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--- Wieviel Schulgeld bezahlte man zur Inflationszeit im Juli 1923? (http://www.banknotesworld.com/thread.php?threadid=11570)


Geschrieben von Notaphilist am 19.01.2014 um 17:06:

  Wieviel Schulgeld bezahlte man zur Inflationszeit im Juli 1923?

Hallo,

sicher haben sich das einige von Euch, die sich mit der Inflationszeit beschäftigen auch einmal gefragt, was kostete wie viel. Nun, hier habe ich einen passenden Beleg in meinem Sammelsurium gefunden. Es ist eine Quittung über die Zahlung von 10.500 Mark Schulgeld für das 1. und 2. Vierteljahr eines Realgymnasium. Leider ist der obere Stempel vom 13.(?) August 1923 nicht mehr lesbar für eine genauere Zuordnung.

Mfg der Notaphilistaugenzwinkernd



Geschrieben von QQQAA am 19.01.2014 um 20:33:

  RE: Wieviel Schulgeld bezahlte man zur Inflationszeit im Juli 1923?

Da sieht man auch recht schön, das Gebühren und staatlich festgesetzte Preis nicht mit der Inflationsrate mithielten..



Geschrieben von Notaphilist am 19.01.2014 um 23:50:

  RE: Wieviel Schulgeld bezahlte man zur Inflationszeit im Juli 1923?

Zitat:
Original von QQQAA
Da sieht man auch recht schön, das Gebühren und staatlich festgesetzte Preis nicht mit der Inflationsrate mithielten..


Genau so ist es. Die Inflation war meist schneller als irgend ein gefasster Beschluß eines Stadtrates eine Gebühr anzupassen.

Mfg der Notaphilistaugenzwinkernd



Geschrieben von Huehnerbla am 20.01.2014 um 01:50:

 

Hallo,

oft kam den Gemeinden die Inflation auch gelegen. So zahlte die Stadt Ulm im Herbst 1923 die Restschulden aus dem Kauf der Bundesfestung Ulm an das Deutsche Reich zurück. Offen waren noch Zahlungen für ca. 10 Hektar Gelände, die man dadurch quasi geschenkt bekam.



Geschrieben von Notaphilist am 22.01.2014 um 15:43:

 

Zitat:
Original von Huehnerbla
Hallo,

oft kam den Gemeinden die Inflation auch gelegen. So zahlte die Stadt Ulm im Herbst 1923 die Restschulden aus dem Kauf der Bundesfestung Ulm an das Deutsche Reich zurück. Offen waren noch Zahlungen für ca. 10 Hektar Gelände, die man dadurch quasi geschenkt bekam.


Ja, nicht nur Städte/Gemeinden hatten manchmal einen Vorteil, sondern auch der Bürger seiner Zeit.
Ein Beispiel hierfür waren die städtischen Gebühren in Freiberg. Die höhe der städtischen Gebühren wurde 1923 aller 4 Wochen mit Beschluss des Stadtrates neu festgelegt. Dadurch konnten Bürger die zB. mit Münzgas versorgt wurden, fast 4 Wochen billigeres Münzgas beziehen. Das war natürlich eine Belastung für die Stadt, da die Stadt immer mit aktuellem Preis im Großhandel kaufte. Den Bürger hat es natürlich gefreut.
Daher wurde damals (März bis Mai 1923) wie in vielen anderen Städten auch der Versuch unternommen, eine allgemeine Gebühren-Formel für städtische Abgaben zu finden, die den Verfall der Mark anpasste bzw. kompensieren sollte. Der Versuch scheiterte an komplizierten Rechenmodellen und nicht zuletzt durch das einsetzen der Hyperinflation.

Mfg der Notaphilistaugenzwinkernd


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