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Zum Ende der Seite springen Politikverdruss
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ElderFuthark   Zeige ElderFuthark auf Karte ElderFuthark ist männlich


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(in Bezug auf diesen Beitrag)

Ich werde bei der nächsten Wahl meinen Stimmzettel in Konfettiform einreichen.
KEINE Partei bekommt meine Stimme. Keine Stimme, keine Parteienfinanzierung.
Und bevor ich eine von diesen hinterwäldlerischen "Wahlalternativen" wähle, soll mir die Hand verfaulen!

Es sprach der Historiker und Politikwissenschaftler.

__________________
Beſte Grüſʒe, Björn
15.10.2012 18:12 ElderFuthark ist offline E-Mail an ElderFuthark senden Homepage von ElderFuthark Beiträge von ElderFuthark suchen Nehmen Sie ElderFuthark in Ihre Freundesliste auf
jause   Zeige jause auf Karte jause ist männlich
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Servus,

das ist doch mal ein Statement! und das ist mir hundertemal lieber als das von unserer Jugend so gerne gebraucht "is mir wurscht"!

Es nervt zwar beim Auszählen ein bisserl..... aber lieber einen ungültigen Stimmzettel abgeben und damit Position beziehen als nicht wählen und die Splitterparteien unterstützen......

__________________

Man weis nie genau was man hat...
bevor man mit dem Aufräumen fertig ist

15.10.2012 19:58 jause ist offline E-Mail an jause senden Beiträge von jause suchen Nehmen Sie jause in Ihre Freundesliste auf
rheinprovinz rheinprovinz ist männlich
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Zitat:
Original von jause
das ist doch mal ein Statement!


Zitat:
Original von jause
aber lieber einen ungültigen Stimmzettel abgeben und damit Position beziehen als nicht wählen und die Splitterparteien unterstützen......


... stimmt so ! Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen händeklatschend

Ich hab auch schon - mehr als einmal - mit "ganz großem Kreuzchen" gewählt, weil mir die Kandidatenauswahl einfach zu grottig war gross grinsend

Bei einem Mal (war ein Teil der Kommunalwahlen) gab es über 10 % ungültige. Und das auch in den Nachbardörfern - da war ich dann doch etwas angesäuert, dass dies in der Lokalzeitung nicht mal eine Silbe Erwähnung fand. Weil die Wahlaussage war wohl deutlichst......

Zitat:
Original von jause
und das ist mir hundertemal lieber als das von unserer Jugend so gerne gebraucht "is mir wurscht"!


Das wiederum kann ich so nicht bestätigen. Ich war bisher beim "Wahlhelfer spielen" jedesmal von Neuem überrascht wer so alles von seinem Wahlrecht Gebrauch macht.

Grüße, Andreas
15.10.2012 20:18 rheinprovinz ist offline Beiträge von rheinprovinz suchen Nehmen Sie rheinprovinz in Ihre Freundesliste auf
jonman jonman ist männlich
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Zitat:
Original von jause
aber lieber einen ungültigen Stimmzettel abgeben und damit Position beziehen als nicht wählen und die Splitterparteien unterstützen......

sorry, kurze frage, aber das verstehe ich nicht ganz. ob ich nun nicht wählen gehe oder einen ungültigen stimmzettel abgebe ändert doch nichts am wahlausgang bzgl. verteilung zwischen „etablierten” und splitterparteien (oder überhaupt irgendeinen aspekt am wahlergebnis). mit dem einen unterstützt du kleine parteien genauso viel oder wenig wie mit dem anderen.
16.10.2012 00:20 jonman ist offline Beiträge von jonman suchen Nehmen Sie jonman in Ihre Freundesliste auf
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Nein, ein ungültiger Stimmzettel zählt als wäre er für eine Partei abgegeben worden. Diese Stimme ist aber eine 0-Stimme. Keine Partei kann sie für sich verbuchen und es fließen keine 2,50 Euro für die Stimme an irgendeine Partei.

Beispiel:
CDU 20 %
SPD 20 %
FDP 5 %
Grüne 5%
Sonstige 10 %
Ungültig 40 %

Keiner hat eine Mehrheit und eine Koalition wird unmöglich. Der Alptraum aller Parteien. Der Wahlkampf war für die Katz und ein neuer Wahlkampf wird finanziell nicht zu stemmen sein.
Vorteil für den Wähler: Weniger Show aber mehr Inhalte bei der Wahlwiederholung.

Wer zuhause bleibt zählt aber nicht mit. Wären die 40 % ungültigen Stimmen daheim geblieben, würden Parteien mehr Prozente erhalten.

__________________
Beſte Grüſʒe, Björn

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16.10.2012 00:31 ElderFuthark ist offline E-Mail an ElderFuthark senden Homepage von ElderFuthark Beiträge von ElderFuthark suchen Nehmen Sie ElderFuthark in Ihre Freundesliste auf
androl   Zeige androl auf Karte androl ist männlich
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Zitat:
Original von ElderFuthark
Beispiel:
CDU 20 %
SPD 20 %
FDP 5 %
Grüne 5%
Sonstige 10 %
Ungültig 40 %

Keiner hat eine Mehrheit und eine Koalition wird unmöglich.

Im Bundestag leider nein. Für die ungültigen gibt es keine Sitze im Bundestag, und nach den Sitzzahlen wird die Koalition entschieden.
http://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html
Dort steht nur, die ungültigen Stimmen werden den Landeslisten der Parteien zugeteilt, die an der Sitzzuteilung teilnehmen, was ich jetzt nicht ganz verstehe.
Auf die Direktmandate hat es eh keinen Einfluss, da die durch Mehrheitswahl bestimmt werden.

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Zhàozhōu, ein chinesischer Zen-Meister, fragte eine Kuh:
"Hast du Buddhanatur oder nicht?"
Die Kuh antwortete: "Muh."
16.10.2012 03:30 androl ist offline E-Mail an androl senden Beiträge von androl suchen Nehmen Sie androl in Ihre Freundesliste auf
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Das heißt, daß bei der Zweitstimme ungültigen Stimmen eingerechnet werden.

Bei der Erststimme kann dies nicht funktionieren, da hier ein Direktkandidat aus dem Wahlkreis gewählt wird. Bei der Erststimme zählt, wer am meisten Stimmen bekommen hat. Da können in einem Wahlkreis 5 Leute eine gültige Stimme abgegeben haben. Wenn aber Kandidat A 2 Stimmen bekommen hat, B, C und D nur je eine, ist A drin, weil er die meisten Stimmen bekam. Der Witz bei der Erststimme ist aber, daß man hier nicht eine Partei wählen sollte, wie es viele machen, sondern eine Person. Schaut Euch den Kandidaten genau an. Wenn er Euch anwidert, belegt ihn mit einem Shitstorm bei Facebook. Wenn er Euch gefällt, wählt ihn. Wenn Ihr keinen von denen mögt, Shitstorm und Strich durch den Stimmzettel.

Man kann mit ungültigen Stimmen sowohl bei Erst- als auch bei Zweitstimme den Parteien Schaden zufügen. Bei beiden zunächst dadurch, daß die Parteienfinanzierung untergraben wird, bei der Zweitstimme dadurch, daß das Stimmengewicht der Parteien entwertet wird.

Edit:
Gerade sitze ich an einem Buch über den Jugoslawienkonflikt. Als nächstes schreibe ich dann eins über den gelungenen Wahlboykott teuflisch lachend

__________________
Beſte Grüſʒe, Björn

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von ElderFuthark: 16.10.2012 08:36.

16.10.2012 08:34 ElderFuthark ist offline E-Mail an ElderFuthark senden Homepage von ElderFuthark Beiträge von ElderFuthark suchen Nehmen Sie ElderFuthark in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von ElderFuthark
Das heißt, daß bei der Zweitstimme ungültigen Stimmen eingerechnet werden.

und an wen? Was wäre jetzt in deinem Beispiel, wenn 40% der Wähler ungültig wählten, der Unterschied zu dem Fall, dass diese 40% nicht wählen gehen?
Jedenfalls werden sie eingerechnet und schaden den Parteien insgesamt nicht. Damit macht eine ungültige Stimme als Protest wenig Sinn.

Für die Parteienfinanzierung müssten dem obigen Link zufolge schon sehr viele (die 40%?) nicht oder ungültig wählen, damit die Parteien weniger als den Maximalbetrag bekommen.
(edit: die Rechnung kann nicht stimmen: mit den Zahlen (0,70 EUR pro Jahr, 133 Mio. EUR pro Jahr) ergäben sich 190 Millionen Stimmen, die eine Partei anrechnen darf auslachend )

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16.10.2012 11:49 androl ist offline E-Mail an androl senden Beiträge von androl suchen Nehmen Sie androl in Ihre Freundesliste auf
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Ich drücke es noch einmal ganz einfach aus. Ich rede hier nicht vom Nichtwählen, sondern vom Enthalten. Das machst Du, indem Du den Stimmzettel durchstreichst.
Du hast einen Wahlzettel für die Bundestagswahl Darauf hast Du eine Erststimme (Kandidat) und eine Zweitstimme (Partei).

Wenn Du die Erststimme danach vergibst, welches Parteibuch der Kandidat hat, bist Du selber schuld. Dann hast Du seine Partei mit der Erststimme gewählt. Wenn aber der parteilose Kandidat Hans Dosenkohl eine Stimme mehr als einer der Parteihansel bekommt, darf sich Herr Dosenkohl freuen, denn er ist im Bundestag und nicht der Parteihansel. Gibst Du aber keinem die Stimme, kann sowohl Hans als auch der Parteisoldat durch andere reingewählt werden. Nur bekommen die kein Geld für Deine Stimme.

Wenn Du die Zweitstimme abgibst, wählst Du eine Partei und somit Kandidaten, die über die Landeslisten durch den Landesverband einer Partei aufgestellt wurden. Hierüber sorgst Du dafür, daß Sitze im Bundestag nicht vergeben werden können.

Du kannst natürlich den ganzen Stimmzettel durchstreichen, was beide Stimmen bei der Bundestagswahl ungültig macht. Du kannst aber auch entweder die Erststimme durchstreichen oder die Zweitstimme durchstreichen. In allen Durchstreichungsfällen fügst Du aber den Parteien einen Finanzierungsschaden zu.

Was die 190 Millionen Stimmen angeht, die Du da ausgerechnet hast: Du gehst nicht nur 1x in 4 Jahren wählen, sondern bestimmt zur Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahl, oder? Also alle 1,33 Jahre. Desweiteren gibt es noch einen Schlüssel, über den noch mehr Geld an Parteien fließen kann. Das ist aber nicht das Thema.


Nichtwählen ist was für Faule, die nicht zum Wahllokal wollen und war auch gar nicht das Thema. Davon profitieren aber die Parteien. Ungültige Stimme bringt etwas. Nichtwählen ≠ ungültig stimmen.

Jetzt klar?

__________________
Beſte Grüſʒe, Björn

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16.10.2012 12:19 ElderFuthark ist offline E-Mail an ElderFuthark senden Homepage von ElderFuthark Beiträge von ElderFuthark suchen Nehmen Sie ElderFuthark in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von androl
Was wäre jetzt in deinem Beispiel, wenn 40% der Wähler ungültig wählten, der Unterschied zu dem Fall, dass diese 40% nicht wählen gehen?

Servus,

das ist eigentlich ganz kurz erklärt: Das Ergebnis errechnet sich aus Wahlbeteiligung

Lieber einen Wahlzettel ungültig machen als stillschweigend jemanden wählen der weder meinen Moralischen noch meinen Ethischen Überzeugungen annähernd entspricht.....

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16.10.2012 13:06 jause ist offline E-Mail an jause senden Beiträge von jause suchen Nehmen Sie jause in Ihre Freundesliste auf
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Ungültig stimmen vs. Nichtwählen: darf ich auch mal einen Erklärungsversuch loslassen? augenzwinkernd

Also, wir spielen die Wahl zweimal durch und gucken mal, was dabei rauskommt. Beide Male gleiche Ausgangssituation: 100 Wahlberechtigte, damits übersichtlicher wird. Und wir gucken uns mal nur die Zweitstimmen an, dann wirds einfacher.

Und los gehts:

1. Versuch. Alle 100 Wahlberechtigten gehen zur Wahl, Wahlbeteiligung: 100%. Das Auszählen ergibt:

20 Stimmen CDU = 20%
20 Stimmen SPD = 20%
5 Stimmen FDP = 5%
5 Stimmen Grüne = 5%
2 Stimmen Piraten = 2%, 5-%-Hürde verpaßt, zieht also nicht in den Bundestag ein
4 Stimmen Die Linke = 4%, ebenfalls 5-%-Hürde verpaßt
2 Stimmen Graue Panther = 2%, verpaßt
2 Stimmen Biertrinker-Partei = 2%, verpaßt.
40 Stimmen: Zettel durchgestrichen oder zu Konfetti verarbeitet, also ungültig.

Wie Björn geschrieben hat: Koalition unmöglich, dieses Wahlergebnis kannst' den Hasen geben. Größter Horror für alle Parteien, besonders für die sogenannten "Etablierten". Setzt aber voraus, daß eben wirklich ALLE zur Wahl gegangen sind, es keine Nichtwähler gibt und bei absolutem Nichtgefallen eben kurzerhand die Stimme ungültig gemacht wird. DAS ist dann echter demokratischer Protest.

Jetzt starten wir den 2. Versuch. Die Ungültig-Stimmer bleiben dieses Mal alle zuhause und gehen nicht wählen, nur die, die eine Partei wählen wollen, gehen. Die Stimmverteilung bleibt gleich, aber jetzt gehen von den 100 Berechtigten nur noch 60 zur Wahl - Wahlbeteiligung also nur noch 60%, aber das nur nebenbei.

Die Stimmverteilung wollten wir so lassen, hatten wir gesagt. Jetzt werden die Prozente interessant: die werden von den ABGEGEBENEN Stimmen errechnet. Los gehts also wieder:

20 Stimmen CDU= 33,3%! Aha...!!! Sieht also schon ganz anders aus!
20 Stimmen SPD = 33,3%
5 Stimmen FDP = 8,3%
5 Stimmen Grüne = 8,3%
2 Stimmen Piraten = 3,3%, die sind also auch in dieser Version nicht mit drin
Jetzt wirds aber interessanter: Die Linke, im 1. Versuch mit den ungültigen Stimmen waren die ja auch nicht mit drin. Wollen doch mal sehen, wie das jetzt aussieht:
4 Stimmen Linke = 6,6% !! Aha!! Schon ist die Linke mit im Parlament drin!!
2 Stimmen Graue Panther = 3,3%, nicht mit drin
2 Stimmen Biertrinker-Partei =3,3%, auch nicht mit drin.

Die an 100 fehlenden 40 Stimmen sind alle brav zuhause geblieben.

Was sehen wir? Richtig: dadurch, daß die Ungültig-Stimmer jetzt zu Nichtwählern wurden, haben wir gleich ein ganz anderes Wahlergebnis: statt 4 Parteien im Parlament sinds jetzt derer 5, die Linke wäre (zum massiven Verdrusse der sogenannten "bürgerlichen" Parteien) auch mit drin!

Jetzt wäre auch eine Koalitionsbildung möglich. Würden wir die Direktmandate nehmen und vielleicht ein paar Überhangmandate finden (um es richtig kompliziert zu machen), würde es vielleicht sogar für Rot-Rot-Grün reichen, auch wenn die hier nur auf 48,2% der Zweitstimmen kämen. Was ganz Ähnliches hatten wir bei der letzten Bundestagswahl 2009: Schwarz-Gelb kam nach Zweitstimmen auch nur auf glaub 47,x der 48,x % (wen's genau interessiert, der suche bitte selber nach), durch Überhangmandate aus Erststimmen hatten sie allerdings die Sitzmehrheit im Parlament und konnten so die Regierung bilden.

Und selbst wenn wir die Erststimmen und erst recht die Überhangmandate ignorieren, wär immer noch eine Koalition drin: Große Koalition wär hier mal wieder angesagt (oder auch monatelanges Gestreite, wer nun den Kanzler stellt).

Und das nur, weil die "Protestierer" alle einfach daheim geblieben sind, anstelle hinzugehen und den Zettel eben einfach dick und fett durchzustreichen...

Jetzt klarer? augenzwinkernd
17.10.2012 01:07 Adimh Liven ist offline E-Mail an Adimh Liven senden Beiträge von Adimh Liven suchen Nehmen Sie Adimh Liven in Ihre Freundesliste auf
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wenn jemand quellen für deine these findet, bin ich daran sehr interessiert. heute abend schaffe ich es selber leider nicht mehr, das alles rauszusuchen, ich kann mich da morgen aber gerne dransetzen.
vorneweg noch die frage, was ihr denn glaubt, wie das parlament dann aussieht (fall 1). angenommen, das parlament hat 200 sitze, meint ihr dann, dass die in eine kleinere halle umziehen können, weil einfach weniger sitze verteilt werden?

in jedem fall gibt das tatsächliche verhältnis der parteien in (deutschen) parlamenten nur ungefähr das verhältnis bei der wahl wider. im extremsten beispiel stellen sich zig parteien zur wahl, von denen aber nur eine partei die 5-%-hürde überspringt. diese partei dominiert das parlament dann ohne opposition.

deine beispiele, ich mach mal zuerst fall 2:

ins parlament ziehen ein: cdu (33,3 %), spd (33,3 %), fdp (8,3 %), grüne (8,3 %), linke (6,7 %)
im parlament entsteht also folgende verteilung an den sitzen: cdu (37 %), spd (37 %), fdp (9,3 %), grüne (9,3 %), linke (7,4 %)
macht also 100 %, also sind alle sitze aufgeteilt.

erste analyse: wer seine zweitstimme parteien gibt, die die 5-%-hürde eh nicht knacken können, macht sie wertlos. (ja, so funktioniert demokratie, unsere verfassung schützt interessen der mehrheit vor blockaden durch kleinstinteressen, ausgedrückt durch parteien, die nicht genug wähler zusammentrommeln können.)
(und etwas ähnliches passiert auch mit ungültig abgegebenen stimmen.)

jetzt zu fall 1: es gibt zwei rechenvarianten, die zum selben ergebnis führen (mit ausnahme des ergebnisses der linkspartei, aber dazu sage ich gleich noch etwas.) wieder werden alle parteien, die die 5-%-hürde überschreiten, auf alle sitze aufgeteilt. du kannst beim ergebnis die ungültigen stimmen mitzählen oder nicht, in keinem fall haben sie einfluss auf die verteilung im parlament. nur die frage, ob eine partei die 5-%-hürde überschreitet (siehe linke in deinem beispiel) ist abhängig davon, ob die ungültigen stimmen mitgezählt werden oder nicht. soweit ich weiß, werden sie nicht mitgezählt, morgen kann ich dann auch nach quellen suchen. d.h., man geht wieder von 60 gültigen abgegebenen stimmen aus, berechnet den anteil jeder partei (kommt logischerweise aufs selbe ergebnis wie oben) und verteilt dann alle erfolgreichen parteien auf die verfügbaren 100 % der sitze im parlament. wo ebenfalls logischerweise wieder dasselbe wie oben rauskommt. ergebnis: es ändert nichts am wahlausgang.

noch zwei weitere aussagen, die meines wissens nach stimmen, wo ich mich ggf. aber auch eines besseren belehren lassen würde.
1. wer einen teil seines wahlzettels ungültig macht (z.b. nur die zweitstimme), macht den gesamten wahlzettel ungültig, also auch seine erststimme.
2. selbst bei der wahlbeteiligung werden die ungültigen stimmen nicht mitgezählt, d.h. in beiden fällen lägen sie offiziellen angaben zufolge bei 60 %.

meine interpretation: als das wahlsystem erdacht wurde, hat man anscheinend nicht damit gerechnet, dass irgendwann findige leute ihre wahlzettel in stummem protest absichtlich ungültig machen. man hat damit gerechnet, dass das eh nur einer handvoll leuten, meistens aus versehen oder unbeabsichtigt, passiert. deswegen gibt es überhaupt keine einberechnung ungültiger stimmzettel ins wahlergebnis, weil sie allein schon von der masse her gegen null gehen (naja, und natürlich auch, weil sie inhaltlich nichts darüber sagen, was der wähler eigentlich will, was ja der sinn einer wahl ist).

einzige auswirkung ist, dass die wahlhelfer (wie z.b rheinprovinz), die vor ort sind und die stimmen auszählen, einen subjektiven eindruck darüber bekommen, wie hoch der anteil der aus-protest-stimmzettel-ungültig-macher ist, was natürlich auch ein legitimes ziel solcher personen sein kann augenzwinkernd
ach so, beim thema parteienfinanzierung kenne ich mich überhaupt nicht aus, keine ahnung, was das für auswirkungen darauf hat.

alles wissen aus dem sozialkundeunterricht neunte klasse, was bei mir auch erst sechs jahre her ist; ich zähle mich also zu der angeblich politisch uninteressierten jugend augenzwinkernd
17.10.2012 02:04 jonman ist offline Beiträge von jonman suchen Nehmen Sie jonman in Ihre Freundesliste auf
androl   Zeige androl auf Karte androl ist männlich
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Zitat:
Original von ElderFuthark
Wenn Du die Erststimme danach vergibst, welches Parteibuch der Kandidat hat, bist Du selber schuld. Dann hast Du seine Partei mit der Erststimme gewählt. Wenn aber der parteilose Kandidat Hans Dosenkohl eine Stimme mehr als einer der Parteihansel bekommt, darf sich Herr Dosenkohl freuen, denn er ist im Bundestag und nicht der Parteihansel. Gibst Du aber keinem die Stimme, kann sowohl Hans als auch der Parteisoldat durch andere reingewählt werden. Nur bekommen die kein Geld für Deine Stimme.

kann ich gerade nicht ganz nachvollziehen, aber weiter:

Zitat:
Original von ElderFuthark
Wenn Du die Zweitstimme abgibst, wählst Du eine Partei und somit Kandidaten, die über die Landeslisten durch den Landesverband einer Partei aufgestellt wurden. Hierüber sorgst Du dafür, daß Sitze im Bundestag nicht vergeben werden können.
...
Nichtwählen ist was für Faule, die nicht zum Wahllokal wollen und war auch gar nicht das Thema. Davon profitieren aber die Parteien. Ungültige Stimme bringt etwas. Nichtwählen ≠ ungültig stimmen.

sowie
Zitat:
Original von Adimh Liven
1. Versuch. Alle 100 Wahlberechtigten gehen zur Wahl, Wahlbeteiligung: 100%. Das Auszählen ergibt:

40 Stimmen: Zettel durchgestrichen oder zu Konfetti verarbeitet, also ungültig.

Wie Björn geschrieben hat: Koalition unmöglich, dieses Wahlergebnis kannst' den Hasen geben.


dafür kenne ich keine Belege. Ich dachte, der Link, den ich oben gepostet habe, sagt aus, dass das eben nicht stimmt:

Zitat:
Stimmenthaltung und ungültige Stimme = Nichtwahl

Eine Stimmenthaltung und die Abgabe einer ungültigen Stimme haben beide den gleichen Einfluss auf das Wahlergebnis – nämlich keinen.

abgesehen davon, dass - glaube ich zu meinen - bei der Bundestagswahl gar keine "Enthaltung" möglich ist. Also wäre einfach: Zweitstimme ungültig = daheim geblieben.
Abgesehen von der Wahlbeteiligung, die höher ist, wenn ich ungültig wähle. Die ist aber genau so unbedeutend wie der Prozentsatz der ungültigen Stimmen. Randnotizen. 40% ungültige Stimmen verhindern keine Koalition und kein Überschreiten der 5%-Hürde durch die Linken, da die 5%-Hürde auf die gültigen Stimmen angewandt wird.
Beleg für diese Behauptung: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf-P..._in_Deutschland erster Abschnitt.

Und auch, wenn ich die Erststimme für einen SPD-Kandidaten abgebe und die Zweitstimme durchstreiche, gebe ich keine Zweitstimme ab, dann kann die Fraktion nur noch von mir profitieren, wenn sie Überhangsmandate bekommt, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Folgerung allerdings: Wenn mir die Leute auf der CDU-Landesliste gar nicht gefallen, sollte ich 1.St. CDU, 2.St. andere partei wählen, damit keiner von der Landesliste zum Zug kommt.

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17.10.2012 03:09 androl ist offline E-Mail an androl senden Beiträge von androl suchen Nehmen Sie androl in Ihre Freundesliste auf
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