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Geschrieben von aospades54 am 10.11.2014 um 19:27:

  Schuldverschreibungen

Hallo Leute.

Vielleicht kann mir jemand von euch helfen und mir sagen was das hier genau für Scheine sind und ob die was wert sind ?
Ich denke das es nur wertloser Müll ist, aber man weiß ja nie.

Gruß Zdravko



Geschrieben von jause am 10.11.2014 um 19:50:

  RE: Schuldverschreibungen

Servus,

ich hab jetzt erstmal den Thread in die richtige Rubrik verschoben...

Das sind Schuldverschreibungen der Republik Österreich die zur Finanzierung der infrastrukturellen Maßnahmen nach dem Krieg aufgelegt wurden.

Ob die einen Wert haben? Ich würde aus dem Bauch raus so runde 5,- Euro dafür ansetzen...



Geschrieben von CGU am 10.11.2014 um 19:53:

 

Hallo,

Bitte sehr:

1945–1998

Im besetzten Nachkriegsösterreich wurden von den Besatzungsmächten anfangs rund 10 Milliarden Alliierte Militärschillinge gedruckt, was zu beträchtlichem Preisauftrieb beitrug.

Mit der Wiedererrichtung der Republik Österreich durch die Österreichische Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945[22] kam es zur Wiederaufnahme der Tätigkeit der Oesterreichischen Nationalbank. Mit dem „Notenbank-Überleitungsgesetz“ vom Juli 1945 wurden vorläufige gesetzliche Regelungen für die Tätigkeit der Bank festgelegt. Die Wiederherstellung der österreichischen Währung war ihre erste große Aufgabe. Ziel war die Zusammenfassung aller Währungen, die zu der Zeit im Umlauf waren, und deren Abstellung auf eine neue österreichische Währung. Das „Schillinggesetz“ vom November 1945 war die Grundlage für die Wiedereinführung des Schillings (Zweite Republik) als gesetzliches Zahlungsmittel in Österreich. Danach galt es den Liquiditätsüberhang abzubauen, Unternehmen nötige Mittel für neue Investitionen zur Verfügung zu stellen und den Außenwert des Schillings für den Aufbau der Wirtschaft wettbewerbsgerecht zu gestalten. Zunächst änderte sich allerdings nur wenig an der inflationären Situation und auch der Schilling war im Hinblick auf andere Währungen weiterhin deutlich unterbewertet.

Das „Währungsschutzgesetz“ von 1947 brachte eine wesentliche Veränderung des Geldüberhangs. Einige Einlagen wurden ohne Ersatz gestrichen, andere in Forderungen gegen den Bundesschatz umgewandelt. Folgende Umtauschaktion verringerte die Bargeldmenge zudem wesentlich: Banknoten aus dem Jahr 1945 wurden eingezogen und in neue Schillingnoten im Verhältnis 1:3 getauscht. Nur 150 Schilling pro Person konnte man 1:1 wechseln.


http://de.wikipedia.org/wiki/Oesterreichische_Nationalbank

Kein Müll also, passt in eine Banknotensammlung freudig augenzwinkernd

Gruß

CGU


EDIT: und wer es genau wissen möchte :

https://www.google.fr/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCEQFjAA&url=https%3A%2F%2Fwww.ris.bka.gv.at%2FDokumente%2FBgblPdf%2F1947_250_0%2F1947_250_0.pdf&ei=LPpgVLCbFITmOM-rgLgP&usg=AFQjCNEaRVuxuKm2WIxBINBpdvJOovbFSw

augenzwinkernd



Geschrieben von aospades54 am 10.11.2014 um 22:20:

 

Danke für die schnelle Hilfe

Gruß Zdravko



Geschrieben von rheinprovinz am 10.11.2014 um 23:05:

 

.....ich hab da mal ne Frage..... gross grinsend augenzwinkernd
vielleicht kann mir jemand etwas zur Frage sagen. Ich bin über diese/ähnliche Schuldverschreibungen auch schon mal "gestolpert" - ich hielt sie (ohne weiter die Anleihebedingungen zu lesen, dann hätt ich mehr gesehen) für Anleihen der wiedererstandenen Republik Österreich und durch die Währungsreform '47 für ungültig geworden. Nun sehe ich hier - die sind ja erst durch die Reform geschaffen worden geschockt .

Meine Frage dazu: sind die denn irgendwann (beispielsweise in den 50ern) durch ein entsprechendes Gesetz ungültig / entwertet worden?
Oder wurden die tatsächlich nach und nach getilgt? Dann wären die gezeigten Stücke "Rest" geblieben und ihr Besitzer hat nach ein paar Zinszahlungen auch diese "verschenkt"?
Wenn ja - wie lange ist denn in AT die Verjährungsfrist für so ein Zeugs? Nur mal so als Interesse..... fröhlich ich hab keine unglücklich augenzwinkernd

Danke schon mal für ne Antwort ! Kniefall



Geschrieben von CGU am 11.11.2014 um 09:48:

 

Zitat:
Original von rheinprovinz
.....ich hab da mal ne Frage..... gross grinsend augenzwinkernd

Jetzt wird's spannend gross grinsend

Zitat:
Original von rheinprovinz
Meine Frage dazu: sind die denn irgendwann (beispielsweise in den 50ern) durch ein entsprechendes Gesetz ungültig / entwertet worden?
Oder wurden die tatsächlich nach und nach getilgt? Dann wären die gezeigten Stücke "Rest" geblieben und ihr Besitzer hat nach ein paar Zinszahlungen auch diese "verschenkt"?


Wie wäre es mit einem Gesetzblatt augenzwinkernd :
https://www.google.fr/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0CCgQFjAB&url=https%3A%2F%2Fwww.ris.bka.gv.at%2FDokumente%2FBgblPdf%2F1948_156_0%2F1948_156_0.pdf&ei=drZhVMrNLci-PfPVgYAM&usg=AFQjCNHNkb9P5DxI3w1dkBQGfMeEvfsqUQ

Seite 583:
163. Verordnung der Bundesregierung vom 13. Juli 1948 über die Umwandlung von Alt- . und Konversionsguthaben in Forderungen gegen den Bundesschatz (Altkontenverordnung).
Auszug:
§ 4. (1) Die Anleihe wird durch Verlosung oder freihändigen Rückkauf getilgt.
(2) Die zur Abstattung der Vermögensabgabe und der Vermögenszuwachsabgabe eingelieferten
Stücke werden auf die laufende Tilgungsquote angerechnet. Soweit die eingelieferten Schuldverschreibungen das Ausmaß der laufenden Tilgungsquote übersteigen, sind sie der zusätzlichen
Tilgung zuzuführen.
(3) Die Verlosung findet zwischen dem 15. November und 15. Dezember jedes Tilgungsjahres statt. Ihr Ergebnis wird in der „Wiener Zeitung" verlautbart.
(4) Verloste Schuldverschreibungen werden an dem der Verlosung folgenden 1. Februar zum Nennwert eingelöst. Von diesem Tage an warden sie nicht mehr verzinst.


Zwei Nummern hätten wir; wer möchte die Wiener Zeitung durchsehen ? cool
Wie schon geschrieben: kein Müll, sondern ein Stück Geschichte. augenzwinkernd

Gruß

CGU



Geschrieben von rheinprovinz am 11.11.2014 um 21:08:

 

händeklatschend händeklatschend händeklatschend Daaanke ! genau sowas hab ich gemeint gross grinsend


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