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Geschrieben von stefanobreil am 31.05.2011 um 20:55:

  [St. Pölten] Notgeld

Hallo Leute,

Könnt Ihr mir bitte bei der folgenden Banknote weiterhelfen.

Ist das ein Notgeldschein?

Ist aus St. Pölten, Niederösterreich.
Hat gerade mal eine Gültigkeit von 7 Tagen!
Aus dem Jahr 1915.
Whitehead & CO. A. G. (Torpedobau wenn es richtig ist?)
Fiume ist doch für Kroatien oder?

Was ist so etwas wert?

Habt Ihr den in einem Katalog oder Buch.

Danke schon mal.

Schöne Grüße

Stefanobreil



Geschrieben von Schimmi am 31.05.2011 um 21:34:

  RE: St. Pölten Notgeld?

Hallo,

im Katalog von F.Scholz ist der Schein nur ohne Datumsangabe gelistet
- Bewertung RRR 80€
Ob diese Variante seltener ist weiß ich nicht.

Fiume ist die Stadt Rijeka in Kroatien, in der dortigen Werft stellte Whitehead U-Boote für die K.u.K.-Monarchie her. Teile der Produktion wurden wgen des Krieges nach St. Pölten ausgelagert - siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Whitehead-Werft



Geschrieben von stefanobreil am 31.05.2011 um 21:59:

 

Hallo,

Danke Schimmi für die schnelle Antwort!

Kann es sich hier um eine Fälschung Handeln, oder ist das wirklich ein seltener Schein?

Schöne Grüße



Geschrieben von nick1k am 01.06.2011 um 05:20:

 

@stefanobreil

Ich hab´ das Thema aus dem Mitgliederbereich mal eben in die richtige Kategorie verschoben. Bitte also nicht wundern... fröhlich

Grüße lächelnd augenzwinkernd
nick1k



Geschrieben von alex11 am 01.06.2011 um 08:22:

 

Den tatsächlichen Marktwert würde ich jedenfalls auf > 100 € einschätzen, in der vorliegenden Erhaltung und als vermutliche (seltenere) Variante sogar recht deutlich über > 100... augenzwinkernd



Geschrieben von RuRi am 01.06.2011 um 09:51:

 

So ein Exemplar wurde im Herbst auf der Sammlerbörse in Wels von Herrn Tretthahn(Neulengbach) angeboten und von Hr. Kiederer, Händler aus Zell am See, zu einem ähnlichen Preis als hier im Beitrag erwähnt erworben. Keine Frage, dass dieses oder so ein Exemplar, wenn noch nicht weiterverkauft, z.B. in der nächsten Auktion bei Frühwald/Kiederer in Salzburg im Ruf erheblich höher angesetzt wird.

Nach meinen Informationen gibt es in NÖ. um Herrn Tretthahn eine Gruppe von Sammlern, die einen eigenen Privatnotgeldkatalog aufgelegt haben, der so um die € 120,- kosten soll. Darin sind drei Scheine dieser Firma mit jedenfalls zwei verschiedenen Nennwerten gelistet. Wieviele Scheine und welche wirklich erhalten geblieben sind, ebenso wie sich der Marktpreis entwickelt, wird man wohl erst bei weiteren Angeboten sehen.



Geschrieben von stefanobreil am 01.06.2011 um 12:33:

 

Danke an alle für die Antwort.

Find ich super das diese Note doch so hoch eingeschätzt wird.

Noch mehr Nennwerte zu diesen Schein habe ich noch nie gesehen. Ist bei den anderen Scheinen auch der Datumshinweis oder nicht?

Was mir in letzter Zeit auffällt ist, dass immer mehr "Sonderscheine" auftauchen und angeboten werde, oder liegt es daran das man erst ein geschultes Auge für Banknoten bekommen muss. Wie seht Ihr das so?

Schöne Grüße

Stefanobreil



Geschrieben von rista am 01.06.2011 um 13:04:

 

Hallo zusammen,

der Druckvermerk links unten erinnert mich ein wenig an Ansichtskarten aus der Zeit der SBZ in Ostdeutschland oder auch an LPG-Geld aus der DDR, dort wurde das Datum und teilweise auch die Auflagenhöhe angegeben - vielleicht hatte der Schein eine Auflagenhöhe von 300 Exemplaren und wurde im Juli 1915 gedruckt...?

Gruß rista



Geschrieben von stefanobreil am 01.06.2011 um 20:08:

 

Hallo Rista,

Das hab ich mich schon gefragt was das bedeuten könnte. Könnte eine logische Erklärung sein.
300 Exemplare ist nicht wirklich viel. Könnte man davon ausgehen, dass es nicht wirklich viele Noten mehr gibt.
Die Firma die diese Noten gedruckt hat, wird auch nicht mehr ausforschbar sein oder? Wo fangt man da an?

Schöne Grüße

Stefanobreil



Geschrieben von Notaphilist am 02.06.2011 um 10:56:

 

Zitat:
Original von stefanobreil
Die Firma die diese Noten gedruckt hat, wird auch nicht mehr ausforschbar sein oder? Wo fangt man da an?


Die Recherchen über längst vergangene Firmen gestaltet sich oft sehr schwierig und eher noch schwieriger eine Druckerei zufinden. Zunächst sollte man in Erfahrung bringen ob es noch Reste oder ausgelagerte Teilbereiche der Firma geben könnte, die womöglich Archivunterlagen aus der Zeit beherbergen und Kriegszeiten überstanden haben. Eine gute Quelle sind oft auch Tageszeitungen aus der Zeit, zumindest ist das in Deutschland oft der Fall gewesen, dass Firmen und Institutionen über die Ausgabe von Notgeld Anzeigen veröffentlichten. Vielleicht kann man hier ansetzen und womöglich wird auch die Druckerei benannt.
Ich möchte mich der Aussage von rista anschließen, das die Auflagenzahl links unten auf dem Schein dargestellt ist. Mit "Sommer" wird wahrscheinlich/vermutlich die Druckerei gemeint sein. Das ist früher oft üblich gewesen diese zuerst in einer Kennung anzugeben.
Damit hast Du eigentlich alle angaben um mehr über die Druckerei herauszufinden.
Druckerei "Sommer" aus "St. Pölten", Auflage "300", Monat Juli "7", Jahr 1915 "15"

Wenn es in Österreich auch soetwas Wie Landes- oder Kreisarchive gibt, kannst Du dort mit der Recherche beginnen. Denn es werden oft Archivunterlagen aus liquidierten Firmen oder Druckereien, in solchen Archiven gelagert. Wenn natürlich der Rüstungsbetrieb in irgendeiner Form noch existiert ist es um so besser.

Aber vielleicht willst Du Dir die Zeit mit dem recherchieren sparen und suchst die Fachgruppe auf,wie oben genannt, die das Thema bereits bearbeitet hat. gross grinsend

Mfg der Notaphilist lächelnd



Geschrieben von ernte am 02.06.2011 um 11:28:

 

Schau dir mal die Person in nachfolgendem Link an. Schaut so aus als ob er etwas wissen könnte.
Links unten der Blog. Und links oben führen zu einer Adresse.

http://www.123people.at/s/vinzenz+h%C3%B6finger



Geschrieben von stefanobreil am 02.06.2011 um 21:49:

 

Hallo Leute,

Ich werde jetzt mal als erstes die Fachleute kontaktieren. Schau mal was die schon an Material und Wissen zusammengetragen haben.
Leider sind die im Museum und Archiven nicht immer so erfreut wenn man sich bei denen meldet. Das Problem hatte ich auch schon bei der 1 Reichsmark aus St. Pölten.
Im Landesmuseum wollte ich nur mal die Banknote besichtigen und 3 Wochen später haben die mal eine halbe Stunde Zeit gehabt. So was ist echt ärgerlich.

Danke für Euren Rat der Vorgehensweise.

Die eine Person hat echt viele Notgeldbücher auf seiner Hompage gelistet. Der könnte mir auch weiter helfen.

Schönen Abend noch,

stefanobreil



Geschrieben von stefanobreil am 16.12.2011 um 22:50:

 

Hallo,

Hab jetzt weiter Informationen bekommen. Von dieser Note gibt es unterschiedliche Farbvarianten. Diese Varianten sind in einem Privatkatalog abgebildet. Leider ist mir dieser Katalog zu teuer, sonst hätte ich euch auch gleich die Bilder angefügt.
Die Farbvarianten sind grau und blau! Die Noten gibt es mit und ohne Datum. Bei der Datumsvariante gibt es Unterscheidungen von Datum (Tag der Druckerei).
Jetzt hab ich herausbekommen wie auch schon oben erwähnt wird, dass die Firma die die Noten gedruckt hat die Firma Sommer (aus St. Pölten) ist. Monat und Jahr sind auch richtig bestimmt worden von Notaphilist.
Die Zahl 300 bedeutet nicht die Anzahl, sondern die Auftragsnummer in der Firma. Das bedeutet Nummer 1 könnten Ansichtskarten, Nummer 2 Bücher und so weiter gedruckt worden sein. In diesem Fall war halt die Nummer 300 diese Banknoten. Diese Information ist zu 100% richtig.

Schöne Grüße


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