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Geschrieben von Huehnerbla am 26.04.2010 um 13:39:

  [Welt] Money Trend

Hallo,

wegen längeren Aufenthalts in Zügen habe ich mir als Reiseliteratur mal ein Money Trend Heft mitgenommen. Hier meine Erfahrungen mit Heft 4/2010:

Seiten 1 bis 14:
Ein wenig Aktuelles, der Gestaltungswettbewerb für die 10-Euro-Münze Archaeopteyx und ein paar Literaturbesprechungen.
Fazit: Ganz informativ.

Seiten 14 bis 15:
Ein Aufsatz zum Karlsruher Münzskandal.
Fazit: Nichts Neues, aber immer wieder nett zu lesen.

Seiten 16 bis 17:
Ein Aufsatz zur Münchner 3-Mark-Prägung 1918.
Da schreibt der Verfasser, dass König Ludwig III. am 7. November 1917 im Englischen Garten spazieren war und auf Hinweise von Arbeitern nach Hause ging um kurz darauf abzudanken.
Feststellung: Interessante Geschichte. Leider spielte sich das Ganze wohl eher am 7. November 1918 ab. Und abgedankt hat Ludwig III. auch nicht. Er entband lediglich die Beamten und Soldaten am 13. November 1918 von ihrem Treueid.
Fazit: Gute Geschichte mit falschen Angaben

Seiten 18 bis 19:
Zwei kurze Abhandlungen zur 4-Pfennig-Münze und zum Papiergeldfund auf der A10
Fazit: Ganz informativ.

Seiten 20 bis 25:
Ein Interview über Bullionmünzen und anschließend deren Preise
Fazit: Ganz informativ, hätte man aber auch auf zwei Seiten unterbringen können.

Seiten 26 bis 27:
Eigenwerbung

Seiten 28 bis 41:
Auktionsvorberichte und neue Preislisten

Seiten 42 bis 43:
Münzneuheiten

Seiten 44 bis 51:
Termine

Seiten 52 bis 117:
Münzbewertungen

Seiten 118 bis 121:
Werbung und Kleinanzeigen

Seiten 122 bis 127:
Der 13. Teil einer Reihe über Münztypen von Hessen-Kassel
Fazit: Kann ich nicht beurteilen, da das nicht so mein Steckenpferd ist ...

Seite 131:
Werbung

Seiten 128 bis 130:
Der 6. Teil einer Reihe über Münzmotive
Fazit: Fazit: Ganz informativ.

Seite 133:
Werbung

Seite 132:
Der Teil 3b einer Reihe über Randschriften bei Münzen
Da wird unter anderem beschreiben, dass Beethoven im Alter von 32 Jahren sein Testament schrieb und ihm dann noch 5 Jahre Lebenszeit vergönnt waren.
Feststellung: Über die Angabe "32 Jahre" sehe ich noch locker weg, denn sein Testament schrieb Beethovom im Oktober 1802, da war er noch 31 Jahre alt. Aber er lebte danach nicht nur 5 Jahre weiter, sondern 25 Jahre!
Fazit: Oberflächlicher Artikel mit falschen Angaben.

Seiten 134 bis 138:
Der 1. Teil einer Reihe über Münzen aus dem Ghaznawidischen Reich.
Da steht tatsächlich der Satz geschrieben: "Nicht zuletzt handelt es sich um ein Sammelgebiet, welchen in Zukunft eine hohe Wertsteigerung erfahren wird."
Fazit: Exzellenter Artikel, aber der Hinweis auf die Wertsteigerung ist einer Fachzeitschrift unwürdig. Das ist Stil der zahlreichen Münzhandelshäuser, die anscheinend alle hellseherische Fähigkeiten haben. Bei den Münzen des Ghaznawidischen Reich kommt noch die Tatsache, dass sich diese Reich weitgehend im heutigen Afghanistan befunden hat. Eine Wertsteigerung ist aber eher das Ergebnis, wenn sich die heutigen Bewohner auf die Münzen ihrer Ahnen besinnen, was im Fall von Afghanistan derzeit nicht die oberste Priorität hat.

Seite 139:
Werbung

Seiten 140 bis 145:
Ein Aufsatz über Päpstliche Heraldik
Fazit: Ganz informativ.

Seiten 146 bis 147:
Werbung

Seiten 148 bis 155:
Ein Aufsatz über Prinz Heinrich den Seefahrer
Da steht geschrieben, dass sich die Arguin-Inseln zu einem "Handelsplatz für Gummi, Sklaven, Elfenbein, Gold, Salz, Straußenfedern und exzentrische Tiere" entwickelt hätten.
Fazit: Ein Artikel mit sehr vielen Informationen, gut recherchiert und lesenswert. Über die exzentrischen Tiere musste ich allerdings dann doch lachen.

Seiten 156 bis 157:
Eigenwerbung

Seiten 159 bis 163:
Ein Aufsatz über Freigeld und die Frage ob das die Lösung der Wirtschaftskrise sein kann
Fazit: Ein Artikel der sehr stark oberflächlich bleibt. Die Bilder historischer Scheine, die gezeigt werden, sind von der Auflösung viel zu schlecht, um in einer Fachzeitschrift gedruckt zu werden.

Seiten 164 bis 168:
Werbung

Mein Gesamteindruck:
Für den stolzen Preis von 8,80 Euro sind mir dann da doch ein wenig zu viele Fehler im Heft.



Geschrieben von papermoney*** am 26.04.2010 um 18:24:

 

Heute kiam das Heft 5/2010. Auf den letzten Seite beginnt unserer Sammlerkollege die Artikelserie

DDR-Papiergeld, Katalog und Geschichte mit Bewertungen.

Im ersten Teil geht es nach der Einleitung um VALUTA-Mark und Messe-Schecks, so um die Messe-Gutscheine aus Cottbus (1948) und von der Leiziger Frühjahrsmesse 1949. Sehr informativ. Auf die nächsten Folgen darf man sich freuen.



Geschrieben von mh*s am 30.04.2010 um 19:37:

  RE: money trend, 5/10

... wenn man meinte, zu DDR-Geldscheinen schon alles gewußt zu haben, der irrt nach dem Lesen der 8 Seiten des ersten Teils des Artikels von Peter Reißig im „money trend“.
Ich bin nun ebenfalls sehr gespannt auf die weiteren Teile, hat er doch in 11. Kategorien alles das zusammengefaßt, was wir meinten, eben schon gewußt zu haben:
Valuta-Mark + Messe-Schecks, Kuponausgaben 1948, Banknotenserie 1948, Druckplatten 1954, Banknotenserie 1955, Banknotenserie 1964, Banknknotenserie 1971 bis 1975, 200 + 500 Mark 1981, 1985, Gedenkbanknote 1989, Militärgeld, Forumschecks.
Viele, viele neue Fakten, treffend bebildert, herrliche (Neben-)Infos ... und alles flott geschrieben. Da bleibt kaum ein Wunsch offen und so ist es ein Muß für jeden DDR-Scheine-Sammler/-Interessierten. Erfreulich: das ganze soll als gebundene Ausgabe kommen ... man wird aber wohl etwas warten müssen.
Für mich herausragend die 1970/1971er Entwurfsserie mit Marx-Kopf und unterschiedlicher Farbgebung (20er/50er) und die nun endlich gefundenen (beschriebenen und abgebildeten) Gutscheine zur Landwirtschaftsmesse 1948 in Cottbus! Gratulation!! Ganz nach meinem Geschmack!!!

beste Grüße:
mh*s



Geschrieben von reiszig (†) am 07.05.2010 um 09:31:

  RE: money trend, 5/10

Vielen Dank papermoney*** und mh*s!

Dass die wenigsten Geldscheinsammler money trend abonnieren, ist verständlich. Die Papiergeldbeiträge sind dort sehr rar - 1, 2 oder keiner pro Heft. Da lohnt sich ein Abo wirklich nicht. Wer vom Forum Interesse hat, kann von mir ein "eBook" mit dem angesprochenen Artikel für private Zwecke erhalten. Bei Interesse bitte per Mail oder PN melden. Ist nicht ganz uneigennützig - vielleicht bekomme ich Hinweise, Berichtigungen oder Ergänzungen genannt. Das ist wichtig für mich.

mfg
rei



Geschrieben von reiszig (†) am 28.05.2010 um 21:08:

  RE: money trend, 5/10

money trend - Artikelhinweis
Harry D. Schurdel, Das Drei-Klassen-Symbol - Zur Geschichte des Staatswappens der Deutschen Demokratischen Republik

Nun ist das money trend-Heft 6/2010 erschienen. Möchte auf einen höchst interessanten Artikel zur DDR-Geschichte hinweisen. Wer mehr lesen möchte, bestelle sich das Heft - es lohnt sich, 8,80 EUR mal auszugeben. Die hervorragende Papier – /Bilderqualität und ca. 150 Seiten Numismatik rechtfertigen den Preis. Wer das Vorwort des Chefredakteurs über unser aller Geschenk an Griechenland liest, wird nachdenklich darüber, ob Politik und Politiker wirklich um das Wohl der Menschen besorgt sind. Ich denke, alles andere als das! Nun zu dem Artikel von Harry D. Schurdel. Hier zeigt der Autor u.a. den ersten Entwurf eines DDR-Staatswappens.
Bild 1
(Quelle: money trend, 6/2010)
Interessant die zugehörige geschichtliche Betrachtung: Ein Text im Staatswappen lautet „DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIEK“ – man beachte das „REPUBLIEK“. Was hat es damit auf sich? „Republik“ auf nierderländisch?
Erich Honecker beauftragte 1949 Fritz Behrendt (1925 – 2008), den damaligen Referenten für Sichtwerbung im Zentralrat der FDJ, ein geeignetes Wappen zu entwerfen. Fritz Behrendt wurde in Berlin geboren, war mit seinen jüdischen Eltern 1937 in die Niederlande emigriert und 1947 nach Jugoslawien gegangen, um als Leiter einer Jugendbrigade beim Wiederaufbau zu helfen. Wie Schurdel schreibt, orientierte er sich beim Honecker-Auftrag am Muster des jugoslawischen Staatswappens. Honecker hatte nichts Eiligeres zu tun, als den Entwurf den SED-Funktionären vorzustellen. Der Schuss ging nach hinten los. Die stalinistischen Betonköpfe waren entrüstet, denn Jugoslawien war inzwischen zusammen mit seinem Führer Tito zum Quasi-Feind geworden. Tito hatte mit Stalin gebrochen und wollte einen eigenen Weg zum Sozialismus gehen. Nicht genug damit, dass Honecker mit seinem Vorschlag abserviert wurde – die Staatssicherheit verhaftete Behrendt. Nach einem halben Jahr Einzelhaft konnte er freikommen und wieder in die Niederlande gehen. Deshalb das nierderländische „Republiek“ im Entwurf.
Auf Münzen, z.B. 1 Pf 1950, brachte man aus Mangel an einem Wappen, „Ähre und Zahnrad“ auf die Rückseite. Wenige wissen, dass das eigentlich ein nazistisches Symbol war. Es wurde 1943 von Franz Krischker für ein Eisengussmodell verwendet. Eine Probemünze „50 Kopeken“ 1943 des Reichskommissariats Ukraine belegt diese Tatsache.
Bild 2
(Quelle: money trend, 6/2010)
So ist der ganze Artikel gefüllt mit interessanten Besonderheiten.



Geschrieben von rapit13 am 19.02.2011 um 16:51:

  RE: money trend, 5/10

Zitat:
Original von mh*s
... wenn man meinte, zu DDR-Geldscheinen schon alles gewußt zu haben, der irrt nach dem Lesen der 8 Seiten des ersten Teils des Artikels von Peter Reißig im „money trend“.
Banknotenserie 1948 ... Ganz nach meinem Geschmack!!!


Der Teil "03. Banknotenserie 1948" ist erschienen und ich kann mich mh*s nur anschließen: wieder eine gelungene Mischung aus vielen Fakten, Abbildungen und vor allem (den von mir so geschätzten und geliebten) Hintergrundinformationen und Geschichtchen, welche sich rund um das Sammeln ereignen und die das Hobby noch lebendiger werden lassen. Es wird wieder auf Besonderheiten eingegangen, u.a. auf die Musternoten. Da der Rosenberg in seiner letzten Ausgabe (aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen) auf eine Auflistung der verschiedenen Mustervarianten verzichtet, darf man sich als DDR-Sammler um so mehr auf den Katalog von Peter Reißig freuen, in welchem diese dann endlich wieder einen Platz (mit Bewertung) finden. In dem Zusammenhang sei auch dem Autor gedankt, das er wieder auf Manipulationen zum Schaden der Sammler hinweist - nicht zum ersten Mal! (Der eine oder andere von Euch erinnert sich vielleicht an ebay-Auktionen, wo perforierte "Muster"-Scheine angeboten wurden, welche in Heimarbeit mit einer Lochzange hergestellt wurden.)
Erwähnung finden auch die zeitgenössischen Fälschungen (Stichwort: Konditor-Noten; wer hier mehr erfahren möchte, kann ja auf die "Geldgeschichten" zurückgreifen - auch das ein kurzweilges, absolut lesenswertes Werk des gleichen Autors lächelnd )

Also ich freue mich sehr auf das Erscheinen des Kataloges. Allen DDR-Sammlern sei es schon jetzt wärmstens empfohlen! Ich hoffe, es bleibt beim Zeitplan und man kann es noch dieses Jahr in den Händen halten!!!

rapit13


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