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Geschrieben von Gollum am 24.06.2011 um 23:04:

  Bündellöcher - Wie entstanden sie wirklich?

Viele Scheine haben ja diese kleinen Löcher. Vor allem bei französischen Noten sind sie mir aufgefallen, aber auch z.B. bei den Operation-Bernhard-Fälschungen (auch wenn sie da absichtlich reingemacht wurden). Jetzt ist meine Frage, wie denn diese Löcher in die Scheine kommen. Ich habe gehört, dass dies durch das Bündeln passiert und man so die Scheine zusammengehalten hat, doch wie hat man sich das vorzustellen?
Weiß da jemand weiter?

(Beispiele: 1, 2, 3, 4)



Geschrieben von WELTBANKNOTEN am 24.06.2011 um 23:36:

  RE: Bündellöcher - Wie entstanden sie wirklich

Hallo Yann,

schön, dass du wieder da bist fröhlich

Briten und Franzosen hatten aufgrund ihrer damals für Geldbörsen viel zu großen Scheine die Sitte, Banknoten mit Nadeln zusammen zu heften - mit der Nadel wurden dabei die Scheine gleichzeitig am Portemonnaie oder im Jackett befestigt, um ein Verlieren zu vermeiden.

Große Bündel heftete man mit Klammern - später wurde diese Eigenart mit Heftklammern (siehe z.B. Indien) *perfektioniert*, daher hat man auch Heute noch bei manchen Ländern diese bescheidenen Heftklammerlöcher.

Viele Grüße
WELTBANKNOTEN



Geschrieben von ElderFuthark am 25.06.2011 um 00:03:

  RE: Bündellöcher - Wie entstanden sie wirklich

Da stimme ich zu. Besonders in Indien kommt es auch vor, daß man Banknoten mit einem Tacker zusammenzuheftet, um einzelne Banknoten auch wie aus einem Schreibblock herausreißen zu können. Weiterhin werden so auch viele kleinere Nominale zusammengehalten, um so mit ihnen en bloc zu bezahlen. Fest zusammengetackerte Noten lassen sich recht schnell mit einer 3-Finger-Technik zählen.

Was die Bernhard-Pfunde angeht: Man erkennt sie laut dem Fälscher Burger daran, daß bewußt durch das Wappen der Bank of England gestochen wurde, was ein patriotischer Brite nie gemacht hätte. Er selbst meinte mal in einem Interview, daß er ohne dieses Merkmal einen falschen Pfundschein nicht von einem echten unterscheiden könnte.



Geschrieben von dollarsammler2008 am 25.06.2011 um 00:49:

  RE: Bündellöcher - Wie entstanden sie wirklich

neben Indien findet man das auch In Pakistan(Hajj noten, und die Banknoten vor 1990) , und manchmal in Afgahnistan



Geschrieben von androl am 25.06.2011 um 01:14:

  RE: Bündellöcher - Wie entstanden sie wirklich

Zitat:
Original von ElderFuthark
Besonders in Indien kommt es auch vor, daß man Banknoten mit einem Tacker zusammenzuheftet, um einzelne Banknoten auch wie aus einem Schreibblock herausreißen zu können.

das widerspräche dem, was ich irgendwo mal gelesen habe, dass in Indien viele Leute Scheine nicht annehmen, die Risse im Rand des Scheins haben. Im Inneren des Scheins dürfen so viele Löcher und Risse wie möglich sein, aber wenn der Rand eingerissen ist, ist der Schein nicht mehr zu gebrauchen.
dann müsste man die Scheine ja erst mal zusammenfalten und dann an der Falte zusammentackern kopfkratzend



Geschrieben von nick1k am 25.06.2011 um 08:56:

  RE: Bündellöcher - Wie entstanden sie wirklich

Zitat:
Original von androl
Zitat:
Original von ElderFuthark
Besonders in Indien kommt es auch vor, daß man Banknoten mit einem Tacker zusammenzuheftet, um einzelne Banknoten auch wie aus einem Schreibblock herausreißen zu können.

Im Inneren des Scheins dürfen so viele Löcher und Risse wie möglich sein,...

Vor einigen Jahren hatte ich auf der Suche nach bankfrischen Noten die Gelegenheit die Nationalbank in Pakistan zu besuchen. Was soll ich sagen? Es war mir nicht möglich, wirklich kassenfrische Noten - eben ohne Heftlöcher - zu bekommen: Selbst kassenfrische Bündel werden von der Bank (oder Druckerei) im Weißfeld des Wasserzeichens mit einer starken Klammer komplett durchstochen. Ich war über die schiere Möglichkeit verblüfft. Wer schon mal versucht hat einen dickeren Stapel Papier zu tackern, weiß was ich meine: Die Bündel waren teilweise 15 mm und mehr dick!
Zusätzlich waren die Bündel mit einer dünnen Kordel wie ein Paket verschnürt. Leider durfte ich kein Bild davon machen, sonst hätte ich es Euch gezeigt. Soweit ich die Herren verstanden habe, lag der Grund dafür jedoch nicht im besseren Transport oder der Zählbarkeit, sondern schlicht in der Diebstahlsicherheit. Es ist nicht mehr so ohne weiteres möglich, einen Schein inmitten aus dem Bündel zu ziehen ohne den Schein zu zerreißen... das fällt auf und entwertet den Schein.

Wenn die Banken das öfter machen, bleibt selbstredend irgendwann nicht mehr viel vom Weißfeld übrig. Sehr oft hatte ich stark gebrauchte Scheine mit riesigen Löchern an dieser Stelle in Händen gehabt... Ob dieses Verfahren auch als Abreißblock verwendet wurde, kann ich nicht bestätigen. Die meisten Menschen, denen ich in Pakistan oder Indien begegnet bin, hatten nicht soviel Geld, als das sie es in Bündeln zusammenheften könnten... meines Wissens sind es also die Banken selbst, die die Löcher verursachen. Natürlich könnten auch Geschäftsleute so verfahren. Der kleine Mann auf der Straße aber ist sicher nur froh, wenigstens ein paar Scheine in der Hosentasche zu haben. Mit oder ohne Loch.

Grüße lächelnd augenzwinkernd
nick1k



Geschrieben von dollarsammler2008 am 25.06.2011 um 10:54:

 

hallo Nick1k hallo @ll

Ich gebe dir recht selbst heute ist das bei manchen Banknoten noch so
außer die aktuelle Serie die wird nicht mehr getackert

da ich sehr gute kontakte nach Pakistan habe , ohne selbst mal da gewesen zu sein , habe ich meinen Freund so darf ich ihn schon nennen mal zur nachforschung angetrieben
es gibt diese Banknoten siehe oben auch ohne Loch
sehr schwer zu besorgen und kosten etwas mehr
mein Freund Imran ist gerade dabei welche zu besorgen,
ich hoffe er schafft es , das heißt einen hat er mir schon besorgt nen blauen 50ger aus den 60ger jahren ohne löcher
die grünen haben alle Löcher die meist auch noch Rostspuren haben
leider frist dieser Rost die Löcher grösser wie ich meine

Grüsse
Dollarsammler2008



Geschrieben von akiro am 25.06.2011 um 11:06:

 

Hallo,

Zitat:
Selbst kassenfrische Bündel werden von der Bank (oder Druckerei) im Weißfeld des Wasserzeichens mit einer starken Klammer komplett durchstochen.


in Nepal wenden Banken diese Praxis seit der ersten Banknotenausgabe 1948 bis heute an. Vermutlich haben sie die Sitte ursprünglich aus Indien übernommen. Vor zwei, drei Monaten hat jetzt von der Nepal Rastra Bank (NRB) die Weisung erlassen , die Banknoten nicht mehr zu bündeln (tackern, z.T. aber auch mit Löchern versehen und mit Bändern zusammenbinden). Gebündelte Banknoten werden in Zukunft von der NRB nicht mehr angenommen.

Grüße
akiro



Geschrieben von A0000001A am 11.10.2014 um 18:36:

 

Hallo,

Habe einige ältere indische Noten bekommen, vom Tauschpartner als UNC bezeichnet. Sie haben aber die hier beschriebenen Löcher.

Wie sind diese Scheine zu bewerten? A-Unc oder gar noch schlechter?
Wenn der Katalog zb sagt VF 5.00, UNC 20.00, wie bewerte ich dann meine Exemplare?

Gruß



Geschrieben von cebcollect am 11.10.2014 um 19:12:

 

Zitat:
Original von A0000001A
Hallo,

Habe einige ältere indische Noten bekommen, vom Tauschpartner als UNC bezeichnet. Sie haben aber die hier beschriebenen Löcher.

Wie sind diese Scheine zu bewerten? A-Unc oder gar noch schlechter?
Wenn der Katalog zb sagt VF 5.00, UNC 20.00, wie bewerte ich dann meine Exemplare?

Gruß


Bonjour

Wir haben das ja bei den Franzosen auch sehr sehr oft... die haben auch immer getackert...leider.

Also selbst wenn die Note unzirkuliert war/ist gebe ich ihr immer ein aUNC sobald es zwei (also einmal Tacker) Löcher gibt. Je mehr Tackerlöcher desto geringer die Bewertung.

Für mich sind UNC wirklich nur ohne Löcher - es gibt ja auch Noten die haben nur 1 Loch weil mit Nadel zusammen gehalten.

Die Franzosen würden UNC als NEUF (Neu) bezeichnen und mit einem Tackerloch dann prNEUF (presque neuf - fast neu). Und dann geht es bergab mit der Erhaltungsbewertung für Falten/Knicke , Flecken, usw.

Die Frage ist ob es bei solchen Fällen wo selbst die Druckerei/Nationalbank von Haus aus systematisch tackert, diese Scheine ausnahmsweise als UNC bezeichnen kann....

Gruß aus F
Curt



Geschrieben von A0000001A am 11.10.2014 um 19:14:

 

Normalerweise gibt es bei UNC ja keinen Diskussionsspielraum. Also als UNC dürften die in keinem Fall durchgehen.



Geschrieben von QQQAA am 11.10.2014 um 20:22:

 

Na wie sagten wir früher immer...Erhaltung I, Nadel (oder Heft) löcher...und jeder weis Bescheid.
Da kann dann jeder seinen Preis für sich festlegen, was einem eine Note wert ist!



Geschrieben von cebcollect am 11.10.2014 um 20:48:

 

Zitat:
Original von A0000001A
Normalerweise gibt es bei UNC ja keinen Diskussionsspielraum. Also als UNC dürften die in keinem Fall durchgehen.


Bonsoir

Finde ich aber schon dass es da nochmal Unterschiede gibt - Das Beste wäre doch ein UNC GEM also wirklich Makellos... und dann gibt es noch etwas *schlechter* aussehende UNC Scheine, vielleicht mit einem leichten Fleck vom Fingerabdruck oder eine leichte Zählfalte oben links oder rechts im Eck. Auch die leicht abgerundeten Ecken kann man in die Bewertung mit einbeziehen...

Ich finde es immer interessant zu sehen wie verschiedene Sammler einen Schein bewerten - in meinem Klub hier sind wir uns selten 100% einig. Meistens allerdings denkt der VK er hat einen Besseren Schein als der Käufer einsehen will.

Es ist wirklich nicht einfach aber am Ende liegt es im Auge des Betrachters und wie QQQAA sagt muss der Käufer entscheiden ob ihm der Preis, genauso wie die vom VK angegebene Bewertung passt.

Gruß aus F
Curt



Geschrieben von Notaphilist am 11.10.2014 um 21:50:

 

Hallo,

man muß unterscheiden ob die Bündellöcher original sind oder nachträglich durch den Gebrauch entstanden sind, wie zB. durch tuckern.
Bei indischen Banknoten wurden die Bündel schon in der Druckerei durchstoßen und damit fixiert. Damit keine Scheine beim Transport und Lagerung bzw. durch Mitarbeiter verloren gehen. Das wurde nicht nur in Indien eine ganze Zeit lang so gehandhabt.
Die Scheine mit pinholes sind demzufolge als unc zu betrachten, weil die "Löcher" nun mal Bestandteil des Herstellungsprozesses sind.

Mfg der Notaphilistaugenzwinkernd



Geschrieben von cebcollect am 11.10.2014 um 22:09:

 

Zitat:
Original von Notaphilist
Hallo,

man muß unterscheiden ob die Bündellöcher original sind oder nachträglich durch den Gebrauch entstanden sind, wie zB. durch tuckern.
Bei indischen Banknoten wurden die Bündel schon in der Druckerei durchstoßen und damit fixiert. Damit keine Scheine beim Transport und Lagerung bzw. durch Mitarbeiter verloren gehen. Das wurde nicht nur in Indien eine ganze Zeit lang so gehandhabt.
Die Scheine mit pinholes sind demzufolge als unc zu betrachten, weil die "Löcher" nun mal Bestandteil des Herstellungsprozesses sind.

Mfg der Notaphilistaugenzwinkernd


Bonsoir

Dann wäre es doch mal interessant einen Artikel in der Moneypedia zu erstellen wo solche Länder mit diesen Herstellungsprozessen genannt werden. Indien, Nepal, Pakistan....

Frankreich aber erst nach Auslieferung zur jeweiligen Bank kopfkratzend

Wäre doch was für die Weltbanknotensammler, oder kopfkratzend

Gruß aus F
Curt


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