Geschrieben von Adimh Liven am 20.01.2012 um 02:31:
RE: Schreck am morgen
Uiwei. Heftig.
Ich hoff ja, wenn ich solche Meldungen lese, immer, daß mir in meiner Wohnung / Haus solcher ungebetener Besuch erspart bleibt. Gut, daheim in Frankenberg ist es zumindest äußerst unwahrscheinlich, hier in Mainz aber...
Für den Fahrer kann man nichts mehr tun, so bedauerlich das auch ist; aber für das Ehepaar geht der Ärger jetzt erst richtig los: denn meistens fangen die Versicherungen bei solchen Großschäden an zu mauern, zu knausern, zu taktieren und zu prozessieren, daß einem nur noch die Haare zu Berge stehen; wie indessen das Haus wieder instandgesetzt werden soll, interessiert die dann natürlich nicht
Wem sowas passiet: der ist schon allein dadurch gestraft für sein Leben, und das nicht nur durch den Schreck.
Da darf dann gerne mal in Vorkasse gegangen werden (klar, warum auch nicht - hat doch jeder locker paar zehntausend € rumfliegen, die nur darauf warten, für sowas ausgegeben zu werden), die Handwerker und Baufirmen wollen natürlich bezahlt werden - aber von der gegnerischen Versicherung entschädigt werden? Mit viel Glück vielleicht in 10 Jahren und nach einem Gerichtsprozeß durch wenigstens 3 Instanzen, ungezählten Gutachtern und Anwaltskosten in schwindelerregenden Höhen. Mit weniger Glück nie bzw. nicht mehr zu Lebzeiten.
Das alles ist es, wovor mir bei sowas am meisten grausen würde, wenn so ein Großfahrzeug auf einmal in meiner Bude stehen würde
Geschrieben von Adimh Liven am 23.01.2012 um 02:48:
RE: Schreck am morgen
Ich freue mich, zu lesen, daß es auch so geht!
Will heißen, daß die Geschädigten eben nicht im (Schnee-)Regen stehen gelassen werden, sondern sofort was passiert. Wunderbar - so sollte es sein, ist leider nicht immer so, umso mehr freut es mich, zu lesen, daß es hier klappt!
Fahrer: wie gesagt... für ihn kann man leider nichts mehr tun, nur für eventuelle Hinterbliebene von ihm. Hoffentlich erfahren auch diese die nötige Unterstützung, die sie in dieser Situation brauchen.
@ jause: wir hatten es leider selber schon...
Zum Glück bei weitem nicht in der Stärke und Heftigkeit, aber trotzdem genug, um zu wissen, was gespielt wird. Unser Haus daheim hat noch die alte DDR-Versicherung, die wurde ja lt. Einigungsvertrag übernommen und kann seitens des Versicherers auch nicht einfach gekündigt werden - die Versicherung ist nur fein raus bei Leuten, die von sich aus ihre DDR-Policen "weggeschmissen" hatten wegen "böse, böse DDR". Haben wir nicht gemacht, gilt also weiter - und damit ist unser Haus u.a. auch gegen Elementarschäden versichert.
Gab bis 2002 ab und zu mal kleinere Versicherungsfälle, nie was Großes und auch nicht häufig, vielleicht aller zwei, drei Jahre mal was. Ging auch immer reibungslos.
Dann kam 2002 das große Hochwasser. Erst sah's so aus, als wären wir grade noch mal davongekommen, paar Wochen später stellte sich aber raus: unsere bis dato hölzerne Haustür hatte durch die Nässe was abbekommen und verzog sich immer mehr; das geht natürlich nicht auf einen Schlag, sondern allmählich, spürbar wurde es aber daran, daß sie immer schlechter und dann gar nicht mehr schloß - da halfen auch der Hobel oder Unterlegscheiben unter den Angeln nicht mehr weiter, die war hinüber. Eindeutig Elementarschaden!! Also zur Versicherung... nur ist der Einbau einer neuen Haustür schon was Größeres, kostete paar hundert €. Und schon ging das Gefeilsche und Gekaupel los
Nein, kann gar nicht sein, nein, kein Zusammenhang mit dem Hochwasser (ach nee, bloß nicht, und wieso hats die Türe ausgerechnet hernach verzogen bis zum Gehtnichtmehr und nicht schon früher mal?), nein, zahlen wir deshalb nicht, nein, müssen Sie auf Ihre Rechnung Gutachten beibringen... mein Vater hat dann gesagt, habt uns gerne, das bringt nichts, und wir brauchen eine neue Tür - haben wir selber bezahlt und sind voll und ganz drauf sitzen geblieben, haben keinen einzigen Centavo gesehen
Waren eben nicht nur 12 Euro fuffzich, was sofort bezahlt werden würde, sondern paar hundert - und, wie gesagt: sofort ging das Gefeilsche los, das war schon zu teuer.
Klar hätten wir versuchen können mit Gutachten und Anwalt und Gericht. Hatten wir aber keine Lust drauf, zumal man da ja erstmal fleißig in Vorkasse gehen darf und zumindest Anwaltskosten eh nicht zurückbekommt - und genau darauf wird natürlich spekuliert.
Unter der Hand hatte es, noch zu DM-Zeiten, mal ein befreundeter Versicherungsvertreter ausgeplaudert: bei Ansprüchen bis zu 800 - 1000 DM, sagte er, wird nicht nachgeprüft, lohnt nicht. Aber sobald es darüber geht, wird erstmal abgewimmelt, kleingerechnet, Gutachten gefordert - kurz, da wird gemauert, was nur geht.
Deshalb meine Befürchtungen für die Leute im Thüringer Wald.
Und, wie gesagt: erfreulich, daß es offenbar auch anders geht!
Da lasse ich mich gern vom positiven Gegenteil meiner Meinung überzeugen.