minae (†)
Preislistensammler
Dabei seit: 09.07.2008
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Wohnort: mitten in Notgeld-Wunderland Meine eBay-Auktionen:
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Ich glaube, kein vernünftiger Mensch regt sich auf, wenn jemand ausnahmsweise einmal einen kleinen Betrag an der Kasse mit der Karte bezahlt, weil er in einer Notsituation ist. Was nervt, sind die immer gleichen gelangweilten, superchicken Hausfrauen, die immer wieder jeden kleinsten Einkauf mit großem Brimborium und mit Karte bezahlen, weil in die hautengen Designerjeans kein dickes Portemonnaie passt. Sollen sie sich doch ihre Einkäufe per Boten aus dem Delikatessenladen schicken lassen! (Aber dafür reicht die Kohle dann doch nicht!)
Auch das Abschaffen des Kleingeldes ist wohl keine Lösung. Ich erlebe es in Finnland immer wieder, dass es trotz Auf- (und ganz selten mal) Abrunden an den Kassen nicht schneller geht als in Deutschland. Dafür zahlt der Kunde im Schnitt häufiger mehr und die Supermarktketten verdienen mehr.
Mir sind die Centstücke also sehr recht und ich bücke mich auch jedesmal nach einem. Wenn ich sehe, mit welch verächtlicher Geste Jugendliche sich mit Kleingeld bewerfen (und es anschließend nicht aufheben) oder ohne anzuhalten selbt über 1 Euro-Münzen hinwegstolzieren, dann wird mir bang. Haben wir noch nicht genug Hartz-IV-Bezieher?
Wie oft muss man denn wirklich in der Schlange vor einer Kasse warten (außer Sonntagsmorgen beim Bäcker beim Brötchenholen - und da beschwert sich niemand!)? Ruhig bleiben hilft und wenn ich auch nicht gerade zum Buch greife - obwohl ich das sicher ebenfalls könnte - ergeben sich als Folge eines kleinen Lächelns und eines netten Wortes immer wieder spannende Gespräche, die häufiger mehrere Personen einbeziehen - weit über das übliche Partygesülze hinausgehen - und allen Wartenden, Gesprächsteilnehmern wie -zuhörern, die Zeit kurz werden lassen und uns allen zeigen, wie vorteilhaft es sein kann, nett zueinander zu sein. Ich finde Warten auch doof, aber so macht es oft viel Spaß.
Kai
__________________ Wenn man die Wahl hat zwischen Kaviar und Champagner, pflegt man sich meistens für beides zu entscheiden.
Theodor Fontane
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von minae (†): 18.05.2009 22:16.
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18.05.2009 17:05 |
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Adimh Liven
Preislistensammler
Dabei seit: 19.07.2008
Beiträge: 1.266
Wohnort: Br nd rsg te
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Zitat: |
Original von minae
Was nervt, sind die immer gleichen gelangweilten, superchicken Hausfrauen, ... |
Oder deren männliches Pendant: die gegelten Yuppies!
Großes Brimborium: allerdings... man ist ja schließlich wichtig und zahlt deshalb nur mit Kar-teeee.... GRRRRRR, wie gesagt, da kann ich wirklich durch die Decke gehen. Da reicht es ja schon, wenn nur EINER vor mir steht, die Schlange also fast nicht vorhanden ist - wie oft hab ich das schon erlebt! Und dann ganz besonders, wenn die Karte mal wieder nicht auf Anhieb lesbar ist, aber als erfolgreicher Yuppie belastet man sich selbstverständlich nicht damit, etwa Bargeld mitzuschleppen, nein, man hat NUR die Karte dabei, und das muß doch gehen.... um sowas in stoischer Ruhe mitanzusehen, fehlt mir einfach die Geduld, da macht sich (wiewohl ich sonst nicht an Horoskope glaube) mein Sternzeichen Widder wirklich bemerkbar.
Zitat: |
Auch das Abschaffen des Kleingeldes ist wohl keine Lösung. Ich erlebe es in Finnland immer wieder, dass es trotz Auf- (und ganz selten mal) Abrunden an den Kassen nicht schneller geht als in Deutschland. Dafür zahlt der Kunde im Schnitt häufiger mehr und die Supermarktketten verdienen mehr. |
Genau das würde ich auch befürchten, wenn hier die Centstücke abgeschafft würden.
Zitat: |
Mir sind die Centstücke also sehr recht und ich bücke mich auch jedesmal nach einem. |
Selbstredend! Ich doch auch! Da stimmt bei mir das alte deutsche Sprichwort "Wer den Pfennig nicht ehrt...." - auch wenn das Dings jetzt Cent heißt
Zitat: |
Wenn ich sehe, mit welch verächtlicher Geste Jugendliche sich mit Kleingeld bewerfen (und es anschließend nicht aufheben) |
Was...?
Wo? Wo? Ich komme sofort zu diesem "Schlachtfeld" und räume gerne auf!
- Im Ernst: hab ich selber noch nicht gesehen, sowas, da würde ich auch gerne warten, bis die weg sind (dauert ja meist nicht lang) und dann einsammeln. Wer soviel Geld hat, daß er es schon wegschmeißt.... da staune ich ja auch, daß es sowas überhaupt gibt.
Zitat: |
oder ohne anzuhalten selbt über 1 Euro-Münzen hinwegstolzieren, dann wird mir bang. |
Allerdings
Ich wär ja froh, wenn ich 1-Euro-Münzen finden würde... aber nee, in meinen S-Bahnen liegt allermeistens nur Müll und Dreck, aber kein Geld. Ab und zu hab ich aber auch schon ein paar Cent (manchmal auch ein paar Zehner) gefunden, waren aber vermutlich unbemerkt aus der Hosentasche gerutscht. Mir wars recht
Nehme ich gerne mit. Und da laufen die arroganterweise dran vorbei? Na, wenn das so ist... dann kanns denen doch nicht wirklich schlecht gehen, scheinbar haben die dann irgendwelche stinkreichen Eltern, die den verwöhnten Nachwuchs mit 100-Euro-Scheinen frei nach Bedarf und Belieben füttern. Das gabs bei mir nicht, ich weiß das Geld noch zu schätzen.
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18.05.2009 19:23 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Also eine Abschaffung des Kleingeldes wäre zu begrüssen, in Schweden klappt das recht gut, die kleinste Münze ist das 50 Öre Stück, die Preise sind zwar auch wie bei uns (5,59 SEK z.B.) aber die Kassen runden automatisch, und in Schweden zahlt eh kaum noch jemand bar.
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26.05.2009 11:09 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von nick1k
Darf ich das so verstehen, das es keine Pflicht für den Verkäufer gibt, Wechselgeld herauszugeben? |
Du darfst: http://www.gutefrage.net/frage/ist-ein-v...tet-zu-wechseln:
Es klingt lachhaft, ist aber so: Ein Verkäufer ist NICHT verpflichtet, zu wechseln.
Die Ware wird zu einem bestimmten Preis angeboten; i.d.R. beinhaltet dieser die Handelsspanne und div. Nebenkosten.
Wenn Du die Ware zu diesem Preis haben möchtest, verdient der Verkäufer natürlich an diesem Handel und wird alles dafür tun, Dir den Erwerb zu erleichtern -- z.B. durch Wechselgeld.
Er ist dazu aber nicht verpflichtet; d.h. jeder Verkäufer könnte theorethisch auf passende Zahlung bestehen (oder auf den Verkauf verzichten oder einen höheren Betrag akzeptieren)- das tut nur keiner, weil es geschäftsschädigend wäre.
Es grüßt freundlichst Dietemann
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Dietemann: 04.06.2009 19:04.
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04.06.2009 18:59 |
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nick1k
Sammlung-in-Fort Knox-Bewahrer
Dabei seit: 22.01.2004
Beiträge: 8.319
Wohnort: terra
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Zitat: |
Original von Dietemann
Er ist dazu aber nicht verpflichtet; d.h. jeder Verkäufer könnte theorethisch auf passende Zahlung bestehen (oder auf den Verkauf verzichten oder einen höheren Betrag akzeptieren)- das tut nur keiner, weil es geschäftsschädigend wäre. |
Mooomentchen... da reden wir von verschiedenen Dingen:
a.) es ist eines, wenn der Kaufvertrag noch nicht wirklich zustande gekommen ist und der Verkäufer passende Zahlung verlangt. Dann kann ich als Verkäufer natürlich sagen, dann eben nicht, gehe ich zum Nachbarn...
b.) war ich von dem Fall ausgegenagen, das der Kunde nichts von dieser einseitigen Vereinbarung weiß, der Kunde bereits konsumiert hat und hinterher der Verkäufer das Wechselgeld behält, weil er mit der passenden Zahlung vermeintlich im Recht ist. Eben wie der Oberkellner... und das kann er nicht glauben. Geschweige denn akzeptieren.
Dann könnte ja der Tankstellenbesitzer einfach das Wechselgeld zum 200er behalten und sagen, er habe ja - wenn auch klein - darauf hingewiesen. DEN Tankstellenwärter möchte ich hinterher sehen...
Der o. g. link, den ich ein klein wenig repariert habe, behauptet einfach, das das so sei...
Eine schlüssige und belegte Rechtsgrundlage habe ich jedoch nicht erkennen können. Außer ich hab´s überlesen...
Grüße
nick1k
__________________ Bekanntlich steht die glänzende Situation eines Staates immer in einem gerechten Verhältnis zur Höhe seiner Schulden
HONORÉ DE BALZAC (1799-1850)
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04.06.2009 20:09 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Wenn Du an eine Tankstelle kommst, dann bietet Dir der Eigentümer einen Tauschvertrag an: Er tauscht Benzin gegen einen bestimmten Geldbetrag. Füllst Du das Benzin in Deinen Tank, hast Du den Tauschvertrag akzeptiert und rechtswirksam abgeschlossen. Jetzt bist Du an der Reihe und musst Dein Versprechen erfüllen und Geld auf den Tisch legen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Erstens Du bezahlst passend (oder per Karte), dann ist der Vertrag von beiden Seiten erfüllt und alles ist in Ordnung. Zweitens Du bezahlst mit einem Geldschein der auf einen höheren Betrag lautet, dann ist der Tankstellenbesitzer verpflichtet, diesen Geldschein anzunehmen (weil gesetzliches Zahlungsmittel). Der Tauschvertrag ist auch jetzt erfüllt!!
Die Juristen (ich bin keiner
) unterscheiden jetzt aber ob § 242 BGB greift oder nicht.
Wolltest Du einen Tauschvertrag abschließen, der Benzin und Wechselgeld gegen Deinen Geldschein tauscht, dann musst Du dieses Angebot vorher der Tankstelle machen. Der Händler kann darauf eingehen oder es bleiben lassen. Einzige Ausnahme ist § 242 BGB der wohl sinngemäß sagt: Wenn nach allgemeiner Verkehrsauffassung davon auszugehen ist, dass der Tankstellenbesitzer sein Angebot von vorneherein so gemeint hat, dass er Dir Benzin und Wechselgeld angeboten hat, dann ist er auch verpflichtet diesen Vertrag einzuhalten. Da Tankstellen üblicherweise Wechselgeld haben gilt der Fall also hier.
Hat die Tankstelle aber ein Schild (keine 200 und 500 €) dann ist für jeden erkennbar, er bietet Dir nur Benzin und Wechselgeld bis 100 €. Also gilt: Du akzeptierst den Vertrag indem Du Benzin einfüllst. Wenn Du mit einem 200 € Schein bezahlst, dann ist die Tankstelle verpflichtet, den Schein zu nehmen (weil gesetzliches Zahlungsmittel und zur Vertragserfüllung geeignet). Sie muss Dir aber nur Wechselgeld bis 100 € geben, denn mehr hat sie Dir nicht versprochen.
Das erinnert mich allerdings ein bißchen an "Glasperlenspiele"
Danke auch fürs Reparieren.
Es grüßt freundlichst Dietemann
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Dietemann: 05.06.2009 18:19.
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05.06.2009 18:13 |
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Adimh Liven
Preislistensammler
Dabei seit: 19.07.2008
Beiträge: 1.266
Wohnort: Br nd rsg te
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Soeben stellt sich mir eine Frage:
Bisher sind wir bei den Tankstellen ja immer davon ausgegangen, daß der Betrag, für den getankt wurde, unter 100 Euro lag.
Jetzt komme ich aber mit meinem 1971er Plymouth Valiant (auch wenn ich den schon seit bald 2 Jahren nicht mehr habe
) oder einem vergleichbar großen Auto (z.B. ein 1973er Opel Diplomat 5.4 V8, habe zwar auch keinen, aber wir tun mal so, als ob) und meinen Reservekanistern angefahren. Der Tank meines Wagens ist praktisch leer, also mal muntere 60 Liter rein - und beim Diplomaten darf es schon Super Plus sein. Dazu noch die Reservekanister voll, auch noch mal zusammen 60 Liter - alles zusammen 120 Liter. Bei einem Preis von kreisrund 1,50 € / Liter ergibt sich ein zu zahlender Betrag von 180 Euros. Jetzt will ich mit einem 200er bezahlen, was in Relation zum zu zahlenden Betrag ja durchaus angemessen wäre - Frage: darf der Kassierer (= Vertretung bzw. Erfüllungsgehilfe des Eigentümers oder Pächters) meinen 200er verweigern? - Am Argument "Wechselgeld" kanns ja nun nicht mehr liegen, Rechnungsbetrag 180 € - blieben also nur 20 € Wechselgeld, ein durchaus üblicher Betrag. Und wenns passend werden soll, bitte, auch kein Problem, ich brauche sowieso gerade Konzentrat für die Scheibenwaschanlage und so noch'n bißchen Kleinkram, so daß ich sogar auf einen Rechnungsbetrag von 200 glatt kommen kann. Was nun?
Darf der 200er von vornherein nur wegen Gefahr "Falschgeld" geweigert werden...?
Und wie könnte ich dem entgegensteuern - Echtheitszertifikate für Umlaufgeldscheine gibts ja keine...?
In der Praxis würde ich in so einem Fall sowieso mit Karte bezahlen. Aber weil wir eben in dieser Diskussion drin sind, interessiert es mich schon mal, womit gezahlt werden darf.
Und ganz theoretisch ist die Überlegung nicht: solange mein Onkel seinen Betrieb noch hatte (mittlerweile aus Alters- und Gesundheitsgründen aufgegeben), war der Firmenwagen ein 1988er Barkas B1000, noch mit Zweitaktmotor. Ab ca. 1994 oder 95 gab es aber auch bei uns in Sachsen kein Gemisch mehr an der Tankstelle, selber mischen war also angesagt - das "durfte" immer mein Vater (war bei meinem Onkel angestellt) machen: so ca. einmal im Quartal war Tankfahrt angesagt, alle Kanister aus dem privaten Vorrats-Tanklager hinten rein, an die Tanke - und dort zuerst mal Öl in die Kanister und dann mit Normalbenzin nachgefüllt, damit man das Gemisch hatte. Da kamen nicht selten Tankrechnungen um die 300 Euro zusammen, und bezahlt wurde da auch durchaus mal mit 200ern. Gab auch nie Probleme, weil der Betrag ja hoch genug war - würde das heute immer noch gehen...? Oder würde der Kassierer heute sagen, halt, lassense mal die Kanister da und fahren erstmal in die Stadt, die 200er in kleine Scheine wechseln....?
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06.06.2009 01:45 |
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hadibe
Valkenburg-Pilger
Dabei seit: 01.06.2006
Beiträge: 1.654
Wohnort: Berlin
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Möglicherweise würde der Kassierer in diesem Fall den Zweihunderter sogar annehmen, obwohl er es immer noch nicht müsste.
Zitat: |
Original von Adimh Liven
In der Praxis würde ich in so einem Fall sowieso mit Karte bezahlen. |
Das wird auch eine Überlegung für die Ablehnung von großen Scheinen sein, um allzugroße Mengen an Bargeld in der Kasse zu vermeiden.
Eine Tankstelle wird schnell mal überfallen, einen EC-Kartenleser zu überfallen bringt nicht viel...
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06.06.2009 10:01 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Interessant bei der Tankstellen-Problematik sind auch noch die feinen Unterschiede der Schilder mit den einseitigen Willenserklärungen, es gibt:
"Aus Sicherheitsgründen werden keine 200 und 500 € Banknoten zur Zahlung angenommen" (das sind 90%)
und dann noch:
"Aus Sicherheitsgründen können keine Banknoten zu 200 und 500 € gewechselt werden"
Die 2. Variante ist noch schwachsinniger, ich will ja nicht wechseln sondern was kaufen und mit meinem Schein bezahlen, oder geht jemand von Euch in einen Laden legt einen 200er auf den Tisch und fragt ob der Verkäufer das mal in 2 Euro Münzen wechseln kann.
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08.06.2009 14:33 |
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