weniger Deutscher).
Kein Scherz, in den Augen der Griechen haben wir alle das Geld gescheffelt, dass sich unsere Dächer heben. Dass mein Vater 480 EUR Rente und meine Mutter 692 EUR Rente bekommen, glaubt mir kein einziger Grieche.
Gruß
WELTBANKNOTEN
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von WELTBANKNOTEN: 11.07.2015 00:06.
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11.07.2015 00:05 |
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MBL
Chatham-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 14.01.2004
Beiträge: 1.553
Wohnort: Groß-Giesing - Welthauptstadt des Fußballs
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Zitat: |
Original von blackmoon
bekommt dann jeder Grieche die nächsten 3 Jahre 1800 € jährlich überwiesen ?? |
Dann will ich sofort auch Grieche werden!!!
Nein, jetzt mal ernsthaft: wenn es zum Grexit kommt, dann sind die 54 Milliarden Euro, die in ein mögliches, drittes Hilfspaket fliessen, eher die kleinere Summe, als das was dann auf UNS zukommt.
Denn: bei einem 3. Hilfspaket besteht - wenn es zusammen mit den notwendigen Reformen kommt- durchaus noch Hoffnung, dass wir zumindest einen Teil des geliehenen Geldes wiedersehen werden bzw. nicht in allen Fällen als Bürge einspringen müssen.
Zwar dürfte es trotzdem zu einen, wie auch immer gearteten und genannten, Schuldenschnitt kommen, aber ich denke mal, dass wir dann 50% des geliehenen Geldes wiedersehen könnten.
Das alleine sind (50% vom deutschen Anteil des geliehenen Geldes) rund 45 Milliarden Euro.
Bei einem Grexit ist die "Konkursquote" null komma null; ergo: minus 90 Milliarden Euro.
Dann muss man davon ausgehen, dass bei einem Staatsbankrott zunächst einmal die staatliche Ordnung in Griechenland zusammenbricht. Im Klartext: kein Krankenhaus funktioniert mehr, keine Behörde arbeitet mehr, keine Wasserversorgung mehr, keine Müllabfuhr mehr, Stillstand in allen staatlichen Betrieben.
Der Staat kann seine Rechnungen weiterhin nicht bezahlen. Alle Importgüter - darunter auch so lebenswichtige Sachen wie Medikamente oder Benzin - werden zur totalen Mangelware. Durch fehlendes Heizöl kommt es im Winter zu einer Katastrophe.
Durch die fehlende, weil nicht mehr arbeitsfähige Polizei grassiert eine ausufernde Kriminalität.
Langer Rede, kurzer Sinn: hier müsste die EU humanitäre Hilfe leisten. Kostenpunkt für ca. 6 Monate: mindestens 5 Milliarden Euro. Deutscher Anteil: wahrscheinlich 1 Milliarde.
Außerdem bricht das Bankensystem Griechenlands zusammen. Selbst wer noch ein bisschen Geld hatte: im Inland ist es durch die Bankenpleite verloren. Der Staat ersetzt davon gar nix; der ist selbst pleite. Wer sein Geld ins Ausland geschafft hat, hat auch Pech: die Banken arbeiten nicht mehr: zurück ins Inland kann nichts mehr überwiesen werden.
Das schwächt die ohnehin arg gebeutelte, griechische Kaufkraft weiter. Und: die Staatsanleihen, die z.B. die EZB hält, sind ebenfalls wertlos. Zunächst nur ein Kostenpunkt für die EZB. Wird aber durch Geldmengenerhöhung wieder reingeholt. Ergebnis: höhere Inflation. In Euro schwer zu beziffern, aber bei uns wird dann auch alles teurer.
Ja und dann kommt die Drachme und wertet ab: aus 750 Euro griechischer Durchschnittsrente werden zunächst 750 neue Drachmen. Die werden gegen den Euro um 60% abgewertet, ergeben also nur noch ca. 300 Euro.
Und schon ist Griechenland nicht nur das Land mit der schwächsten Wirtschaft, sondern auch den geringsten Einkommen der EU. Also werden neue Konjunkturprogramme aufgelegt. Kostenpunkt: viele Milliarden Euro.
Nicht zu vergessen: zig Griechen werden ihre Heimat dann verlassen und kommen in großer Zahl auch nach Deutschland, wo sie erstmal versorgt werden müssen. Kostenpunkt: viele Millionen Euro.
Und das soll dann besser sein???
Das Hilfspaket macht Sinn:
- wenn Griechenland endlich die Reformen akzeptiert
- und Deutschland endlich den Schuldenschnitt akzeptiert
Und der immaterielle Preis, der so gewonnen wird, ist die Vermeidung einer humanitären Katastrophe. Ich meine: nicht die schlechteste Variante in dieser verfahrenen Situation.
Ohne diese beiden Maßnahmen allerdings, macht das 3. Hilfspaket tatsächlich keinen Sinn...
Gruß
MBL
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11.07.2015 00:26 |
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WELTBANKNOTEN
Administrator
Dabei seit: 24.12.2007
Beiträge: 9.645
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RE: [Griechenland] - Ab wann ist eigentlich ein Staat bankrott? |
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... noch ein Nachtrag... der Herr ist beim Staat angestellt... ihm und seiner Frau gehört ein "kleines" Hotel...
Grüße
WELTBANKNOTEN
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11.07.2015 00:44 |
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Marty
1.000-DM-Jäger
Dabei seit: 25.08.2013
Beiträge: 1.052
Wohnort: Ruhrgebiet
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Da Szenario wird sein:
Die 54 Milliarden werden wieder mal gezahlt, das Geld versickert wieder in Griechenland und keiner bekommt je etwas zurück. Die 54 Milliarden reichen den Griechen vielleicht ein Jahr, dann kommt das 4. bis 8. Hilfspaket. Zwischendurch natürlich noch humanitäre Hilfe.
Griechenland geht in drei Jahren Pleite. Costa doch nix. Denn dann ziehen alle Griechen nach Deutschland und kassieren hier Kinder- und Arbeitslosengeld...
__________________ Ihr gehaltreiches Paket überraschte mich an einem tristen Tage [...]. Sogleich war ich aufgeregt und aufgemuntert, diese neuen Beyträge zu katalogiren, einzurangiren und mich dabey an dem Anschwellen [...] zu erfreuen.
Goethe, 1812 über das Sammeln
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11.07.2015 01:14 |
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Schukla18
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Beiträge: 1.373
Wohnort: Sachsen Meine eBay-Auktionen:
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RE: [Griechenland] - Ab wann ist eigentlich ein Staat bankrott? |
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Zitat: |
Original von WELTBANKNOTEN
Zitat: |
Original von blackmoon
bekommt dann jeder Grieche die nächsten 3 Jahre 1800 € jährlich überwiesen ?? |
... das vielleicht nicht...
Aber Pavlos, ein Strassenarbeiter, den ich persönlich kenne, wird dann wohl weiterhin mit 53 in Rente gehen dürfen und seine monatliche Rente wird bei den ihm avisierten 3.000 EUR bleiben - wohlgemerkt mit der 13. Rente, denn in Griechenland gibt es eine 13. Rente, ähnlich wie bei uns Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Aktuell hat er Angst, dass er länger als bis 53 arbeiten muss, und dass sie dann vielleicht seine Rente kürzen.
Er sagte mir, dass wir uns doch nicht so aufregen sollen, in Griechenland käme immer wieder in den Medien, dass wir Deutschen viel mehr bekommen, als so einfache Arbeiter wie er (in den griechischen Medien werden sehr gerne die deutschen Spitzengehälter plakativ dargestellt und folglich die hohen Renten weniger Deutscher).
Kein Scherz, in den Augen der Griechen haben wir alle das Geld gescheffelt, dass sich unsere Dächer heben. Dass mein Vater 480 EUR Rente und meine Mutter 692 EUR Rente bekommen, glaubt mir kein einziger Grieche.
Gruß
WELTBANKNOTEN |
Servus,
ich bin auch Straßenarbeiter(beim Landratsamt angestellt) und von so einer Rente kann ich nur träumen und wenn ich Grieche wär hätte ich die schon 2 Jahre
.Da ist doch was faul,kein Wunder das der Staat keine Kohle mehr hat.
Gruß
Schukla18
__________________ Man ist viel zu gut zu den Leuten sagte der Hofhund und biß den Bettler ins Holzbein.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Schukla18: 11.07.2015 06:14.
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11.07.2015 06:10 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von MBL
Zitat: |
Original von blackmoon
bekommt dann jeder Grieche die nächsten 3 Jahre 1800 € jährlich überwiesen ?? |
Dann will ich sofort auch Grieche werden!!!
Nein, jetzt mal ernsthaft: wenn es zum Grexit kommt, dann sind die 54 Milliarden Euro, die in ein mögliches, drittes Hilfspaket fliessen, eher die kleinere Summe, als das was dann auf UNS zukommt.
Denn: bei einem 3. Hilfspaket besteht - wenn es zusammen mit den notwendigen Reformen kommt- durchaus noch Hoffnung, dass wir zumindest einen Teil des geliehenen Geldes wiedersehen werden bzw. nicht in allen Fällen als Bürge einspringen müssen.
Zwar dürfte es trotzdem zu einen, wie auch immer gearteten und genannten, Schuldenschnitt kommen, aber ich denke mal, dass wir dann 50% des geliehenen Geldes wiedersehen könnten.
Das alleine sind (50% vom deutschen Anteil des geliehenen Geldes) rund 45 Milliarden Euro.
Bei einem Grexit ist die "Konkursquote" null komma null; ergo: minus 90 Milliarden Euro.
Dann muss man davon ausgehen, dass bei einem Staatsbankrott zunächst einmal die staatliche Ordnung in Griechenland zusammenbricht. Im Klartext: kein Krankenhaus funktioniert mehr, keine Behörde arbeitet mehr, keine Wasserversorgung mehr, keine Müllabfuhr mehr, Stillstand in allen staatlichen Betrieben.
Der Staat kann seine Rechnungen weiterhin nicht bezahlen. Alle Importgüter - darunter auch so lebenswichtige Sachen wie Medikamente oder Benzin - werden zur totalen Mangelware. Durch fehlendes Heizöl kommt es im Winter zu einer Katastrophe.
Durch die fehlende, weil nicht mehr arbeitsfähige Polizei grassiert eine ausufernde Kriminalität.
Langer Rede, kurzer Sinn: hier müsste die EU humanitäre Hilfe leisten. Kostenpunkt für ca. 6 Monate: mindestens 5 Milliarden Euro. Deutscher Anteil: wahrscheinlich 1 Milliarde.
Außerdem bricht das Bankensystem Griechenlands zusammen. Selbst wer noch ein bisschen Geld hatte: im Inland ist es durch die Bankenpleite verloren. Der Staat ersetzt davon gar nix; der ist selbst pleite. Wer sein Geld ins Ausland geschafft hat, hat auch Pech: die Banken arbeiten nicht mehr: zurück ins Inland kann nichts mehr überwiesen werden.
Das schwächt die ohnehin arg gebeutelte, griechische Kaufkraft weiter. Und: die Staatsanleihen, die z.B. die EZB hält, sind ebenfalls wertlos. Zunächst nur ein Kostenpunkt für die EZB. Wird aber durch Geldmengenerhöhung wieder reingeholt. Ergebnis: höhere Inflation. In Euro schwer zu beziffern, aber bei uns wird dann auch alles teurer.
Ja und dann kommt die Drachme und wertet ab: aus 750 Euro griechischer Durchschnittsrente werden zunächst 750 neue Drachmen. Die werden gegen den Euro um 60% abgewertet, ergeben also nur noch ca. 300 Euro.
Und schon ist Griechenland nicht nur das Land mit der schwächsten Wirtschaft, sondern auch den geringsten Einkommen der EU. Also werden neue Konjunkturprogramme aufgelegt. Kostenpunkt: viele Milliarden Euro.
Nicht zu vergessen: zig Griechen werden ihre Heimat dann verlassen und kommen in großer Zahl auch nach Deutschland, wo sie erstmal versorgt werden müssen. Kostenpunkt: viele Millionen Euro.
Und das soll dann besser sein???
Das Hilfspaket macht Sinn:
- wenn Griechenland endlich die Reformen akzeptiert
- und Deutschland endlich den Schuldenschnitt akzeptiert
Und der immaterielle Preis, der so gewonnen wird, ist die Vermeidung einer humanitären Katastrophe. Ich meine: nicht die schlechteste Variante in dieser verfahrenen Situation.
Ohne diese beiden Maßnahmen allerdings, macht das 3. Hilfspaket tatsächlich keinen Sinn...
Gruß
MBL |
Ist ja schöner langer Text.
Wenn ich meine einfache Logik bemühe, dann muss man 54 Millirden hinterherschmeißen, um von den 350 Milliarden villeicht mit Glück die Hälfte wieder zu bekommen.
Das wäre ja ein Wahnsinns-Plus-Gechäft.
Der Haken an der Sache ist nur, dass keiner gewiss sagen kann, ob überhaupt was zurückkkommt oder ein Schuldnschnitt notwendig ist. Das bedeutet, es sind dann schon über 400 Milliarden und das nächste Hilfspaket wartet schon. Man kann es drehen und wenden wie man will.
Ich würde keinen Cent mehr zahlen, denn das, was bis heute war, ist eh weg. Und alles was man zurkünftig zahlt wohl auch.
Es gibt eine Schadensminderungspflicht. Und da muss man auch mal entscheiden, den Arm abzuschneiden um sein Leben zu behalten.
So, für mich sind erstmal genug Argumente ausgetauscht. Es wird eh lange dauern, bis jeder merkt, was die Zukunft bringt.
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11.07.2015 09:39 |
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Huehnerbla
Administrator
Dabei seit: 17.12.2003
Beiträge: 11.098
Wohnort: Mittelschwaben IBNS-Mitgliedsnummer: ja
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Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Ich würde keinen Cent mehr zahlen, denn das, was bis heute war, ist eh weg. Und alles was man zurkünftig zahlt wohl auch.
Es gibt eine Schadensminderungspflicht. Und da muss man auch mal entscheiden, den Arm abzuschneiden um sein Leben zu behalten. |
Hallo,
in Bayern und Baden-Württemberg rennst Du mit der Argumentation viele offene Türen ein. Denn derzeit sucht man eine Lösung für den Länderfinanzausgleich, der 2020 endet. Die Argumentation ist da nehezu die gleiche. Nur mit dem Unterschied, dass sich die Geberländer sicher sein können, dass das Geld niemals zurückkommt (weil gar nicht vorgesehen) ...
__________________ Nhengo yesangano Internationaler Banknoten-Sammlerverein banknotesworld e.V.
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Fachliteratur kann man nie genug haben.
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11.07.2015 14:43 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von Huehnerbla
Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Ich würde keinen Cent mehr zahlen, denn das, was bis heute war, ist eh weg. Und alles was man zurkünftig zahlt wohl auch.
Es gibt eine Schadensminderungspflicht. Und da muss man auch mal entscheiden, den Arm abzuschneiden um sein Leben zu behalten. |
Hallo,
in Bayern und Baden-Württemberg rennst Du mit der Argumentation viele offene Türen ein. Denn derzeit sucht man eine Lösung für den Länderfinanzausgleich, der 2020 endet. Die Argumentation ist da nehezu die gleiche. Nur mit dem Unterschied, dass sich die Geberländer sicher sein können, dass das Geld niemals zurückkommt (weil gar nicht vorgesehen) ... |
Ich nehme das mal als versuchten Spaß.
Du weißt genau, dass man das nicht vergleichen kann. Es ist explizit sogar ausgeschlossen, dass die Eurostaaten einen anderen finanzieren.
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11.07.2015 15:21 |
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Huehnerbla
Administrator
Dabei seit: 17.12.2003
Beiträge: 11.098
Wohnort: Mittelschwaben IBNS-Mitgliedsnummer: ja
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Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Ich nehme das mal als versuchten Spaß. |
Hallo,
richtig erkannt.
Und trotzdem beruhen beide Finanzierungs-Systeme auf dem Solidarprinzip ...
__________________ Nhengo yesangano Internationaler Banknoten-Sammlerverein banknotesworld e.V.
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Fachliteratur kann man nie genug haben.
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11.07.2015 15:32 |
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A0000001A
Grönlandkronen-Verbummler
Dabei seit: 08.05.2013
Beiträge: 3.132
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Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Es ist explizit sogar ausgeschlossen, dass die Eurostaaten einen anderen finanzieren. |
Offiziell wird ja GR auch nicht finanziert. Es erhält Hilfskredite, die theoretisch inkl. Zinsen komplett zurückgezahlt werden müssen. Man kann dies nun als Realist sehen, dass man leider bereits soviel Geld verliehen hat dass es niemals wieder zurückgezahlt werden kann (beim Bürger wäre das die Privatinsolvenz und die Bank oder die Versicherung trägt den Schaden), oder man sieht es als vernebelter Euro-Optimist, der sich schönrechnet, dass sich GR ja nach Umsetzung irgendwelcher Reformen vollständig erholt und das Geld am Sankt-Nimmerleinstag zurückzahlt, gerne wird ja dann auch auf den Zinsgewinn hingewiesen den man dadurch sogar erwirtschaftet hätte.
Wieder zum Bürger zurück, Otto N. erhält monatlich 400 EUR Stütze. Er hat zur Zeit 97.000 EUR Schulden am Hals und muss monatliche Raten i.H.v. 2.000 EUR zahlen. Logischerweise kommt er ständig in Zahlungsverzug. Die Bank ruft N. nun an und sagt ihm, er müsse seinen Lebensstandard ändern. Erstens müsse weniger geraucht und gesoffen werden, das bringe mindestens 200 EUR im Monat. Zweitens muss er seine Kronkorkensammlung verkaufen, um weitere 500 EUR zu bekommen die sofort für die rückständigen Raten draufgehen. N. wehrt sich erst, die Kronkorkensammlung sei sein ganzer Stolz, doch dann willigt er schließlich ein, gibt das Saufen und Rauchen auf und verkauft seine Sammlung. Der Bankberater freut sich und kommt ihm ebenfalls entgegen, indem er den Kredit um 10.000 EUR aufstockt, um einen Großteil der Ratenrückstände zahlen zu können. Er möchte schließlich nicht vor seinem Chef eingestehen, 97.000 EUR versenkt zu haben.
2.000 EUR, die N. erstmal auf dem Konto überbleiben, hebt er ab und geht ins Casino wo er alles am Automaten verliert. Im Angesichts des Verlustes begräbt er seinen Frust erstmal mit einer Flasche Pils. Bei der Bank hat er nun 107.000 EUR Schulden und am nächsten Monatsultimo weiß er nicht, wie er die Rate i.H.v. 2000 EUR zahlen soll. Die Bank wundert sich, wieso N. schon wieder nicht zahlen kann, man habe doch alles abgesprochen. N. könnte sich auch einen Job suchen, bei dem er 1.500 EUR verdient, die Rate auf wenigstens 500 EUR reduzieren und wäre in 30 Jahren schuldenfrei. Das möchte er aber nicht.
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11.07.2015 16:12 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von A0000001A
Zitat: |
Original von Georg Schnabel
Es ist explizit sogar ausgeschlossen, dass die Eurostaaten einen anderen finanzieren. |
Offiziell wird ja GR auch nicht finanziert. Es erhält Hilfskredite, die theoretisch inkl. Zinsen komplett zurückgezahlt werden müssen. Man kann dies nun als Realist sehen, dass man leider bereits soviel Geld verliehen hat dass es niemals wieder zurückgezahlt werden kann (beim Bürger wäre das die Privatinsolvenz und die Bank oder die Versicherung trägt den Schaden), oder man sieht es als vernebelter Euro-Optimist, der sich schönrechnet, dass sich GR ja nach Umsetzung irgendwelcher Reformen vollständig erholt und das Geld am Sankt-Nimmerleinstag zurückzahlt, gerne wird ja dann auch auf den Zinsgewinn hingewiesen den man dadurch sogar erwirtschaftet hätte.
Wieder zum Bürger zurück, Otto N. erhält monatlich 400 EUR Stütze. Er hat zur Zeit 97.000 EUR Schulden am Hals und muss monatliche Raten i.H.v. 2.000 EUR zahlen. Logischerweise kommt er ständig in Zahlungsverzug. Die Bank ruft N. nun an und sagt ihm, er müsse seinen Lebensstandard ändern. Erstens müsse weniger geraucht und gesoffen werden, das bringe mindestens 200 EUR im Monat. Zweitens muss er seine Kronkorkensammlung verkaufen, um weitere 500 EUR zu bekommen die sofort für die rückständigen Raten draufgehen. N. wehrt sich erst, die Kronkorkensammlung sei sein ganzer Stolz, doch dann willigt er schließlich ein, gibt das Saufen und Rauchen auf und verkauft seine Sammlung. Der Bankberater freut sich und kommt ihm ebenfalls entgegen, indem er den Kredit um 10.000 EUR aufstockt, um einen Großteil der Ratenrückstände zahlen zu können. Er möchte schließlich nicht vor seinem Chef eingestehen, 97.000 EUR versenkt zu haben.
2.000 EUR, die N. erstmal auf dem Konto überbleiben, hebt er ab und geht ins Casino wo er alles am Automaten verliert. Im Angesichts des Verlustes begräbt er seinen Frust erstmal mit einer Flasche Pils. Bei der Bank hat er nun 107.000 EUR Schulden und am nächsten Monatsultimo weiß er nicht, wie er die Rate i.H.v. 2000 EUR zahlen soll. Die Bank wundert sich, wieso N. schon wieder nicht zahlen kann, man habe doch alles abgesprochen. N. könnte sich auch einen Job suchen, bei dem er 1.500 EUR verdient, die Rate auf wenigstens 500 EUR reduzieren und wäre in 30 Jahren schuldenfrei. Das möchte er aber nicht. |
Nur das OttoN. eben mit GR. anfängt und kein Bürger ist, ich musste über die reale Geschichte schmunzeln.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ex-Forumsmitglieder: 11.07.2015 17:05.
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11.07.2015 16:40 |
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Monique
Administrator
Dabei seit: 31.10.2005
Beiträge: 10.551
Wohnort: Sachsen
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Servus,
da sich im Moment alles um Griechenland dreht und extrem wenig um Banknoten, werde ich mich etwas zurückziehen.
Ich versteh jetzt auch, warum mir ein User nahegelegt hat, mit Georg nicht so hart zu sein.
Er bringe doch frischen Wind ins Forum. Na dann...
PS: wer sich noch an das Thema Welt-Geldbetrug erinnert, kann da mal den Link von str42 anklicken.
Gruß Steffen
__________________ Auch unter den Lappen gibt es Lumpen.
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11.07.2015 16:54 |
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A0000001A
Grönlandkronen-Verbummler
Dabei seit: 08.05.2013
Beiträge: 3.132
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Hallo Steffen,
Sommerloch wahrscheinlich
Bei mir kommt banknotentechnisch zur Zeit auch nicht soviel rein. Ich geh auch lieber an die frische Luft tagsüber.
Dies ist auch der einzige Thread indem derzeit aktiv geschrieben wird. Ein Thema zu dem auch irgendwie jeder eine Meinung hat, wie sie auch aussehen mag.
Ich hoffe auch, der Schwerpunkt verlagert sich bald wieder aufs Thema Banknoten.
Gruß Tobias
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11.07.2015 17:22 |
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